Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 72† Holzzelle (Gem. Hornburg), ehem. Klosterkirche (St. Maria) 1515

Beschreibung

Sakramentsschrein. In seiner Topographia Mansfeldica berichtet Biering zur Klosterkirche Holzzelle: „Man findet keine Nachrichten von dieser Kirche als nur in der einen Capelle am Chor gegen Mitternacht stehet an einen steinernen Schränckchen eingehauen [Inschrift]. Dieses Schränckchen aber ist lange hernach in ein vormahls gewesenes Fenster eingemauert worden.“1) Die Verlustumstände sind unbekannt.

Inschrift nach HB Eisleben, Biering.

  1. 1515

Kommentar

Mit dem „Schränkchen“ ist zweifellos ein Sakramentsschrein gemeint.2) Wie aus dem ältesten publizierten Aufmaß (1798) des Amtes Holzzelle hervorgeht, hatte der nördliche Nebenchor vor seinem Abriß in den Jahren zwischen 1800 und 1804 starke bauliche Veränderungen erfahren.3) Zu dieser Zeit wies er einen quadratischen Grundriß und fensterloses Mauerwerk auf. Folglich gibt die bei Grössler/Brinkmann veröffentlichte Skizze einen noch älteren Zustand wieder, der mit Bierings Beschreibung durchaus vereinbar ist.4) Zumindest sind hier zwei Fensteröffnungen angedeutet, in die das Sakramentshäuschen später eingemauert worden sein könnte.

Anmerkungen

  1. Vgl. HB Eisleben, Biering 3, 1724, fol. 575v; Kdm. (Mansf. Seekr.) 1895, S. 275f.; Grössler jun. 1907, S. 214.
  2. Vgl. Grössler jun. 1907, S. 214. Zur Entwicklung der Sakramentshäuschen vgl. Jahn/Haubenreisser 1995, S. 745f. (Lit.).
  3. Vgl. zu den baulichen Überresten des Benediktinerinnen-Klosters zuletzt Schmitt 1995, hier S. 23f. (Abb. 25); Niehr 1992, S. 282f. S. a. Nr. 1.
  4. Vgl. Kdm. (Mansf. Seekr.) 1895, S. 272 (Abb. 148).

Nachweise

  1. HB Eisleben, Biering 3, 1724, fol. 575v.
  2. Kdm. (Mansf. Seekr.) 1895, S. 276.
  3. Grössler jun. 1907, S. 214.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 72† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0007206.