Inschriftenkatalog: Ehemaliger Landkreis Querfurt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 64: Querfurt (2006)

Nr. 27(†) Querfurt, ev. Burgkirche (St. Maria, St. Peter u. Paul) 1383

Beschreibung

Tumba Gebhards XI. (XIV.) von Querfurt, Sandstein. Die west-östlich ausgerichtete Tumba steht in der Mitte der wohl noch zu Lebzeiten Gebhards im Winkel zwischen dem Nordarm des Querhauses und dem Schiff angefügten Grabkapelle.1) Das Grabmal wurde um das Jahr 1644 stark beschädigt, als schwedische Soldaten den auf dem abgeschrägten Deckplattenrand aufliegenden Messingbesatz mit dem umlaufend eingegrabenen Sterbevermerk und der Fürbitte für Gold hielten, abbrachen und entwendeten.2) Während der barocken Umgestaltung des Kircheninneren von 1713 bis 17173) erfolgte im Jahre 1716 eine Umstellung4) und Restaurierung des Monuments. Dabei malte man eine kopial überlieferte Fassung der Inschrift auf, die 1909 noch gut lesbar war, von der heute jedoch nur noch geringe Reste zu erkennen sind.5) Weitere Restaurierungs- und Reparaturarbeiten sind für 1882/83 und 1906 nachweisbar; 1945 verursachten Kriegsgefangene erneut Beschädigungen, die 1948 ausgebessert wurden.6)

Auf der ringsum vorkragenden Deckplatte ist der Verstorbene in einem ehemals vergoldeten Lentner vollplastisch dargestellt.7) Er liegt auf seinem bis zu den Füßen reichenden Umhang, der vor der Brust durch ein geflochtenes und mit zwei Quasten versehenes Band zusammengehalten wird. An den Vorderseiten der Schultern sitzen zwei Schließen in Form kleiner Wappenschilde, von denen jedoch nur die rechte heraldisch ausgebildet ist. Dieses Stammwappen kehrt in größerer und vermutlich durch Restaurierungen veränderter Ausführung nochmals auf dem Schild an der Linken Gebhards wieder. Die angewinkelte Rechte hält einen bekrönten Kübelhelm. Das Haupt ruht auf einem Kissen und trägt einen hohen, runden Hut mit Krempe. Unterhalb der Hüften umschließt ein breiter, mehrgliedriger Plattengürtel den Leib. Zu Gebhards Füßen balgen sich ein Hund und ein Affe.8) Die Langseiten der Tumba zeigen jeweils sechs Figuren im Dreiviertelrelief, die als Sargträger dargestellt sind. Die Schmalseiten lassen je zwei in Büchern lesende Bischöfe erkennen, die auf der Westfront von zwei Knappen und am Fußende des Grabmals von einem Narren begleitet werden.9)

Inschrift nach StdtA Querfurt, Mem. Querf.10)

Maße: H.: 145 cm; B.: 222 cm; T.: 118 cm.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Johann-Jakob Hinz) [1/4]

  1. Anno d(omi)nj 1383a) in Nocte Sancte Kattarinae, obijt Geberhart(us) Nobilis d(omi)n(us) in Querffurt Cuius Anima Requiescat in Sanctissimab) pace Amen.{11) Qui augmentauit Dominium quefordensiumc) cum municionibus et Castris supra scriptisd), primo cum Castro et oppido quernffurt, quod fuerat alienatum a D(omi)noe) Querffordensi pluribus Annis q(uo)d reobtinuitf) cum filia d(omi)nj Burckhardj deg) mansfelt12), Tandem Emith) Castra subscripta Karlsdorf13) alsted14), Schidingenn15), Karponoue16), Steinborgi)17) Voxstete18) cum eorum attinencijs, Insuper emitj) multa alia bona, Villas, Census, Decimas Dotauit altaria et dilexit pacem tenens Ideo eius anima req(ui)escat cum Christok) In Coelis Amenl).}

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1383 starb am Vorabend (des Festtages) der heiligen Katharina Gebhard, Edler Herr zu Querfurt, dessen Seele in heiligstem Frieden ruhen möge, Amen.

