Inschriftenkatalog: Enzkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 22: Inschriften Enzkreis (1983)
Nr. 81† Maulbronn, Paradies M. 15. Jh.
Beschreibung
Gedenkstein für Walter von Lomersheim. Vor dem Hauptportal im Boden der dreijochigen Vorhalle, heute nicht mehr zu identifizieren. Nachzeichnungen in der nicht-originalen Überlieferung. Hochrechteckiger Stein mit Umschrift, im Mittelfeld Wappen. Material unbekannt (roter oder grauer Sandstein).
Wortlaut nach Jenisch.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ Herr Walther Frye von Lamerß/heim ein mitstifter diß gottßhuß lyt in der Bruder Chor / begraben deß Seel ruwe in dem / frieden.
Lomersheim. |
Anmerkungen
- Vgl. die vorhergehende nr. 80.
- Vgl. nr. 79.
- Dazu Neumüllers-Klauser, Maulbronner Stifterdenkmäler 41f.
Nachweise
- Jenisch 7.
- Jenisch II p. 11.
- WürttLB. Cod. hist. 2° 311, 95.
- WürttLB. Cod. hist. 4° 217, 6v.
- Wickenburg II 302.
- OABMaulbronn 158.
Zitierhinweis:
DI 22, Inschriften Enzkreis, Nr. 81† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di022h008k0008108.
Kommentar
Wie bei dem gleichartigen Gedenkstein für Bischof Günther von Speyer war es bei der Anbringung des Steins die Absicht, den Hinweis auf den Begräbnisort des Mitstifters vor dem Kreuzaltar im Laienchor allen einzuprägen, die durch das Paradies die Kirche betraten1. Fraglich bleibt allerdings, ob Walter von Lomersheim je in der Kirche bestattet gewesen ist, zumindest aber versuchte man im 15. Jahrhundert, diesen hervorragenden Begräbnisort glaubhaft zu machen2. Die gleichzeitige Entstehung mit der Gedenkplatte für Bischof Günther ist sicher, eine annähernd gleichzeitige Entstehung mit der sog. Stiftungstafel (Fundationstafel) wahrscheinlich3.