Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 301 Tiefenbronn, kath. Pfarrkirche 1601
Beschreibung
Epitaph für Wolf Dietrich von Gemmingen. Im nördlichen Seitenschiff der Kirche, 5. Stein. Mehrzoniges Denkmal aus weißem Sandstein: Bekrönung durch drei Medaillons, in der Mitte Auferstehung, rechts und links Vollwappen. In der Gebälkzone 6-zeilige Inschrift, flankiert von zwei Wappen. Im Feld Kniefigur eines Ritters auf einem Löwen, rechts großes Kruzifix mit Titulus: INRI. Sockel und Pilaster mit Beschlagwerk belegt.
Maße: H. 341, B. 125, Bu. 1,8–2,5 cm.
Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.
Anno Domini. 1601. den. 18. tag septembris. Ist im Hern seelig/lich von dißer weldt abgeschiden. der Edel vnd gestreng Wolff Die=/terich von Gemmingen. Fürstlich Aihstettischer Raht vnd hoffmeist/er. Pfleger zu küpenburg Auch Fürstlicher Marggräuischer /Bademischer Raht vnd Oberster leuttenampt. seines alters. 51. Jar / dem Gott durch Christum ein fröliche vfferstehung verleihe. Am(en).
Gemmingen, Neuneck; Schellenberg, Wallstein (Waldstein). |
Anmerkungen
Nachweise
- KdmBaden IX 7, 241.
- Stocker, Gemmingen III 27f.
- Denkmalheft Gemmingen 45.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 301 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0030105.
Kommentar
Die Inschrift des Epitaphs ist wörtlich – bis auf wenige Abweichungen – gleich mit der Inschrift des Grabsteins für Wolf Dietrich von Gemmingen1. Das ist bemerkenswert, weil gewöhnlich ein Epitaph mehr Raum bot und daher seine Inschriften aussagefreudiger sein konnten.
Für die Werkstatt des Denkmals wird man wiederum Jeremias Schwarz aus Leonberg in Anspruch nehmen müssen2; zwar sind Details der Rüstung gegenüber dem Epitaph für Dietrich IX. variiert, aber im Beschlagwerk der Pilaster und des Sockels ist die Werkstattgleichheit deutlich. Eine Entstehung bald nach dem Todesjahr 1601 ist denkbar.