11) Dieser mehrte die Herrschaft der Querfurter mit den oben genannten Festungen und Burgen. Zunächst mit der Burg und Stadt Querfurt, die für mehrere Jahre der Querfurter Herrschaft entfremdet gewesen war und die er mit der Tochter des Herrn Burkhard von Mansfeld zurückerlangte. Schließlich kaufte er folgende Burgen: Karsdorf, Allstedt, Scheidungen, Karpenau, Steinbrücken und Voigtstedt mit deren Zubehör. Weiterhin kaufte er viele andere Güter, Höfe, Abgaben und Zehnten. Er stattete Altäre aus und liebte es, Frieden zu halten. Möge deshalb seine Seele mit Christus im Himmel Ruhe finden. Amen.19)

Datum: 24. November 1383.

Wappen:
Querfurt20), Querfurt21).

Kommentar

Bei der Wiederherstellung der Inschrift im Jahre 1716 bezog man sich auf einen bis heute nahezu einhellig überlieferten Text, dessen älteste Fassung in dem ab ca. 1525 sukzessive erstellten Kopialbuch „Memorabilia Querfurtensia“ im Querfurter Stadtarchiv vorliegt.22) Dort wird die Inschrift nach den einleitenden Worten „Epitaphium. Hern Gebharts grabeschrift In d(er) Kirchen ufm Schlos Querffurdt“ am Ende mehrerer genealogischer Angaben zu dessen Nachfahren mitgeteilt. Alle diese Notizen stehen unter der Hauptüberschrift: „Auszog aus Frau Angnes vo(n) Pichlingen des hern Protzen Zu Querffurt gemael Fundation, etzliher hern vnd Freulin“. Eine Anmerkung am Rand verweist den Leser auf das folgende Blatt, wo die vollständige Abschrift einer 1441 ausgestellten Urkunde der Querfurter Stiftskapitulare einsetzt, in der sie die Seelgerätsstiftung der Agnes von Beichlingen, einer Schwiegertocher Gebhards, für verschiedene Familienangehörige bestätigen und einzuhalten versprechen.23) Darin ist der Inhalt der voranstehenden genealogischen Exzerpte in gleicher Reihenfolge nachzulesen. Hingegen findet sich hier nichts von der davor ebenfalls angegebenen Grabschrift, die aber eindeutig von derselben Hand stammt wie die übrigen Auszüge. In Bezugnahme auf diese Wiedergabe der Inschrift, für die sich aus der Zeit vor ihrer Zerstörung lediglich bei Spangenberg eine Bestätigung findet,24) hat man bisher nie erwogen, daß es sich hierbei nur zum Teil um die tatsächliche Grabschrift handeln dürfte. Dafür sprechen indes überzeugende Argumente: Spätestens als man während der Restaurierung von 1716 den überlieferten Wortlaut in vollem Umfange aufmalte, hätte man feststellen müssen, daß dafür nicht ausreichend Platz vorhanden ist.25) Um die Inschrift auf der Tumba unterzubringen, mußte man sie in drei umlaufende Zeilen drängen, wodurch das Grabmal in einen Zustand versetzt wurde, der für das 14. bzw. beginnende 15. Jahrhundert beispiellos und undenkbar ist. In der Regel beschränkt sich das Formular der Grabinschriften dieser Zeit auf den Namen, das Sterbedatum und die Fürbitte.26) Handelt es sich tatsächlich um längere Texte, so sind diese gewöhnlich metrisch verfaßt und kunstvoll gestaltet.27) Die hier vorliegende Prosa ist indes merkwürdig weitschweifig formuliert, so z. B. der Hinweis, daß Gebhard die Stadt Querfurt mit der Tochter des Mansfelder Grafen Burkhard wiedergewonnen hatte. Die Fürbitte erscheint sogar doppelt. Zugleich überrascht auf einem so qualitätvoll gearbeiteten Kunstwerk die unreflektierte und stilistisch ungeschliffene Wortwahl, die mehrere Wiederholungen aufweist, so z. B. quod, emit oder sub bzw. supra scriptis. Außerdem lassen sich bei genauer Textanalyse sachliche Inkonsequenzen und fehlende Referenzbezüge feststellen. Dazu zählt einerseits die anscheinend willkürliche Auswahl der angeführten Burgen und Flecken: Neben wesentlichen Besitzerweiterungen, wie dem Kauf von Allstedt und Burgscheidungen, wird der eher unbedeutende Hof Karpenau, der ohnehin zum Zubehör des Lehnguts Allstedt zählte,16) nochmals gesondert genannt, während z. B. der Erwerb von Nebra oder Wenigen-Sömmerda überhaupt keine Erwähnung findet.28) Andererseits irritiert der nicht nachvollziehbare Verweis auf „oben angegebene“ Burgen und Schlösser. Abgesehen davon, daß „suprascriptis“ innerhalb einer umlaufenden Inschrift keine geschickte Formulierung ist – „praedictis“ wäre ein treffenderer Begriff gewesen –,29) läuft der Rückbezug ins Leere, da zuvor keinerlei Orte angeführt wurden. Möchte man deshalb „suprascriptis“ als einen Lesefehler des Kopisten anstelle von „subscriptis“ interpretieren,30) so bleibt nichtsdestotrotz der Plural unerklärlich, denn vor der wiederholten Verwendung derselben Floskel in „castra subscripta“ ist nur von Stadt und Burg Querfurt die Rede. Es stellt sich heraus, daß der als Inschrift überlieferte Text auf Bezugsobjekte verweist, die in ihm nicht vorkommen.

