Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 42: Einbeck (1996)
Nr. 9 St. Alexandri 1420
Beschreibung
Radleuchter.1) Bronze. Der Leuchter hing bis zum Jahr 1977 im zweiten Joch vor der Vierung und wurde dann in das erste Joch versetzt. Er ist an einer Halterungskrone befestigt, die oben von einem Zinnenkranz umgeben ist. Darunter verläuft ein Schriftband mit der Inschrift A; an der Unterseite der Krone eine große sechsblättrige Blüte. Von der Halterungskrone gehen drei Stangen aus, an denen jeweils drei weitere Stangen befestigt sind. Die Stangen tragen insgesamt vierundzwanzig in gleichmäßigen Abständen angebrachte abgeflachte Kugeln. An den neun unteren Stangen ist der Leuchterreif befestigt. Er besteht aus achtzehn gebogenen Platten. Sie bilden den von Vierpaßornamenten durchbrochenen Reif, dessen oberer Rand von einem Zinnenkranz abgeschlossen wird. Am Reif sind in gleichmäßigen Abständen zwölf Tore angebracht, die aus schlanken Pfeilern und einem gotischen Bogenabschluß mit eingestelltem Dreipaß bestehen. In jedem Tor steht eine Apostelfigur. Jeweils in der Mitte zwischen den Toren sind vor dem Rad ebenfalls von zwei Pfeilern eingerahmte kleinere Prophetenfiguren angebracht. Von den Sockeln, auf denen sich die insgesamt vierundzwanzig Figuren befinden, gehen die geschwungenen Kerzenhalterungen aus.
Ursprünglich trugen alle Figuren Namensbeischriften (B), von denen jedoch einige nicht mehr erhalten sind; die Beischriften der Apostel befinden sich in den Nimben, die der Propheten oberhalb der Köpfe auf dem Zinnenkranz des Leuchters. Der Strahlennimbus des Petrus ist nur aufgemalt. Die Figuren in ihrer Abfolge: Jeremias und Petrus mit Schlüssel und Buch, heute ohne Namensbeischrift; David und Andreas mit Andreaskreuz und Buch; Jesaja und Jakobus der Ältere mit Buch, Muschel und Pilgermütze; Daniel und Johannes; Hosea und Simon mit Beil und Buch; Amos und Jakobus der Jüngere mit Keule und Buch; Malachias, heute ohne Beischrift, und Philippus mit Doppelkreuz und Buch, heute ohne Beischrift; Johel und Bartholomäus mit Messer und Buch, mit neuer Beischrift; Sophonias, heute ohne Beischrift, und Matthäus mit Schwert und Buch; Micha, heute ohne Beischrift, und Thomas mit Winkelmaß und Buch; Zacharias und Judas Thaddäus mit Buch; Ezechiel und Matthias mit Hellebarde, Beischrift nicht mehr lesbar.
Auf dem unteren Streifen des Reifs läuft die Inschrift C um, die durch die Sockel der Figuren unterbrochen wird. Jeder der vierundzwanzig Teile der Inschrift C ist auf die links neben der Inschrift stehende Figur bezogen. Die Propheten weisen jeweils mit der linken Hand auf den Beginn der ihnen beigegebenen Inschrift hin. Die Lesung der Inschrift C ist dadurch erschwert, daß der Leuchter mit einer grünen Farbschicht überzogen worden ist. Bei der Übermalung sind gelb-goldene Buchstaben auf die grüne Farbe aufgetragen worden, die oft von den nur noch schwach erkennbaren ursprünglichen Buchstaben abweichen. Die Überlieferung Letzners läßt sich nicht zur Ergänzung der Texte heranziehen, da er die Inschriften offenbar nicht am Original transkribiert, sondern nach der Vulgata ergänzt hat. Seine Lesungen bleiben hier im Apparat unberücksichtigt. Die Buchstaben der ursprünglichen Inschrift sind leicht erhaben vor einem schraffierten Untergrund ausgeführt.
