Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 42: Einbeck (1996)

Nr. 107† Friedhof St. Johannis 1587

Beschreibung

Grabschrift für Johannes Hoffmann.

Inschrift nach Letzner.

  1. P(ater)Tam cito me patrem fili charißime linquisEn nona AVgVstI LVX MetVenDa fVIt1)F(ilius)Exoptata dies pater o nunc deniq(ue) venitCoelica nunc vere gaudia laetus ago

Übersetzung:

Vater: So schnell verläßt du, mein liebster Sohn, mich, deinen Vater? Siehe, der neunte Tag des August war ein Anlaß zur Furcht.

Sohn: Jetzt endlich, o Vater, ist der ersehnte Tag gekommen, jetzt genieße ich fröhlich wahrhaft himmlische Freuden.

Versmaß: Zwei elegische Distichen, der erste Pentameter enthält ein Chronogramm.

Kommentar

Johannes Hoffmann war der Sohn des Kantors Christopher Hoffmann2) und ein Enkel des Pastors Antonius Hoffmann (vgl. Nr. 114). Nach Letzner ist sein Todesdatum der 9. August.3) Möglicherweise verfaßte Christopher Hoffmann, der als Autor eines bei Letzner überlieferten lateinischen Gedichts genannt ist4), die Grabschrift für seinen Sohn. Als Autor käme auch der Onkel des Kindes, der Kantor Andreas Hoffmann in Betracht, der ebenfalls als Verfasser von Gedichten nachweisbar ist und von dem eine Grabschrift auf seinen Sohn stammt.5) In den Versen für Johannes Hoffmann drückt sich die enge persönliche Bindung des Vaters zu seinem Kind ebenso aus wie in der Grabschrift für den gleichnamigen Onkel des Verstorbenen (Nr. 102), deren Verfasser möglicherweise auch im Familienkreis zu suchen ist.

Anmerkungen

  1. Das Chronogramm ergibt die Jahreszahl 1587.
  2. Letzner, Chronica VI, Teil 1, 21, fol. 90r.
  3. Ebd.
  4. Ebd., fol. 56r.
  5. Letzner, Chronica V, Teil 1, 16, fol. 16r/v.

Nachweise

  1. Letzner, Chronica VI, Teil 1, 21, fol. 90r.

Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 107† (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0010708.