Inschriftenkatalog: Enzkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)

Nr. 102 Maulbronn, Kreuzgang 1472

Beschreibung

Grabstein des Jörg von Schauenburg. Im Boden des Kreuzgangs (Südflügel). Rechteckplatte mit Umschrift zwischen Linien, im Mittelfeld oben Wappen. Grauer Sandstein. Bruch quer in der Mitte.

Maße: H. 210, B. 118, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. + Anno d(omi)ni M. cccclxx° = /ij° · o(biit) · Junckher Jörg von Schawenburg · Bernharts von Scha=/wenburg sone · uff sanct Dyonisius tag ·

Datum: 9. Oktober.

Wappen:
Schauenburg.

Kommentar

Das Geschlecht Schauenburg stammte aus dem Allgäu (Burg in der Nähe von Oberkirch); Angehörige der Familie sind mehrfach in württembergischen Diensten nachzuweisen1.

Die tief eingehauene Minuskel zeigt ausgeprägte Versalien; S und M am Schaft mit Zahnschnittdekoration.

Anmerkungen

  1. Pfeilsticker Register 260f. – Im 15. Jahrhundert war Friedrich von Sch. Obervogt am Schwarzwald (Pfeilsticker 2136, 2137, 2305 u. ö.). Um die Mitte des 16. Jahrhunderts war Melchior von Sch. zunächst bad. Hofmeister in Pforzheim, später württembergischer Hofmeister. Der Grabstein seiner frühverstorbenen Tochter Kunigunde zeigt rechts das gleiche Wappen wie die Maulbronner Grabplatte (KdmBaden IX 6, 149).

Nachweise

  1. Jenisch 46.
  2. Jenisch II p. 91.
  3. WürttLB. Cod. hist. 2° 311, 74.
  4. WürttLB. Cod. hist. 4° 217, 11.
  5. OABMaulbronn 159.
  6. Paulus, Maulbronn 2(1884) 80.

Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 102 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0010202.