Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 42: Einbeck (1996)
Nr. 46† Tiedexer Tor 1541
Beschreibung
Geschütz. Auf dem Geschütz befanden sich die Figur eines Mannes mit Schwert und Wappen sowie der Inschrift A, das Einbecker Stadtwappen und die Figur des Jacobus minor mit der Inschrift B.
Inschrift nach StA Einbeck, D Ha 2.
- A
Godt is der Mester dat is war Cordt Mente gos uns 15 an dem dage
- B
Der kleine Jokopa) bin ich genant de herren von Einbek leten mi unde mine broider geten nah dem Brande An(n)o 1541
Textkritischer Apparat
- Jokop] Jowst Harland, Mithoff.
Anmerkungen
- Gedruckt bei Harland, Geschichte 2, S. 109.
- DI 19 (Göttingen), Nr. 94 u. 95.
- DI 36 (Hannover), Nr. 66 u. 83.
- Zu Mente vgl. Reitzenstein, Geschützwesen 1, S. 87 u. 98.
Nachweise
- StA Einbeck, D Ha 2, fol. 30r, Nr. 1.
- Harland, Geschichte 2, S. 436.
- Mithoff, Kunstdenkmale, S. 52.
Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 46† (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0004600.
Kommentar
Dem Hildesheimer Chronisten Oldekop zufolge mangelte es nach dem Brand von 1541 in den Einbecker Kirchen an Glocken, weil man das Material zunächst überwiegend für den Guß neuer Geschütze verwendet hatte: Dar na wart erst de Klockenslach in den Kerken, wor noch Klocken weren, wente de marenteil weren in Bussen vergoten.1) Angesichts der in der Inschrift A erwähnten fünfzehn Geschütze, die Cordt Mente an einem Tag goß, erscheint diese Mitteilung plausibel. Der aus Braunschweig stammende Mente war einer der bedeutendsten norddeutschen Gießer des 16. Jahrhunderts, der abgesehen von Braunschweig und Einbeck nachweislich auch in den Städten Göttingen2), Hannover3), Lüneburg und Hildesheim tätig war.4) In Einbeck ist Cordt Mente namentlich auf sieben weiteren Geschützen als Gießer genannt (Nr. 52, 53, 56, 58, 59, 65, 77).