Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 42: Einbeck (1996)

Nr. 47† Wall zwischen Benser und Hullerser Tor 1541

Beschreibung

Geschütz. Auf dem Geschütz befanden sich das Einbecker Wappen und drei Inschriften (A–C). Die Inschrift C wurde durch die Figur eines Engels unterbrochen.

Inschriften nach StA Einbeck, D Ha 2.

  1. A

    Mentea) sich for dichtrwe is mislichin düßer welt1)

  2. B

    Broder hebbe dines Scherkelb) acht du werst sus dorch dine afsunnerc) forachtet2)

  3. C

    Mateus hete ich fride Heren und Borgeren von Eimibeck sta ich bimit schetendat ith ören finden warth fordreten3)1541

Kommentar

Vermutlich handelte es sich auch bei diesem Geschütz um ein Werk des Cordt Mente, der 1541 fünfzehn Geschütze für die Stadt Einbeck goß (vgl. Nr. 46).

Textkritischer Apparat

  1. Gemeint ist: Mensche.
  2. Scherkel] Scherwel Mithoff, Harland. Die Lesung Scherkel ist eindeutig, sie wirft aber ebenso sprachliche Probleme auf wie die Version Mithoffs und Harlands. Möglicherweise handelt es sich bei dem Wort um eine Diminutivform von Scherf (= kleinste Münze, DWb 14, Sp. 2581). Schiller/Lübben (Bd. 4, S. 78) verzeichnen hierfür auch das Wort scherg; vielleicht auch abzuleiten von jiddisch schekel.
  3. afsunner] Die Bedeutung des Wortes konnte anhand der einschlägigen Wörterbücher nicht geklärt werden. Möglicherweise handelt es sich um eine falsche Lesung.

Anmerkungen

  1. ‚Mensch, sieh dich vor, Treue ist ungewiß in dieser Welt.‘
  2. ‚Bruder, achte auf dein Geld (?), du wirst sonst durch deine [...] verachtet.‘
  3. ‚Matthäus heiße ich frei, den Herren und Bürgern von Einbeck stehe ich mit Schießen bei, so daß es ihren Feinden verdrießlich wird.‘

Nachweise

  1. StA Einbeck, D Ha 2, fol. 33v, Nr. 19.
  2. Harland, Geschichte 2, S. 437.
  3. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 52.

Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 47† (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0004707.