Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 222 Niefern (Gem. Niefern-Öschelbronn), ev. Pfarrkirche 1563
Beschreibung
Grabschrift der Maria Werner. Außen an der Südseite der Sakristei, über dem Sockelgesims. Querrechteckiger Quader aus rotem Sandstein im Bauverbund.
Maße: H. 26, B. 102, Bu. 3,2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO 1563 : 9. MAI : ObIIT IN. CHRISTO / MARIA CHILIANI WERNHERI PAROCHI / SEMIDII ANNI FILIOLA. AD PHIL. II. CHRISTVS VITA MORS LVCRVM1).
Übersetzung:
Im Jahr 1563 am 9. Mai starb in Christus Maria, halbjähriges Töchterchen des Pfarrers Kilian Werner.
Anmerkungen
- Phil, 1, 21. – Rückübersetzung nach Luther? Das Zitat lautet wörtlich „mihi enim vivere Christus est et mori lucrum“.
- Neu, Pfarrerbuch II 657. Kilian Werner starb 1582 in Pforzheim; sein Grabstein ist dort in der Altenstädter Pfarrkirche noch erhalten: KdmBaden IX 6, 64.
Nachweise
- KdmBaden IX 7, 181.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 222 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0022209.
Kommentar
Kilian Werner stammte aus Schmalkalden, er wurde 1561 Pfarrer in Niefern und amtierte bis 15792. – Die Schrift wirkt durch spitzovale O, sehr breite Querbalken des T, angedeutete Knoten in Schaftmitte des I und eine kleine Schleife im Innenraum des C bizarr und gewollt maniriert, was aber wohl kaum Unbeholfenheit des Steinmetzen ist. In ObIIT ein Minuskel-b. – Das Grab des Kindes war vermutlich unmittelbar vor der Sakristeimauer, so daß ein Quader der Mauer als Grabstein dienen konnte.