Maße: Dm.: 325 cm; Bu.: 3,2 cm (Kranz), 2,2 cm (Namensbeischriften).
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
- A
an(n)o · d(omi)ni · m · cocococo · xx · ip(s)o die sa(ncti) allexandri2) · p(re)pa(ra)ta · cath(edrali) · c(or)ona ·
- B1
ieremias
- C1
patre(m) · i(n) · vocabit · o · tra[.......]3)
- B2
[ . . . ]a)
- C2
Petrvs · credo i(n) devm
- B3
daui[d]
- C3
d(omi)n(u)s dixit · ad me · filius meus4)
- B4
andreas
- C4
[ . . . ] · (christum)b) · [.....] · ei(us) · unicvmc)
- B5
[es]ai[as]
- C5
ecce · virgo · (con)cipiet · et · pariet5)
- B6
iacobvs ma(ior)
- C6
qui · (con)cept(us) · est · de · spiritu · s(an)c(t)o
- B7
daniel
- C7
post · septuaginta · dies · occidet(ur)6)
- B8
[ . . . ]7)
- C8
pass(us) · sub pontio · pilato · cruci(fixus)
- B9
oseas
- C9
[ . . . ]d) · mors · tua · mors(us)8)
- B10
simon
- C10
[descendit ad · inferna]e) · tertia · die9)
- B11
amos
- C11
qui · edificat · i(n) · celo · asce(n)sionem · s(uam)10)
- B12
philippvs
- C12
ascendit · ad · celos · sedet · ad · d(extram)11)
- B13
micheas
- C13
acceda(m) · ad · vos · i(n) · ivdicio · et · ero · t(estis)12)
- B14
[ . . . ]13)
- C14
inde · ventvrvs · est · ivdicare14)
- B15
iohel ·
- C15
effundam · def) · spiritv · [ . . . ]15)
- B16
[ . . . ]16)
- C16
credo in · spiritvm · sanctum
- B17
So[phoni]as
- C17
invocabu(n)t · o(mn)es · n(omen) · d(omi)ni · et · servi(ent)17)
- B18
[m]atev(s)
- C18
sanctam · ecclesiam · katolicam
- B19
ma[lachia]s
- C19
deponet d(omi)n(u)s · o(mn)es · i(n)iq(ui)tates · n(ost)ras18)
- B20
iohan[...]
- C20
remissionem peccatorum19)
- B21
zacharias
- C21
educa(m) · vos · de · sepulcris20)
- B22
[t]adevs
- C22
carnis · resurrexionem · etc ·
- B23
ezechiel
- C23
evigilabu(n)t · o(mn)es · alii · ad · vita(m)21)
- B24
[ . . . ]22)
- C24
et · vitam · eternam · amen ·
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1420, genau am Festtag des heiligen Alexander, wurde in der Stiftskirche die Lichterkrone angebracht. (A)
Jeremias: Er wird den Vater anrufen [...]. (B1, C1)
Petrus: Ich glaube an Gott. (B2, C2)
David: Der Herr sprach zu mir: [Du bist] mein Sohn. (B3, C3)
Andreas: [Und an Jesus] Christus, seinen einzigen [Sohn]. (B4, C4)
Jesaja: Siehe, eine Jungfrau wird empfangen und gebären. (B5, C5)
Jakobus der Ältere: Der empfangen ist vom Heiligen Geist. (B6, C6)
Daniel: Nach 70 Tagen wird er getötet werden. (B7, C7)
[Johannes ?]: Der gelitten hat unter Pontius Pilatus und gekreuzigt wurde. (B8, C8)
Hosea: [O Tod, ich werde] dein Tod sein, [und dein] Biß, [Hölle]. (B9, C9)
Simon: Er ist hinabgestiegen in die Hölle, am dritten Tag [ist er von den Toten auferstanden]. (B10, C10)
Amos: Der seinen Thron im Himmel baut. (B11, C11)
Philippus: Er ist hinaufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten [Gottes des Vaters]. (B12, C12)
