Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 64: Querfurt (2006)
Nr. 89 Querfurt, Markt Nr. 16 1534
Beschreibung
Schrifttafel, Sandstein. Auf der Hofseite des Anwesens Markt 16 ist zwischen dem Torbogen der Durchfahrt und dem untersten Fenster eine vom Vorgängerbau1) stammende Schrifttafel eingesetzt worden, die den Namen des ehemals hier befindlichen Gasthofes trägt (A). Oben wird die sonst querrechteckige Platte von einem flachen Bogen abgeschlossen, den Rahmen bildet ein teilweise stark beschädigter Doppelwulst. Die in erhabenen Buchstaben ausgeführte Inschrift wird in der Mitte von einer reliefierten, heute stark beschädigten Krone unterbrochen. In die Innenseite ihres Reifes ist die Jahreszahl (B) eingemeißelt. Die Tafel weist etwa in der Mitte eine senkrecht verlaufende Bruchstelle auf, die nur grob verputzt wurde.
Maße: H.: ca. 40 cm; B.: ca. 97 cm; Bu.: 7,5 cm (A); Zi.: 6 cm (B).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
- A
Zua) der Gul//denb) kronc)
- B
[1]534d)
Textkritischer Apparat
- Zu] Das Z zweistöckig, beide Bögen mehrmals gebrochen. Über dem u ein undeutlicher, kurzer Querstrich.
- Gul//den] gülden Ihle, Pflug. Der Bogen des G mehrmals gebrochen.
- kron] Das o stark beschädigt.
- [1]534] Die 1 überputzt.
Anmerkungen
- Vgl. LfD Halle, Pflug 1, S. 134.
- Vgl. Webel [1714/15], S. 42. Zu Querfurter Gasthöfen vgl. Ihle 1928 (Gasth.), S. 44–46. S. a. Nr. 111.
- Vgl. StdtA Querfurt, Schöppenbuch 1460–1570, fol. 82r; Voigt 1928, S. 265.
Nachweise
- Ihle 1930, S. 44.
- LfD Halle, Pflug 1, S. 84.
Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 89 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0008908.
Kommentar
Die Buchstaben setzen sich aus gleichbleibend breiten Bestandteilen zusammen. Besonders hervorzuheben ist, daß die unteren Schaftenden häufig nicht umgebrochen sind, sondern stumpf auf der Grundlinie enden. Analog dazu sind der untere Bogenabschnitt am d in Gulden und die Schrägschäfte des k geradlinig ausgeführt. Hingegen erscheint der Bogen des e in der bereits stark ausgerundet. Das Z ist zweistöckig gestaltet. Die 5 besteht lediglich aus dem Balken und einem nahezu geraden, erst im unteren Bereich gekrümmten Bogen. Der obere Bogen der 3 ist zweimal rechtwinklig gebrochen. Der Gasthof „Zur Gulden Kron“ gehört neben dem „Schwarzen Bären“ und dem „Goldenen Stern“ zu den ältesten Schankstuben Querfurts.2) Im Schöppenbuch wird er erstmals 1568 erwähnt.3)