All diese Ungereimtheiten lassen sich letztlich nur erklären, wenn man den Wortlaut des zweiten Absatzes als Fragment fremder Provenienz versteht, das der Schreiber des Manuskripts oder ein früherer Kopist fälschlicherweise als Fortsetzung der Inschrift auffaßte und mit ihr gemeinsam übertrug. Dadurch wurden zwei verschiedene Texte zu einer Einheit verschmolzen, die bei eingehender Prüfung über keine Kohärenz verfügt. Die ehemals tatsächlich auf dem Grab ausgeführte Inschrift dürfte sich demnach auf den Sterbevermerk und die erste Fürbitte beschränken, nach der im Manuskript auch ein deutlicher Absatz folgt. In dieser Form reiht sie sich ohne weiteres in die üblichen Grabschriften des 14. Jahrhunderts ein.31) Woher nun der Text des folgenden Abschnittes stammt, läßt sich gegenwärtig nicht nachweisen. Inhaltlich besteht er aus einer Aufzählung von Gebhards Verdiensten, die am Schluß die Bitte um dessen Seelenheil rechtfertigen ( Ideo). Dieser Konnex zwischen Verdienst und Gewährung der Fürbitte lenkt den Blick erneut auf den Überlieferungszusammenhang und die Memorienstiftung der Agnes von Beichlingen. Ihre Verfügung geht hier ja lediglich aus der Bestätigungsurkunde der Stiftsherren hervor; die ursprünglich von Agnes verfaßte Stiftungsurkunde hingegen, die es zweifelsohne gegeben hat, blieb unberücksichtigt.32) Es wäre deshalb durchaus denkbar, daß es sich bei dem zweiten Abschnitt um einen separat überlieferten und versehentlich mit der Inschrift verknüpften Ausschnitt der heute verschollenen Stiftungsurkunde handelt, in dem Agnes begründete, warum sie auch Gebhard ein Anniversarium widmete.

Die Herrschaft Querfurt erfuhr unter Gebhard XI. einen letzten großen politischen sowie wirtschaftlichen Aufschwung.33) Er war der Sohn Brunos III. von Querfurt und Mechtilds von Barby.34) Urkundlich läßt er sich erstmals 1336 fassen.35) Gebhard schloß zunächst die Ehe mit Elisabeth, der Tochter des Grafen Burchard V. von Mansfeld, wodurch er die bis dahin verpfändete Burg und Stadt Querfurt seinem Besitz wieder eingliedern konnte.36) Als Elisabeth 1368 starb, heiratete Gebhard die Witwe des Grafen Albrecht I. von Mansfeld, Helene von Schwarzburg. Schließlich vermählte er sich vor dem 15. Januar 1381 ein drittes Mal, und zwar mit Mechtild von Schwarzburg, der Tochter Graf Günthers IX. zu Blankenburg. Während seiner Regierung vermochte er das Territorium der Herrschaft Querfurt etwa auf das Doppelte zu vergrößern.37)

