Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 64: Querfurt (2006)
Nr. 87† Vitzenburg, ev. Kirche (St. Johannes d. Täufer) 15.–1. V. 16. Jh.
Beschreibung
Kelch, Silber, vergoldet.1) Der Schaft trug oberhalb des Knaufes den Namen der Gottesmutter (A), unterhalb die Anrufung (B).1) Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts diente der Kelch zur Krankenkommunion in der Pfarre zu Liederstedt.2) Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.
Inschrift nach Kdm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.1)
- A
M . a . r . i . a
- B
h . i lf . g . o . t
Anmerkungen
- Vgl. Plath 1893, S. 358.
- Vgl. Plath 1893, S. 358 Anm. 2.; Kdm. (Querfurt) 1909, S. 146.
- Vgl. weitere Belege in Kdm. (Naumburg) 1903, S. 415f.; Otte/Wernicke 1, 1883, S. 429; DI 7 (Stadt Naumburg) 1960, Nr. 182, 194; DI 9 (Lkr. Naumburg) 1965, Nr. 391, 395; DI 11 (Merseburg) 1968, Nr. 39; DI 39 (Lkr. Jena) 1995, Nr. 73. Zum Formular auf Glocken s. a. Nr. 84 Anm. 6; Otte 1884, S. 124.
- Vgl. Nr. 36, 37 (2.–3. V. 15. Jh.).
Nachweise
- Plath 1893, S. 358.
- Kdm. (Querfurt) 1909, S. 146.
Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 87† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0008707.
Kommentar
Bergners Zitierweise der Inschrift in Kdm. (Querfurt) 1909 läßt vermuten, daß der Kelch über einen sechskantigen Schaft verfügte, sonst hätte er l und f sicher im gleichen Abstand wie die übrigen Buchstaben wiedergegeben.
Das Formular hilf got ist eine verkürzte Variante der im 15. und 16. Jahrhundert häufig anzutreffenden inschriftlichen Anrufung hilf got Maria berat.3) Da sie nach Einführung der Reformation kaum noch verwendet wurde, läßt sich die Entstehung des Kelches zumindest etwas eingrenzen. Mit dieser Zeitstellung ist die Ausführung in Gotischer Minuskel gut zu vereinbaren.4)