Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 203† Farnstädt, ev. Kirche (St. Johannes u. Paul) 1626

Beschreibung

Grabdenkmal der Anna Elisabeth von Geusau. Der Stein wurde während der Kirchenerneuerung im Jahre 1698 entdeckt. Der entsprechende Vermerk im Kirchenbuch lautet: „Ein fast vergrabener Leichstein 3 ellen gegen den fenstern zur lincken handt funde sich, dorauff stunde: Zur umbschrifft auff den rande: [(A)] (in der untern stundt.) [(B, C, D)]. Weil dieser stein gantz abgetreten und die Schrifft kaum noch mit mühe kunte gelesen werden ist er in fenster stelle versetzet worden.“1) Die späteren Verlustumstände sind unbekannt.

Inschrift nach PfA Farnstädt, Kb. 1.

  1. A

    Anno 1626 den [– – –]a) ist die Edle und Viel Ehr und Tugendtreiche Jungfrau Anna Elisabetha Gebohrne Von Geusau begraben

  2. B

    Frühe Morgen gegen 4 und 5. uhr Gottselig entschlaffen ihres alters 22 Jahr ihrer Seelen Gott gnade.

  3. C

    Psal. 94 ich hatte Viel bekümmerniß in mein hertzen, aber deine Tröstung ergetzeteb) meine Seele.2)

  4. D

    Habac. 2. der Gerechte wird seinen glauben leben.3)

Kommentar

Es handelt sich hierbei um das erste von 14 Kindern, die der Ehe zwischen Christoph von Geusau und seiner Frau Barbara Maria, geb. von Brücken, entstammten.4) Anna Elisabeth wurde am 3. Januar 1605 getauft; die Paten waren u. a. der Großvater Philipp v. Brücken, die Großmutter Elisabeth von Geusau, Georg von Geusau und Barbara von Eschwege.5) Ihr Tod ist durch eine Lücke im Sterberegister des Kirchenbuches nicht verzeichnet.

Textkritischer Apparat

  1. Lücke im überlieferten Text. Es fehlt vermutlich nur die Tagesangabe.
  2. ergetzete] Wort im Text verbessert und überschrieben; ursprünglich stand wohl erquickete (oder umgekehrt).

Anmerkungen

  1. PfA Farnstädt, Kb. 1, fol. 107 r.
  2. Ps 94, 19.
  3. Hab 2, 4.
  4. Vgl. Sächs. StA Leipzig, Ahnenreihen 1982, Regesten v. Geusau S. 14, Stammtafeln v. Geusau Taf. 3. Zum Tod der Mutter kurz nach der Geburt des Sohnes Caspar im Jahre 1632 vgl. PfA Farnstädt, Kb. 1, S. 494. Die übrigen Geschwister waren Veronica Maria (geb. 1606), Dieter (geb. 1607), Christoph (geb. 1609, vgl. Nr. 217), Barbara Maria (geb. 1612), Sabine (geb. 1613), Georg (geb. 1616), Balthasar (geb. 1617), Caspar (geb. 1620), Martha Maria (geb. 1622), Matthias (geb. 1624), Catharina Magdalena (geb. 1625), Catharina Elisabeth (geb. 1629); vgl. dazu PfA Farnstädt, Kb. 1, S. 14, 15, 18, 20, 22, 27, 29, 34, 39, 42, 45, 327.
  5. Vgl. PfA Farnstädt, Kb. 1, S. 13.

Nachweise

  1. PfA Farnstädt, Kb. 1, fol. 107 r.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 203† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0020301.