Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 198 Stadtmuseum 1648

Beschreibung

Gemälde mit dem Porträt des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm in Dreiviertelfigur. Öl auf Leinwand. Der Pfalzgraf ist dargestellt in spanischer Hoftracht mit Gobilla, einem kleinen, steifen, weißen Kragen. Er trägt den Orden vom Goldenen Vlies. Im Hintergrund auf der rechten Bildseite ein geraffter Vorhang; die Linke ruht auf einem Tisch, auf dem ein spanischer Hut liegt. Das Gemälde, 1648 von Johann Spilberg dem Jüngeren in Düsseldorf gemalt, befand sich ursprünglich wohl im Düsseldorfer Schloss, dann bis 1824 auf Schloss Bensberg (erbaut Anfang des 18. Jahrhunderts) und wurde von dort im August des Jahres an die Düsseldorfer Kunstakademie überführt.1) Heute hängt es als Dauerleihgabe der Stiftung Museum Kunstpalast im Stadtmuseum Düsseldorf.2) Die Rückseite des originalen Bildträgers war bereits vor 1897 ganzflächig mit einer zweiten Leinwand hinterklebt;3) 2003 erhielt es einen zusätzlichen Rückseitenschutz.4) Über die Disposition und Ausführung der in der Literatur mehrfach angegebenen, nicht sichtbaren Meisterinschrift liegen keine Angaben vor.

Nach Schaarschmidt.

Maße: H. 121,5 cm; B. 93,8 cm.

  1. J(ohannes) Spilberg fec(it) 1648

Kommentar

Johann Spilberg der Jüngere5) ist 1619 in Düsseldorf geboren. Er ging 1640 auf Empfehlung des Pfalzgrafen nach Antwerpen zu Rubens und – weil dieser bei seiner Ankunft bereits verstorben war – daraufhin nach Amsterdam; dort wurde er Schüler des Govaert Flinck. 1648 kehrte er nach Düsseldorf zurück und wurde zum Hofmaler Wolfgang Wilhelms, nach dessen Tod 1653 er wiederum nach Amsterdam zog. Ab 1661 hielt er sich wieder in seiner Heimatstadt auf und wurde zum Hofmaler Pfalzgraf Philipp Wilhelms. Er verstarb am 10. August 1690. Das Porträt Wolfgang Wilhelms sowie das nicht bezeichnete Gegenstück, ein Porträt seiner Gemahlin Catharina Charlotte,6) ist mithin um die Zeit seiner ersten Rückkehr nach Düsseldorf entstanden. Von Spilberg ist noch eine Reihe weiterer Bildnisse von Mitgliedern der pfalzgräflichen Familie erhalten.7)

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Schaarschmidt, Bildnisse, S. 29 u. 46f.
  2. Inv.-Nr. M 2285.
  3. So beschreibt es schon Schaarschmidt, Bildnisse, S. 48 Anm. 1.
  4. Für Auskünfte zu diesem Bild, der Doublierung sowie dem Rückseitenschutz danke ich sehr herzlich Frau Inken Holubec, Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf, und Frau Sigrid Kleinbongartz, Stadtmuseum Düsseldorf.
  5. Vgl. zum Folgenden Sommer, Spilberg; Schaarschmidt, Geschichte, S. 9; Kat. Erster Pfalzgraf, S. 71, Nr. 35; Porträts. Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche Sammlung, hg. von Hans-Joachim Raupp, Münster/Hamburg/London 1995, S. 136.
  6. Das Gemälde befindet sich ebenfalls als Dauerleihgabe im Stadtmuseum Düsseldorf mit der Inv.-Nr. M 2282.
  7. Vgl. die Zusammenstellung bei Sommer, Spilberg, sowie Schaarschmidt, Geschichte, S. 9–11.

Nachweise

  1. Schaarschmidt, Bildnisse, S. 47.
  2. Kat. Beiheft 475 Jahre Fürstentum Pfalz-Neuburg, S. 3, Nr. 205.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 198 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0019804.