Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 42: Einbeck (1996)

Nr. 152 Salzderhelden, Burg 1624

Beschreibung

Dreigeteilter Inschriftenstein unterhalb eines von zwei Löwen gehaltenen Wappens an der südlichen Turmseite der Burgruine, links in ca. 2,50 m Höhe. Sandstein. Nach Friese soll der Wappenstein über der Tür einer alten Amtsscheune, dem ehemaligen Schloßschafstall eingemauert gewesen sein.1) Der Inschriftenstein ist durch ein weit vorspringendes Gesims von dem Wappenstein getrennt. Der mittlere Teil ist schlecht lesbar. Die Inschrift ist in zwei Zeilen ausgeführt, in der dritten Zeile ein Renovierungsvermerk von 17732).

Inschrift ergänzt nach Mithoff.

Maße: H.: 150 cm; B.: 220 cm; Bu.: ca. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Bildarchiv ADW Göttingen, Inschriftenkommission [1/1]

  1. REVERENDISSIM(VS) ILLVSTRISSI[M](VS) [CHRISTIANVS POST(VLATVS)] EPISCOP(VS) MINDEN(SIS) DVX BRVN(SVICENSIS) ET LVNAEB(VRGENSIS) EXV/STIS PRIORIB(VS) 25 AVG(VSTI) A(NN)O 1623 HAS ST[RVCTVRAS AEDIFI]CARI CVRAV(IT) 1624. CONRA(DVS) SCOPPI(VS) PRAEFECT(VS)

Übersetzung:

Der hochwürdigste und erlauchteste Herzog Christian, postulierter Bischof von Minden, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, hat diese Gebäude, nachdem die Vorgängerbauten am 25. August im Jahr 1623 abgebrannt waren, 1624 errichten lassen. Konrad Schoppe, Amtmann.

Wappen:
Braunschweig-Lüneburg3), im Herzschild Bistum Minden4)

Kommentar

Als die Stadt Einbeck im Januar 1634 auf Verfügung des Herzogs August von Braunschweig-Lüneburg die neue Stadtschulzen-Ordnung einführen mußte, wonach der Rat keinen Beschluß ohne die Zustimmung des vom Landesherrn eingesetzten Schultheißen mehr treffen durfte, wurde dem Salzderheldener Amtmann Konrad Schoppe das Schultheißenamt übertragen.5) Dieser veranlaßte im Jahr 1623 den Guß einer Glocke für die Kirche in Salzderhelden (Nr. 149).

Anmerkungen

  1. Friese, Einbeck, S. 67.
  2. RESTAURATUM ANNO 1773. REG[.] GEORGIO III. PRAEFECTO D. SCHARF.
  3. Wappen Braunschweig-Lüneburg (Schildinhalt nicht mehr erkennbar).
  4. Wappen Bistum Minden (zwei ins Andreaskreuz gestellte Schlüssel). Siebmacher/Hefner, Wappenbuch 1, Abt. 5, 1. Reihe, S. 122.
  5. Geschichte Stadt Einbeck 1, S. 238.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 186.
  2. Friese, Einbeck, S. 67.

Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 152 (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0015203.