Inschriftenkatalog: Stadt Einbeck

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 42: Einbeck (1996)

Nr. 2† St. Alexandri 1153

Beschreibung

Grabschrift für Erzbischof Heinrich I. von Mainz.1) Nach der – allerdings sehr unzuverlässigen – Überlieferung Letzners2) waren die Inschriften von Messing in seinen Grabstein gegossen.

Inschriften nach Bruschius.3)

  1. A

    Anno Domini M. C. L. III.a) Nonis Septembris4) obiit reverendus pater Henricusb) archiepiscopus Mogunt(inensis)

  2. B

    Ad Christum Sospes eat huius corporis hospes5)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1153 an den Nonen des September starb der ehrwürdige Vater Heinrich, Erzbischof von Mainz. (A)

Zu Christus gehe wohlbehalten der (nur) Gast dieses Körpers (war). (B)

Versmaß: Hexameter, zweisilbig leoninisch gereimt (B).

Kommentar

Zur Biographie des Verstorbenen vgl. Nr. 1.

Textkritischer Apparat

  1. M.C.L.III.] MCLII Letzner, fol. 84v, 1152 Letzner, fol. 89v.
  2. Henricus] Heinricus Felix Letzner, fol. 84v, Harland.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 1 (Bleitafel aus dem Grab Heinrichs I.).
  2. Letzner, Chronica VI, Teil 1, 16, fol. 84v und 21, fol. 89v. Letzner geht fälschlicherweise davon aus, daß Erzbischof Heinrich in der Kirch auff der Newstadt begraben war. Er gibt an, die Abschrift des Steins sei ihm von dem Kanoniker an St. Alexandri Bernhardius Wolffius nach einem fast alten Missal überlassen worden (fol. 84v).
  3. Für den Hinweis auf die Überlieferung der Grabschrift bei Bruschius ist Herrn Professor Dr. Wolfgang Petke, Göttingen, zu danken.
  4. 5. September. Das in der Inschrift genannte Todesdatum ist sicher fehlerhaft, wahrscheinlich ist die III vor Nonis mit der III der Jahreszahl im Verlauf der Überlieferung verschmolzen (Haplographie). Zur Diskussion um das korrekte Todesdatum s. Kommentar zu Nr. 1.
  5. Die Formel corporis hospes findet sich auch in der fragmentarisch überlieferten Grabschrift der Witwe Mathilde im Hildesheimer Dom aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts (Vgl. DI 58 (Stadt Hildesheim) Nr. 27).

Nachweise

  1. Caspar Bruschius, Magni operis de omnibus Germaniae episcopalibus Epitome 1. Nürnberg 1549, fol. 10r.
  2. Letzner, Chronica VI, Teil 1, 16, fol. 84v, u. 21, fol. 89v.
  3. Harland, Geschichte 1, S. 171 (nach Letzner).
  4. Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe, Bd. 1, S. 353 (nach Letzner, fol. 84v).
  5. Hoffmann, Grabungsfunde. In: EJb 32 (1981), S. 43 (nach Letzner fol. 84v).
  6. Petke, Erzbischof Heinrich I., Anm. 89 (S. 56 nach Bruschius).

Zitierhinweis:
DI 42, Einbeck, Nr. 2† (Horst Hülse), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di042g007k0000208.