Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 109(†) Schnellroda (Gem. Albersroda), Gehöft Nr. 17 1569

Beschreibung

Wappenstein. Noch 1980 bezeugt Hartmut Augustin in der Grundstücksmauer rechts vom Hoftor einen Stein, auf dem zwei gekreuzte Schwerter links neben einem Wappenschild abgebildet waren.1) Darunter stand die Jahreszahl. Diese Fläche liegt heute vollständig unter Putz.

Inschrift nach Pb. Augustin, Augustin.

  1. 1569

Wappen:
Erzmarschallamt2), Sachsen3).

Kommentar

Erst 1547 war nach der Schlacht bei Mühlberg die Kurwürde an die albertinische Linie der sächsischen Herzöge übergegangen.4) Diese hatte bereits im Zuge der Landesteilung von 1485 die Herrschaft über das Amt Freyburg – und damit auch über Schnellroda – erhalten.5) So finden sich im Ort selbst und in der Umgebung mehrere Wappendarstellungen des mit der Kurwürde verbundenen Erzmarschallamtes.6)

Anmerkungen

  1. Vgl. Augustin 1989, S. 25f.; Pb. Augustin, Augustin 1980, S. 175. Es ist anzunehmen, daß die Schwerter ebenfalls von einem Wappenschild umgeben waren, dieser jedoch schon gänzlich verwittert war, weshalb Bergner auch nur einen „Schild mit Querbalken und Jahreszahl“ beschreibt, vgl. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 270.
  2. Vgl. Siebmacher 1/1, 1856, S. 18, Taf. 24. Die Skizze in Pb. Augustin, Augustin 1980, S. 175 zeigt die Schwerter leicht gekrümmt und ohne den geteilten Schild.
  3. Vgl. Siebmacher 1/1, 1856, S. 18f., Taf. 24. Die Skizze zeigt lediglich in schräggeteiltem Schild vier Balken. Die Größe des Schildes betrug 25 cm ⨯ 30 cm, vgl. Pb. Augustin, Augustin 1980, S. 175.
  4. Vgl. Blaschke 1970, S. 30.
  5. Vgl. Größler 1907, S. 90, 92f.; Augustin 1989, S. 23.
  6. Vgl. Nr. 139, 187 und den Wappenstein am Gehöft in Wennungen, abgebildet in Kdm. (Querfurt) 1909, S. 302.

Nachweise

  1. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 270.
  2. Pb. Augustin, Augustin 1980, S. 175 (Skizze).

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 109(†) (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0010905.