Auf der Burg Querfurt veranlaßte er mehrere bauliche Veränderungen, die vor allem der Fortifikation dienten.38) Seit vielen Generationen war er einer der ersten Edlen von Querfurt, die sich nicht mehr im Kloster Marienzelle (Stadt Querfurt, wüst), der traditionellen Grablege, sondern in der Stiftskirche der Burg bestatten ließen.39) Eigens zu diesem Zweck wurde die nördliche Grabkapelle errichtet, in deren Gruft auch spätere Nachfahren ihre Ruhestätte fanden.40) Ob Gebhards Tumba noch zu seinen Lebzeiten oder erst nach 1383 angefertigt wurde, muß gegenwärtig offen bleiben.41) Stilistische Parallelen finden sich im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts im Umkreis der Prager Parlerschule, aber auch in der näheren Umgebung.42)

Textkritischer Apparat

  1. 1383] M. CCC. LXXXIII. Spangenberg, Schneider, Webel, Francke, Sturm, Puttrich/Geyser, Schütz, Inschrift von 1716 nach Kdm.; 1384 Heine.
  2. Sanctissima] Fehlt bei Spangenberg, Schneider, Webel, Francke, Sturm, Puttrich/Geyser, Holstein, Heine, Schütz, Inschrift von 1716 nach Kdm.
  3. quefordensium] Lies: querfordensium.
  4. supra scriptis] suprascriptis Spangenberg, Puttrich/Geyser, Sturm, Holstein, Schütz; subter scriptis oder subscriptis Voigt (Konjektur), S. 110, Anm.
  5. D(omi)no] Lies mit Spangenberg, Schneider, Webel, Francke, Sturm, Holstein, Heine, Schütz u. der Inschrift von 1716 nach Kdm.: Dominio.
  6. reobtinuit] reobtinavit Inschrift von 1716 nach Kdm.
  7. de] Domini de Spangenberg, Schneider, Webel, Francke, Puttrich/Geyser, Sturm, Holstein, Schütz, Inschrift von 1716 nach Kdm.
  8. Emit] eruit Inschrift von 1716 nach Kdm.
  9. Steinborg] Lies vermutlich: Steinbruck, vgl. wie Anm. 17.
  10. emit] eruit Webel, Inschrift von 1716 nach Kdm.
  11. cum Christo] Fehlt bei Heine.
  12. Amen] + Amen Spangenberg, Schneider, Webel, Francke, Puttrich/Geyser, Sturm, Heine, Schütz, Inschrift von 1716 nach Kdm.

