Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 189 Pretitz (Gem. Vitzenburg), ev. Friedhofskapelle 1616

Beschreibung

Mauerquader, Sandstein.1) Südlich des Portals und unterhalb der beiden westlichen Spitzbogenfenster ist in den Sockelbereich ein querrechteckiger Steinquader eingelassen, der sich an der frühestens im 19. Jahrhundert errichteten Kapelle nicht in situ befinden kann. Die Oberfläche ist von einer dünnen Ritzlinie umrahmt und horizontal in zwei gleich große Zonen unterteilt. Der obere Bereich trägt die eingemeißelte und von je zwei Initialen flankierte Jahreszahl, der untere die später hinzugesetzte Jahresangabe 1769.

Maße: H.: 18 cm; B.: 60 cm; Bu.: 6,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Ilas Bartusch) [1/1]

  1. GWa) 1616 BH

Kommentar

Die Kerben der unverzierten Buchstaben sind breit und unbeholfen in den Stein gegraben. Der obere Bogenabschnitt des G endet rechts der Cauda. Die anstrichlosen Schäfte beider 1 sind stark nach rechts durchgebogen, die Bögen der 6 weit offen.

Über die Herkunft des Steins ist nichts bekannt. Da die Kirchenbücher zu Pretitz erst ab 1627 überliefert sind, lassen sich die Initialen nicht auflösen.2) Auch Elias Schönleben erwähnt die Inschrift in seinen „Monumenta auf dem Gottes Acker zu Pretitz“ nicht.3)

Textkritischer Apparat

  1. GW] Der rechte Teil des W ist deutlich schwächer ausgeführt und berührt mit dem unteren Ende des rechten Schrägschaftes die folgende 1. Möglicherweise handelt es sich um ein V, das ansatzweise zu einem W verschlagen wurde.

Anmerkungen

  1. Für den Hinweis auf diese Inschrift danke ich Herrn Georg Geipel, Pretitz.
  2. Vgl. PfA Liederstädt, Kb. 1.
  3. Vgl. PfA Liederstädt, Schönleben 1758 (Pretitz), o. S.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 189 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0018903.