Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 102 Querfurt, Burgmuseum 1560

Beschreibung

Taufbecken, Sandstein. Es stammt aus der ev. Dorfkirche (St. Matthias)1) zu Leimbach. Das quaderförmige Becken über quadratischem Grundriß besitzt eine kreisrunde Mulde und abgefaste Ecken. Unterhalb des etwa 9 cm hohen Randes verjüngt sich seine Form bis zu einer Breite von 34 cm. Die schrägen Seitenflächen sind in querrechteckig eingetieften Binnenfeldern mit den Reliefs einer Margeritenblüte, eines Schmetterlings sowie eines aufgerollten Schriftbandes verziert, auf dem das Fertigungsjahr in erhabenen Ziffern verzeichnet ist.2) Das vierte Feld blieb leer.

Maße: H.: 31 cm; B.: 54,5 cm; T.: 54,5 cm; Zi.: 8 cm.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Ilas Bartusch) [1/1]

  1. 1 · 5 · 60

Kommentar

Die 1 wurde als einfacher Schaft ausgeführt, dessen unteres Ende nach links umgebogen ist. Der Schaft der 5 ist schräggestellt, die 6 offen, die 0 spitzoval.

Dieses Becken entstand in dem Jahr, als Pfarrer Marcus Lange als Nachfolger von Johannes Galrin sein Amt antrat.3) Über eine Stiftung ist nichts bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde von der Gemeinde ein pokalförmiger Taufstein erworben, der noch heute in Benutzung ist.

Anmerkungen

  1. Möglicherweise auch dem Heiligen Kreuz (oder beiden) geweiht, vgl. PfA Leimbach, Chronik 1714/17, S. 22.
  2. Der Schmetterling ist möglicherweise auch als viereckiges Blütenornament zu interpretieren. Zum Sinngehalt von Schmetterlingen vgl. LCI 4, 1994, Sp. 96 (Lit.), zur Blumen- und Pflanzensymbolik vgl. Sachs/Badst./Neum. 1988, S. 67f., LCI 4, 1994, Sp. 620–22 (Lit.). Zu Taufsteinen, deren Entwicklung und Verzierungen vgl. Jahn/Haubenreißer 1995, S. 832f. (Lit.); Otte/Wernicke 1, 1883, S. 302–322; Mathies 1998, passim.
  3. Vgl. PfA Leimbach, Chronik 1714/17, S. 26.

Nachweise

  1. BA Querfurt, Museumskatalog, Inv.-Nr. V 1125 K 4.
  2. BA Querfurt, Güthling 1991, o. S.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 102 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0010209.