Inschriftenkatalog: Stadt Essen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 81: Stadt Essen (2011)
Nr. 64 Domschatzkammer 14. Jh.
Beschreibung
Reliquienostensorium.1) Silber vergoldet, getrieben, gegossen, graviert. Der Fuß besteht aus einem spitz verkröpften Dreipass. Der vierseitige Schaft ist am Übergang zum Fuß und zum Sockelgeschoss mit Wülsten ausgestattet. Der sechsteilige Nodus hat abwechselnd abgeplattete und spitze Rotuli. Der Schauzylinder wird oben und unten von Einfassungen gehalten, die durch drei Spangen verbunden sind. Der sechsseitige Helm ist mit gravierten Dachschindeln verziert und kann geöffnet werden. Er wird von einem gegossenen Kruzifix mit Kreuztitulus bekrönt. Die „unsauberen“ Kerben deuten darauf hin, dass die Schriftzeichen mit Schmelzfluss gefüllt waren. Der Querbalken und der Kruzifixus sind stark gekrümmt.
Maße: H. 21,5 cm; B. 6,9 cm (Fuß); Bu. 0,3 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
·I · N · R · I · 2)
Anmerkungen
- Inv.-Nr. 20. Bei einer Inventarisierung 1797 wurde die Zahl 69 auf dem Fuß eingeschlagen, vgl. Pothmann, Kirchenschatzverzeichnis, S. 32.
- Io 19,19.
- Vergleichsbeispiele bei Fritz, Goldschmiedekunst, S. 202, Nr. 131; S. 223, Nr. 261; S. 229, Nr. 292; Kat. Essen 2009, S. 114, Nr. 38; S. 115, Nr. 39 (beide A. Pawlik).
- Pothmann, Kirchenschatzverzeichnis, S. 32.
Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 64 (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0006404.
Kommentar
Die gotische Majuskel ist flächig und mit ausgeprägten Sporen gestaltet. N ist rund. Das Ostensorium entspricht einem im 14. Jahrhundert gängigen Typ eintürmiger Reliquiare.3) Bereits 1797 war nicht mehr bekannt, welche Reliquien enthalten sind.4)