Inschriftenkatalog: Enzkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)

Nr. 29 Maulbronn, Klosterkirche 1358

Beschreibung

Grabstein des Johannes Hormich aus Speyer. Im nördlichen Seitenschiff an der Nordwand, 5. Stein im Herrenchor. Rechteckplatte mit Umschrift zwischen Linien, Inschriftbeginn Kopfleiste. Am jetzigen Standort um 180° gedreht; früher im Südflügel des Kreuzgangs. Im Mittelfeld oben geritzter Wappenschild, darunter Kreuz mit Lilienenden. Roter Sandstein.

Maße: H. 192,5, B. 75,5, Bu. 5–5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ANNO · D(OMI)NI · M CCC·/ LVIII · JDVS · JANVARII · OCTAVE · EPH (IPHAN)IE · O(BIIT) · JOHAN/NES · U(O)C(ATV)S · HORMIC/H · PISCATOR · CIUIS · SPIRE(NSI)S · REQVIESCAT · IN · PACE

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1358 an den Iden des Januar, dem Oktavtag der Epiphanie (Januar 13) starb Johannes, gennant Hormich, Fischer und Bürger von Speyer. Er ruhe in Frieden.

Wappen:
Hormich (redendes Wappen).

Kommentar

Nach dem Speyerer Seelbuch wurde der Fischer Johannes Hormich zusammen mit seiner Frau Agnes 1357 im Deutschherren-Haus zu Speyer begraben. Das muß auf einem Irrtum beruhen oder bezieht sich nur auf die Ehefrau1. Am 14. Dezember 1357 machte Johannes Hormich eine umfangreiche Stiftung zugunsten des Klosters Maulbronn, verbunden mit der Bestimmung über seine Beisetzung im Kloster2. Die Schrift ist eine Majuskel der Spätform mit langen Sporen (etwa am vorderen Abschluß von C und E) und Schattenstrichen.

Anmerkungen

  1. Busch-Glasschröder I 359 mit Anm. 2.
  2. Klunzinger, UrkGeschichte Reg. 34.

Nachweise

  1. Jenisch 34.
  2. Jenisch II p. 65.
  3. WürttLB. Cod. hist. 2° 311, 77.
  4. WürttLB. Cod. hist. 4° 217, 11v.
  5. Wickenburg II 294.
  6. OABMaulbronn 158f.
  7. Paulus, Maulbronn 2(1884) 79.

Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 29 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0002905.