Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 147† Farnstädt, ev. Kirche (St. Johannes u. Paul) 1596

Beschreibung

Grabdenkmal des Dietrich von Geusau. Über die Auffindung während der Arbeiten zur Kirchenrenovierung von 1698 berichtet das älteste Farnstedter Kirchenbuch: „Den 17. Julij ist ein alter leichstein so ganz mit erde und pflaster verdeckt unter der alten Canzel gelegen auffgehoben worden, mit Solcher Schrifft am rande umb und umb [A], auff den Stein [B, C]“.1) Die späteren Verlustumstände ließen sich nicht ermitteln.

Inschrift nach PfA Farnstädt, Kb. 1.

  1. A

    Also hatt Gott die Welt geliebet, daß er sein(en) eingebohrnen Sohn gab, auff daß alle die an ihm gleuben nicht verlohren werna)2)

  2. B

    Anno 1596 den 15. Decemb(ris)b) ist der Edle, Gestrenge Ehrenveste Dietrich Von Geusau auff Farnstedt seines alters 45 Jahr in Gott seelich entschlaffen, der allmechtige und Bermherzege Gott wollec) gnädig sein.

  3. C

    Hiob. 19.d) Ich weiß das mein erlösr lebt.e)3)

Kommentar

Dietrich war der Sohn Balthasars von Geusau von dessen Ehefrau Barbara, geb. von Witzleben.4) Zwischen 1577 und 1596 läßt er sich in mehreren Urkunden nachweisen, u. a. als Zeuge in dem von Levin von Geusau 1596 aufgesetzten Testament.5) Dietrich hinterließ bei seinem Tod die Söhne Matthias und Christoph den Älteren sowie die Tochter Barbara.6)

Textkritischer Apparat

  1. Das gesamte Bibelzitat (A) fehlt in König; in Pb. Wolf, Heydrich nur der Anfang bis geliebet wiedergegeben.
  2. Decemb(ris)] Abk. im Ms. durch Punkt auf der Grundlinie.
  3. wolle] wolle Ihm König; Pb. Wolf, Heydrich.
  4. Hiob. 19.] Fehlt in König; Pb. Wolf, Heydrich. Danach Absatz im Ms.
  5. Ich weiß das mein erlösr lebt.] Fehlt in König. lebt mit Kürzungszeichen (Schleife mit Abschwung).

Anmerkungen

  1. PfA Farnstädt, Kb. 1, fol. 107 r. Die darauf verzeichneten Inschriften umliefen also zum einen Teil den Rand (A), zum andern Teil füllten sie das Binnenfeld (B, C).
  2. Jh 3, 16.
  3. Hi 19, 25.
  4. Vgl. Sächs. StA Leipzig, Ahnenreihen 1982, Regesten v. Geusau S. 11, Stammtafeln v. Geusau Taf. 3.
  5. Vgl. Sächs. StA Leipzig, Ahnenreihen 1982, Regesten v. Geusau S. 13 f. insbes. Nr. 125.
  6. Vgl. Sächs. StA Leipzig, Ahnenreihen 1982, Regesten v. Geusau S. 14 Nr. 121; König 1727, S. 423. Zu Christoph und seinem gleichnamigen Sohn vgl. Nr. 217.

Nachweise

  1. PfA Farnstädt, Kb. 1, fol. 107 r.
  2. König 1727, S. 423 (nur B, C).
  3. Pb. Wolf, Heydrich 1743/44, S. 18 (A unvollst.).

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 147† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0014708.