Anmerkungen

  1. Vgl. zur Baugeschichte der Kirche Schmitt 2002, S. 35–37, hier S. 36; Schmitt 1987/88, S. 24.
  2. Vgl. Schneider [1654], S. 13; Webel [1714/15], S. 111; Voigt 1928, S. 420. Die Dübellöcher sind verfüllt, aber noch heute an der Ober- und Unterkante der Randleiste schwach erkennbar. Zur Ausführung vgl. Spangenberg 1590, S. 380: „stehet folgende Schrifft herumb / in Messing gegraben.“
  3. Vgl. Schmitt 2002, S. 37–44, insbes. 39.
  4. Vgl. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 223.
  5. Vgl. Schmitt 2002, S. 35; Kdm. (Querfurt) 1909, 223f., hier der Wortlaut der kopial überlieferten Vorlage, vgl. StdtA Querfurt, Mem. Querf., fol. 15 v, mit den Abweichungen in der aufgemalten Inschrift. Es erstaunt indes, daß die von August Stapel zwischen 1832 und 1853 angefertigte Skizze des Grabmals mit der angeblich bereits 1716 wiederhergestellten Inschrift nicht vereinbar scheint, vgl. dazu Abb. 32 aus MB Halle, Stapel, Abb. 68, mit dem Foto in Kunze 1925, Abb. 47. Für den Hinweis auf Stapels Skizze danke ich herzlich Herrn Reinhard Schmitt, Halle.
  6. Vgl. Schmitt 2002, S. 48, 51.
  7. Eine ausführliche Beschreibung des Grabdenkmals in Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 15ff. Zur Vergoldung des Harnischs vgl. Schneider [1654], S. 13.
  8. Die schwierige und noch nicht befriedigend geklärte Interpretation des Affen verleitete wiederholt zu der Ansicht, es handele sich um einen zweiten Hund, vgl. Schneider [1654], S. 13, zuletzt Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 17. Dagegen sprechen aber gerade die Form der Schnauze und die deutlich wahrnehmbaren Greifarme des Tieres, die sich grundsätzlich von denen des Hundes unterscheiden. Allerdings wurden die Tiere 1948 restauriert, vgl. Schmitt 2002, S. 51.
  9. Vgl. die genaue Beschreibung der Figuren in Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 19–21; Voigt 1913, S. 32ff.; Detailabbildungen in Puttrich/Geyser 2/2, 1852, Taf. 9f.
  10. Vgl. daneben die geringfügig abweichende Transkription des Manuskripttextes in Kdm. (Querfurt) 1909, S. 223f., Voigt 1928, S. 323.
  11. Zur Verdeutlichung, daß die folgende Passage trotz einhelliger Überlieferung kein ursprünglicher Teil der Inschrift gewesen sein kann, wird sie hier in geschweifte Klammern gesetzt, vgl. Kommentar.
  12. Gemeint ist Elisabeth, Tochter des Grafen Burchard von Mansfeld, vgl. Europ. Stammtaf. NF 19, 2000, Taf. 92.
  13. Karsdorf (Burgenlandkreis). Vgl. zum Erwerb Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Heine 1878, S. 178.
  14. Allstedt (Lkr. Sangerhausen). Vgl. zum Erwerb die Urkunde von 1369 in UB Mansfeld 1888, S. 456f.; Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Heine 1878, S. 162; Holstein 1874, S. 149.
  15. Burgscheidungen (Burgenlandkreis). Vgl. zum Erwerb Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Heine 1878, S. 175; Holstein 1874, S. 150.
  16. Gemeint ist ein wüster Hof Karpenau (Karpenhowe/Karpenburg/Kartenburg) bei Kalbsrieth (Lkr. Sangerhausen), der zum Lehenszubehör von Allstedt zählte, vgl. dazu den Kaufvertrag von 1363 zwischen Rudolf von Sachsen und Graf Gebhard von Mansfeld in UB Mansfeld 1888, S. 451. Zum Erwerb vgl. wie Anm. 14; Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Voigt 1928, S. 342. S. a. Grössler 1878 (Wü.), S. 216f.
  17. Vermutlich Steinbrücken (Lkr. Mansfelder Land). Vgl. dazu Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Heine 1878, S. 165 mit Anm. 7.
  18. Voigtstedt (Kyffhäuserkreis). Vgl. zum Erwerb Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Heine 1878, S. 164.
  19. S. a. die Übersetzungen in Schütz 1902, S. 32; Voigt 1913, S. 35; LAD, Tomaszewski 1988, S. 38; Menchén/Leißling 1983, S. 26.
  20. Schließe: Siebenmal geteilt. Vgl. Siebmacher 6/6, 1884, S. 126 (Anm.zu Querfurt I) Taf. 83. Siehe dagegen Voigt 1920, S. 24 (drei Balken).
  21. Schild (stark restauriert): Zwei Balken. Vgl. dagegen wie Anm. 20.
