Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 64: Querfurt (2006)
Nr. 183 Grockstädt, ev. Kirche (St. Trinitas) 1615
Beschreibung
Glocke, Bronze. An der Schulter, direkt unterhalb der flach abgeschrägten Haube, befindet sich zwischen zwei Doppelstegen der erhaben hervortretende, umlaufende Gußvermerk. Am untersten Steg schließt sich ein etwa 7 cm breiter Rankenfries an. An Wolm und Schlag liegen je zwei weitere Stege an.
Maße: H.: 65 cm; Dm.: 88 cm; Bu.: 2,0 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
·a) ANNO · M · DC · XV · DA GOS MICH HIERONYMVS MOERINCKb) ZV ERFFVRDT IM NAMEN GOTTES
Textkritischer Apparat
- Rosette.
- MOERINCK] Die Cauda des R setzt sehr weit rechts am Bogen an.
Anmerkungen
- Vgl. z. B. Nr. 128, 143, 192, 194, 197, 200, 201, 202; Kdm. (Querfurt) 1909, S. 265 (Schleberoda, Burgenlandkreis); Kdm. (Merseburg) 1883, S. 265 (Oberkriegstedt, Gem. Milzau, Lkr. Merseburg-Querfurt); DI 7 (Stadt Naumburg) 1960, Nr. 267, 270, 288; DI 62 (Weißenfels) 2005, Nr. 192 (Unternessa, Gem. Nessa, Lkr. Weißenfels), Nr. 193 (Grunau, Lkr. Weißenfels), Nr. 217 (Hohenmölsen, Lkr. Weißenfels), Nr. 228 (Obernessa, Gem. Nessa, Lkr. Weißenfels); Kdm. (Weißenfels) 1880, S. 21 (Großhelmsdorf, Saale-Holzland-Kreis). S. a. Eichler 2003, S. 198.
Nachweise
- Könnecke 1892 (Grockstädt), S. 48.
- Kdm. (Querfurt) 1909, S. 129.
- LfD Halle, Glockenbestandserfassung 1. Wk., Aufnahmebogen zu Grockstädt vom 22. 3. 1917.
- EGB 1917, Nr. 7, o. S. (unvollst.).
Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 183 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0018304.
Kommentar
Die nahezu konstant schmalen Buchstabenbestandteile tragen entweder Sporen oder sind an den freien Enden leicht keilförmig verbreitert. Nur die geschwungene Cauda des R und das S weisen geringfügige Bogenverstärkungen auf. Das A hat einen gebrochenen Mittelbalken und eine breite, fast trapezförmige Spitze. Die zwei gewölbten Schrägschäfte des K verschmelzen zu einem kurzen waagerechten Balken, bevor sie gemeinsam auf den Schaft treffen. Der Mittelteil des schwach konischen M endet etwa in Zeilenmitte. Die Schrägschäfte des X sind geschwungen. Als Worttrenner dienen Punkte in Zeilenmitte.
Die schlichte Glockenrede läßt sich auf zahlreichen Glocken der Gießhütte Möring nachweisen.1) Zu Hieronymus Möring vgl. Nr. 179.