Micha: Ich werde zu euch kommen im Gericht und ich werde [ein schneller] Zeuge sein. (B13, C13)
[Jakobus der Jüngere ?]: Von dort wird er kommen zu richten [die Lebenden und die Toten]. (B14, C14)
Johel: Ich werde von [meinem] Geist ausgießen [über alles Fleisch]. (B15, C15)
[Bartholomäus ?]: Ich glaube an den Heiligen Geist. (B16, C16)
Sophonias: Sie werden alle den Namen des Herrn anrufen und dienen. (B17, C17)
Matthäus: An die heilige katholische Kirche. (B18, C18)
Maleachi: Der Herr wird all unser Unrecht nehmen. (B19, C19)
Johannes: An die Vergebung der Sünden. (B20, C20)
Zacharias: Ich werde euch aus den Gräbern herausführen, [mein Volk]. (B21, C21)
Thaddäus: An die Auferstehung des Fleisches etc. (B22, C22)
Ezechiel: Alle werden erwachen, die einen zum ewigen Leben, [die anderen zur Schmach]. (B23, C23)
[Matthias ?]: Und an das ewige Leben. Amen. (B24, C24)
Textkritischer Apparat
- Die Inschrift ist nicht mehr zu erkennen, zu ergänzen ist petrus.
- xpm.
- [ . . . ] ... unicvm] Die Inschrift ist durch die Übermalung stark entstellt. Sicher erkennbar ist xpm, davor reia und vier weitere Hasten, danach + · od · ei(us) [...] Der ursprüngliche Text, der auch der Übersetzung zugrunde liegt, dürfte gelautet haben: et in iesum chr(istu)m filiv(m) ei(us) unicvm. Das m in unicvm ist um 90° gedreht. (Text des Apostolischen Glaubensbekenntnisses nach Heinrich Denzinger, Enchiridion Symbolorum. Freiburg 1953, S. 6.)
- [ . . . ] Dieser Teil der Inschrift ist nicht mehr zu entziffern. Zu ergänzen ist [o mors ero] mors tua morsus [tuus ero inferne]. Die Ergänzung liegt der Übersetzung zugrunde.
- Lesung unsicher, vielleicht ist als letztes Wort auch inferos zu lesen. Beide Varianten sind im Text des Symbolum Apostolicum geläufig, vgl. Denzinger (wie Anm. c), Artikel 4b.
- de] Fraglich, vielleicht auch m für meum.
Anmerkungen
- S. auch Horst Hülse, Der Radleuchter in der Stiftskirche St. Alexandri in Einbeck. In: EJb 32 (1981), S. 56–80.
- 10. Juli.
- Möglicherweise nach Ier. 3,19: patrem vocabis me et post me ingredi non cessabis.
- Ps. 2,7.
- Is. 7,14.
- Nach Dn. 9,26: post ebdomades sexaginta duas occidetur.
- Nimbus neu, nach Molsdorf zu Johannes zu stellen, vgl. Wilhelm Molsdorf, Christliche Symbolik der mittelalterlichen Kunst. 2. Aufl. Leipzig 1926, S. 186–192, hier S. 189. Nach Letzner (wie Anm. 23) handelte es sich bei diesem Apostel um Johannes. Heute trägt jedoch der drittletzte Apostel dessen Namensbeischrift (B20). Thomas ist nicht unter den namentlich bezeichneten Figuren; er kann keinem Spruch eindeutig zugeordnet werden, da der üblicherweise mit ihm in Verbindung gebrachte Text heute bei Simon (C10) steht.
- Os. 13,14. Zu ergänzen: tuus ero inferne.
- Nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Thomas zu stellen. Zu ergänzen: resurrexit a mortuis.
- Am. 9,6.
- Nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Jakobus dem Jüngeren zu stellen. Zu ergänzen: dei patris.
- Der Text gehört nicht zu Micha, sondern ist Mal. 3,5 entnommen. Zu ergänzen: velox.
- Nimbus neu, nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Philippus zu stellen.
- Zu ergänzen: vivos et mortuos.
- Nach Ioel 2,28: effundam spiritum meum super omnem carnem.
- Nimbus neu, nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Bartholomäus zu stellen.
- Nach So. 3,9.
- Der Text gehört nicht zu Malachias, sondern ist Mi. 7,19 entnommen.
- Nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Simon zu stellen.
- Ez. 37,12. Zu ergänzen: populus meus. Das Bibelzitat paßt nicht zu der als Zacharias bezeichneten Prophetenfigur.
- Dn. 12,2. Zu ergänzen: eternam et alii in obprobrium. Das Bibelzitat paßt nicht zu der als Ezechiel bezeichneten Prophetenfigur.
- Nimbus alt, aber stark übermalt. Nach Molsdorf (wie Anm. 7) zu Matthias zu stellen.
- Letzner, Chronica VI, Teil 1, 5, fol. 64r/v.
- Beda Venerabilis, Explanatio Apocalypsis. Patrologia latina Bd. 93, Sp. 129–206, hier Sp. 196.
- Rufinus, Commentarius in symbolum apostolorum (Patrologia latina 21, Sp. 335–386); (Ps.)Augustin, Sermo 240/241 (Patrologia latina 39, Sp. 2188–2191); vgl. LCI 1, S. 461–464 s.v. ‚Credo‘.
- Vgl. u.a. die Inschrift des aus dem Welfenschatz stammenden Eilbertus-Altars (aus der Zeit vor 1160), die das Apostel-Propheten-Programm folgendermaßen deutet: DOCTRINA PLENI FIDEI PATRES DVODENI / TESTANTVR FICTA NON ESSE PROPHETICA DICTA ‚Die zwölf Väter, voll der Lehre des Glaubens, bezeugen, daß die Worte der Propheten nicht erfunden sind‘, DI 35 (Braunschweig), Nr. 11.
- Vgl. E. Wernicke, Die bildliche Darstellung des apostolischen Glaubensbekenntnisses in der deutschen Kunst des Mittelalters. Christliches Kunstblatt 1887, Nr. 7, S. 102–105, Nr. 8, S. 123–126, Nr. 9, S. 135–139, Nr. 10, S. 155–160, Nr. 11, S. 171–175; 1888, Nr. 1, S. 10–15; 1889, Nr. 3, S. 42–46, Nr. 4, S. 59–64. Wernicke bringt (1887, Nr. 11, S. 172) die Anordnung der Apostel und Propheten auf dem Einbecker Leuchter mit einem Münchener Blockbuch (Xylographica Nr. 40) und einem Landshuter Altar von 1424 zusammen. Da er den Leuchter nicht im Original gesehen hat, sondern sich auf die auf Letzner (vgl. Anm. 23) gründenden Angaben Mithoffs bezieht, bedürfen seine Beobachtungen einer neuerlichen Untersuchung.
- Wilhelm Molsdorf (wie Anm. 7), S. 187.
- Die Abweichungen gegenüber der normalen Reihenfolge der Apostel und Propheten zeichnet Hülse (wie Anm. 1) in einer Tabelle auf (S. 77).
- Über die Restaurierungen des Leuchters ist nicht viel bekannt, lediglich Letzner bezeugt, daß die jetzigen [1596] Herren des Stiffts [die Taufe und den Leuchter] newlicher Ziet schon Renouieren und auspotzen ließen. Die bei Letzner überlieferte Reihenfolge der Apostel und Propheten weicht von der heutigen ab (Letzner, wie Anm. 23).