  22. StdtA Querfurt, Mem. Querf., fol. 15v. Zum Manuskript und dessen Datierung vgl. das Vorwort Heinrich Kauffmanns zu Vita et Passio 1934, S. 1350f. (1525–Anf. 17. Jh.); Voigt 1928, S. LXXIII Anm. 31 (1567–1596).
  23. StdtA Querfurt, Mem. Querf., fol. 16r–17v. Nach einer anderen Abschrift im Staatsarchiv Magdeburg abgedruckt in Holstein 1871, S. 89–93. Zur Stiftung selbst vgl. Voigt 1913, S. 37–40; zur Genealogie Europ. Stammtaf. NF 19, 2000, Taf. 92.
  24. Vgl. Spangenberg 1590, S. 380f. In den einleitenden Worten führt Spangenberg aus, daß seine Autopsie der Inschrift mehr als 20 Jahre zurückliegt: „da ich noch für etlich vnd zwenzig jaren / sein erhaben Grab (...) gesehen“.
  25. Vgl. die Fotografie in Kunze 1925, Abb. 47. Die Beschriftung war noch 1909 gut lesbar, vgl. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 223f.; heute sind von ihr nur noch geringfügige Buchstabenreste zu erkennen.
  26. Vgl. Koch 1997, S. 289f.; Lehmann/Schubert 1974, S. 226f.
  27. Vgl. die bisher veröffentlichten Inschriften des 14. Jahrhunderts in DI 1–63, 1942–2005; s. a. Böhm 1993, S. 104ff., 191f.
  28. Vgl. Berg 1938, S. 331 (Nebra); Holstein 1874, S. 152 (Wenigen-Sömmerda).
  29. Vgl. DI 16 (Rhein-Neckar-Kr.) 1977, Nr. 98.
  30. Vgl. Voigt 1928, S. 110, Anm.
  31. Vgl. die etwa zeitgleichen Grabschriften der näheren Umgebung: Das Grabdenkmal Gerhards II. von Querfurt, Nr. 8; die Tumba des Markgrafen Georg von Meißen in Schulpforte (Stadt Bad Kösen, Burgenlandkreis) in DI 9 (Lkr. Naumburg) 1965, Nr. 371 (1402); die Grabplatte der Äbtissin Oda in Eisleben (Lkr. Mansfelder Land) in Grössler 1883, S. 13 (ca. 1353); das Epitaph Bischofs Friedrich II. von Hoym in Merseburg (Lkr. Merseburg-Querfurt) in DI 11 (Merseburg) 1968, Nr. 16 (1382); Grabstein des Bischofs Johann von Eisenberg im Meißner Dom (Lkr. Meißen) in Lehmann/Schubert 1974, S. 226 (1370). Eine umfassende Untersuchung über die figürlichen Grabdenkmäler in Westfalen bis 1400 bietet Böhm 1993, siehe hier insbes. S. 104ff.
  32. Heute verschollen. Liebelt scheint der Text als letztem vorgelegen zu haben, vgl. Liebelt 1818, S. 38f.
  33. Vgl. Helbig 1955, S. 122f.; Berg 1938, S. 331f.; Roßberg 1935, 4, 17, o. S.
  34. Vgl. Europ. Stammtaf. NF 19, 2000, Taf. 91, 92.
  35. Vgl. Holstein 1874, S. 146.
  36. Die genealogischen Angaben auch im folgenden nach Europ. Stammtaf. NF 19, 2000, Taf. 91, 92. Zur Verpfändung Querfurts vgl. Spangenberg 1590, S. 379; Roßberg 1935, 4, 17, o. S.; Helbig 1955, S. 122.
  37. Vgl. Roßberg 1935, 4, 17, o. S. Zu den Erwerbungen im einzelnen vgl. Holstein 1874, S. 146ff.; Heine 1878, passim; Berg 1938, S. 331.
  38. Vgl. Schmitt 2002, S. 19f., 116; ders. 1998, S. 6; ders. 1996/97, S. 25.
  39. Vgl. Berg 1938, S. 332; Schütz 1927, S. 55 nach der Urkunde von 1384, abgedruckt in Ludewig 1, 1720, S. 417f. Zur Lokalisierung des Klosters Marienzelle vgl. Gesch. Karte 1908.
  40. Vgl. Nr. 47, 49; Schmitt 2002, S. 35–37; ders. 1987/88, S. 24.
  41. Vgl. Schmitt 2002, S. 36; Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 52.
  42. Vgl. Schmitt 2002, S. 36, insbes. Anm. 170 (Verweis auf eine den Tumbareliefs sehr verwandte Arbeit in Prag von 1380/90, vorgestellt in Staré české uméni. Sbírky Národní Galerie v Praze, Jirský Kláster, Praha 1988, S. 88 Nr. 126); Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 52; Schulze 1987, S. 258–262 (Verweis auf das Grabmal des Grafen Günther II. von Barby und von dessen Frau; Lit.).

Nachweise

  1. StdtA Querfurt, Mem. Querf., fol. 15v.
  2. Spangenberg 1590, S. 380f.
  3. Schneider [1654], S. 13.
  4. Webel [1714/15], S. 110f.
  5. Francke 1723, S. 189.
  6. Puttrich/Geyser 2/2, 1852, S. 16.
  7. Sturm 1845, S. 391f.
  8. Holstein 1874, S. 152 Anm. 1.
  9. Heine 1875, S. 89.
  10. Plath 1893, S. 331.
  11. Schütz 1902, S. 32.
  12. Kdm. (Querfurt) 1909, S. 223f.
  13. Voigt 1928, S. 323.
  14. Univ. Halle, Inst. f. Kunstgesch., Holzhausen 1, 1996, S. 16 Anm. 79.
  15. Schmitt 2002, S. 35 u. Anm. 166.
  16. Magirius 2002, 399f.

Zitierhinweis:
DI 64, Querfurt, Nr. 27(†) (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di064l002k0002701.