Inschriftenkatalog: Enzkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)

Nr. 271 Niefern (Gem. Niefern-Öschelbronn), Niefernburg nach 1592

Beschreibung

Bauinschrift, innen im Obergeschoß des Treppenturms eingelassen. Ursprünglich in der Schoßringmauer im nördlichen Teil, von dort zu unbekannter Zeit entfernt und im Treppenturm angebracht. Quader aus gelbgrauem Sandstein, in 7 Zeilen beschriftet. Schrift schwarz nachgezogen. Am Schluß Stz. nr. 16.

Maße: H. 42, B. 115, Bu. 3,1–3,8 cm.

Schriftart(en): Fraktur m. kursiven Elementen.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Martin Achtsynit von Nieffernburg Doctor vnd Cantzler / Hat diß Hauß von grund vff In Anno 1555 . Angefangen / Zuerbawen. vnd nach seinem absterben In Anno 1592 / johan wolff der Rechten licentiat Pfaltz vnd marggräuisch / er Rath Amptmann zü Mündelßheim sein dochterman es mit / disem gemeüer gantz vmbher vnd andern gebewen wol gebessert. / Got geb nach disem das ewig Hauß Amen.

Kommentar

Die Inschrift knüpft inhaltlich an die nur kopial überlieferte Bauinschrift Martin Achtsynits an1, obwohl sie den Baubeginn um ein Jahr vorverlegt.

Die Schrift ist noch als Fraktur anzusprechen, hat aber kursive Züge aufgenommen, so etwa Buchstabenverbindungen (ct, tz, ff) und eine starke Neigung zur Vereinfachung der Linienführung. Der zeitliche Ansatz dürfte eher nach 1592 liegen, zumal die erwähnte Bautätigkeit auch einige Jahre beansprucht haben dürfte.

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 213. – Zur Person Achtsynits ebd. – Über den Schwiegersohn Johann Wolf s. W. Irtenkauf, in: Lebensbilder aus Schwaben u. Franken 13 (1977) 73–83.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 7, 182f.
  2. Sachs IV 177.

Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 271 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0027102.