Nachweise
- Horst Hülse, Der Radleuchter in der Stiftskirche St. Alexandri in Einbeck. In: EJb 32 (1981), S. 66–77 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 9 (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0000904.
Kommentar
Nach Letzners Angaben23) stammen der Radleuchter und die sieben Jahre später gegossene Taufe (Nr. 10) von demselben Stifter, dem Einbecker Kanoniker Degenhard Ree. Vermutlich ist der an der Taufe genannte Gießer Henning Regner auch der Meister dieses Radleuchters gewesen. Jedenfalls entspricht sowohl die leicht erhabene Ausführung der Inschrift vor schraffiertem Hintergrund als auch die Grundgestalt der übermalten ursprünglichen Buchstaben den Inschriften auf der Taufe. Besonders in den als Quadrangeln ausgeführten Brechungen, die optisch so vor die Haste gelegt sind, daß alle vier Ecken sichtbar sind, stimmen beide Schriften charakteristisch überein.
Der Einbecker Radleuchter setzt die Tradition der großen romanischen Radleuchter von Aachen, Hildesheim und Großkomburg in der Gotik fort. Wie sie stellt er das Himmlische Jerusalem dar, das in der Apokalypse beschrieben wird (Apc. 21,12): et habebat (sc. Ierusalem) murum magnum et altum habens portas duodecim et in portis angelos duodecim, ‚Jerusalem hatte eine große, hohe Mauer und 12 Tore und in den Toren 12 Engel‘. In den Toren des Einbecker Leuchters sind nicht die Engel als himmlische Boten dargestellt, sondern als Boten des Neuen Bundes die Zwölf Apostel. Am Reif sind zwölf alttestamentliche Propheten angebracht. Diese spezifische Gestaltung läßt verschiedene Einflüsse der mittelalterlichen Bibelexegese erkennen. So heißt es bei Beda zu Apc. 21,12–14 ‚habens portas duodecim‘: Hae portae apostoli sunt.24) Nach Eph. 2,20 sind nicht nur die Apostel, sondern auch die alttestamentlichen Propheten als Fundamente der neuen geistlichen Kirche anzusehen.
Die auf dem unteren Rand des Reifs angebrachte Inschrift C besteht aus den Artikeln des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, die einzelnen Aposteln zugeordnet werden, und alttestamentlichen Prophezeiungen, die den Büchern der dargestellten Propheten entnommen sind. Die Verbindung der Apostel mit den Artikeln des Glaubensbekenntnisses geht auf Rufinus zurück und ist im wesentlichen durch zwei pseudoaugustinische Predigten verbreitet worden,25) denen zufolge die Apostel bei ihrer Trennung, um die Einheit der von ihnen verbreiteten Lehre zu gewährleisten, jeweils einen Satz des Credo gesprochen haben. Im Sinne der typologischen Verklammerung von Altem und Neuem Testament werden die Apostel mit den Credo-Artikeln häufig mit Darstellungen der Propheten und ihren Prophezeiungen verbunden. Die Verkünder des Neuen Bundes beglaubigen auf diese Weise die Weissagungen des Alten Bundes.26) Die Reihenfolge der Apostel und ihre Zuordnung zu den einzelnen Sätzen des Apostolicums ist nicht genau festgelegt. Sie differiert bereits in den beiden obengenannten pseudoaugustinischen Predigten. Die Anordnung auf dem Einbecker Leuchter entspricht der Reihenfolge in Sermo 240.27) Sie ist nach Molsdorf „bis zu einem gewissen Grade traditionell geworden“28). Für die Verbindung der Apostel mit den Propheten lassen sich mehrere Grundtypen rekonstruieren. Aufgrund der am Einbecker Leuchter vorgenommenen Veränderungen ist das Programm keinem dieser Typen eindeutig zuzuweisen. Die festzustellenden Abweichungen beruhen wahrscheinlich auf Vertauschung der Figuren oder deren Nimben29) im Gefolge von Restaurierungen.30)