Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 42: Einbeck (1996)

Nr. 145 St. Alexandri 1616

Beschreibung

Epitaph des Brun Pawest (Pabst) und seiner Ehefrau. Sandstein. Das Epitaph hängt außen an der Südwand der Kirche. Es besteht aus zwei als Gegenstücke gearbeiteten hochrechteckigen Steinplatten, denen ein Architrav mit der Inschrift A aufliegt; links und rechts der Inschrift je ein Wappenschild; über dem Architrav eine mit Rollwerk versehene Bekrönung, deren Innenfläche vollständig abgeblättert ist. Die beiden Steinplatten zeigten die Verstorbenen im Halbrelief unter einer Bogennische. Auf dem Epitaph der Ehefrau war nach Garbe ein Wickelkind abgebildet.1) Heute sind lediglich noch die Umrisse beider Figuren vorhanden. Auf den Rahmenleisten beider Steine jeweils eine umlaufende Inschrift (B, C); die Inschriften sind im unteren Teil beider Steine verwittert. Sie sind erhaben vor vertieftem Hintergrund ausgeführt. Der Text der Inschriften war bereits zu Zeiten Garbes nicht mehr vollständig lesbar, so daß er seine Transkription mit Ergänzungen versehen hat, die teilweise zu normalisierten Formen geführt haben. Seine Ergänzungen sind hier nicht einzeln angemerkt.

Inschriften ergänzt nach Garbe.

Maße: H.: ca. 330 cm; B.: 176 cm; Bu.: ca. 3 cm (A), 5 cm (B, C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Bildarchiv ADW Göttingen, Inschriftenkommission [1/1]

  1. A

    ESAIAE 60 / DER [HERR WARD] DEIN EWIGES LIECHT / S[EIN] VND [DIE TAGE DES LEIDENS / SOLLEN EIN ENDE HA]BE[N2) / PSALMORVM 17] / [ICH WILL] SC[AWEN DEIN ANTLITZ IN] / GEREC[HTIGKEIT · ICH WILL SATT WERDEN] / WEN · ICH · ERWACHE · NACH · DEINEM · BIL[DE]3)

  2. B

    A(NN)O · D(OMI)NI · 1616 : DEN · 24 / AVGVSTI [.... TAG · VMB 11 VHR IST DER ERBAR VND VORNEHMER · BRVN · PAWEST · IN · GO]TT · SEHLIG · ENDTSCHLAFFEN

  3. C

    A(NN)O · D(OMI)NI · 1613 · DEN · 8 · FEB(RVARII) · DES ·/ MORGENS · VMB 4 [VHa) · IST · DIE · ERBARE · VND · DVGENTSAME · ( . . . ) HAVSFRAVW BEN · VNDb) MIT IHREM SOHN IN GO]TT SEHLIG ENDTSCHLAFFEN

Wappen:
Pawest4)Hencken5)

Kommentar

Brun Pawest stiftete der Marktkirche im Jahr 1610 einen Kelch (Nr. 141).

Textkritischer Apparat

  1. So bei Garbe. Fehlerhaft für VHR.
  2. BEN · VND] ben vk Feise. Möglicherweise ist der Vorname der Ehefrau in BEN. VND verlesen worden.

Anmerkungen

  1. Garbe, Kirchen, S. 82.
  2. Jes. 60,20.
  3. Ps. 17,15.
  4. Wappen Pawest (zwei Federn), im Unterschied zum Wappen Pawest Nr. 110 (Balken mit zwei Pfauenfedern belegt).
  5. Wappen Hencken (Balken belegt mit nach rechts schreitendem Löwen, darüber zwei, darunter ein Stern).

Nachweise

  1. Garbe, Kirchen, S. 82f.
  2. Feise, Allerlei Denkmäler, S. 63f.

Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 145 (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0014508.