Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 52† † Schloss 1534

Beschreibung

Fenstersturz neben der Tür im Ostflügel am Ende der Arkaden.1) Die Bauinschrift in Form eines Datums ist überliefert auf einer Zeichnung von J. H. Riffart,2) die im April 1873, d. h. nach dem Brand des Schlosses in der Nacht vom 19. auf den 20. März 18723), angefertigt wurde. Der Abbruch der Schlossgebäude erfolgte in den Jahrzehnten nach dem Brand bis 1893.4) Erhalten blieb nur der Schlossturm.

Nach Zeichnung von J. H. Riffart aus dem Jahr 1873 im Stadtmuseum Düsseldorf, Inv.-Nr. C 5023.

  1. 1534

Kommentar

Dass in der Zeichnung die 4 als schlingenförmige 4 aus einem Bogen mit sich überkreuzenden Enden wiedergegeben wird, ist als Indiz dafür zu werten, dass die abgebildete Jahreszahl im Zustand des 16. Jahrhunderts überliefert ist.

Falls der Fenstersturz sich 1873 noch an seinem ursprünglichen Ort befand, belegt er das Baudatum des Ostflügels oder zumindest des Teiles, der an den Rheinflügel grenzte.5) Die 1534 erfolgten Bauarbeiten zählen zu einer Reihe von Baumaßnahmen, die nach dem Schlossbrand von 1510 und einer folgenden ersten Beseitigung von Schäden vermutlich nach der Vereinigung der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg (1521) in den Jahren 1528–1530, 1534, 1538, 1540 und 1544–1548 durchgeführt wurden und später mit dem planmäßigen Ausbau des Schlosses unter Alessandro Pasqualini bis 1559 im wesentlichen ihren Abschluss fanden.6)

Anmerkungen

  1. So Küffner/Spohr, Düsseldorf, S. 35 u. Lommerzheim/Oesterwind, Rheinzeiten, S. 115, Nr. 12.
  2. Stadtmuseum Düsseldorf, Inv.-Nr. C 5023. Riffart bezeichnet sie als „Ansicht des linksseitigen Abschlusses der Hofarkaden (zur alten Treppe)“. Die Jahreszahl ist wohl trotz der abweichenden Angaben zum Träger identisch mit einer von Strauven 1872 beschriebenen, die sich im Schlosshof an der Südseite an einer Tür befunden haben soll. Vgl. dazu Strauven, Geschichte, S. 29. Er erwähnt nur zwei Jahreszahlen am Schloss: 1534 und 1545 (Nr. 54). Auf Strauvens Angaben zurückgehend z. B. auch Lau, Architektenfamilie, S. 144 (in Exkurs 1).
  3. Vgl. zu diesem Brand Fimpeler-Philippen/Schürmann, Schloß, S. 258f.
  4. Vgl. ebd., S. 259–263.
  5. Vgl. Lommerzheim/Oesterwind, Rheinzeiten, S. 115.
  6. Vgl. dazu z. B. Schürmann, Landesherrliche Burg, S. 291; Küffner/Spohr, Düsseldorf, S. 35–39.

Nachweise

  1. Stadtmuseum Düsseldorf, Inv.-Nr. C 5023 (Zeichnung von J. H. Riffart 1873).
  2. Strauven, Geschichte, S. 29.
  3. Lau, Architektenfamilie, S. 144 (in Exkurs 1).
  4. Schürmann, Landesherrliche Burg, S. 294 Abb. 6.
  5. Fimpeler-Philippen/Schürmann, Schloß, S. 21, Abb. 3.
  6. Küffner/Spohr, Düsseldorf, S. 35 mit Abb. 33.
  7. Lommerzheim/Oesterwind, Rheinzeiten, S. 115.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 52† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0005206.