Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 184† Volmerswerth, St. Dionysius 1643, 1660

Beschreibung

Fragmente eines Grabsteins.1) Der Stein stammte vom alten Friedhof um die Kirche und war nach dessen Auflösung auf den zweiten Volmerswerther Friedhof an der Abteihofstraße/Volmerswerther Straße verbracht worden, wo er im Verlauf des Zweiten Weltkriegs bei Erdarbeiten für den Bau eines Bunkers zerstört wurde.2) „3 Bruchstücke“3) befanden sich 1944 an der katholischen Pfarrkirche in Volmerswerth; jüngere Nachrichten fehlen.4) Zu beiden Seiten eines Medaillons mit Jesusmonogramm (A) je ein Sterbevermerk (B, C). Angaben zu Material oder Größe sind nicht überliefert.

Nach Frechen.

Schriftart(en): Kapitalis. 5)

  1. A

    IHS6)

  2. B

    ANNOa) 1643 / DEN 9 MAY / IST DER / FROMMERb) UNDc) / DVGENTS[.....] / HINDRIC[....] / GENH[....] / AM B[....]d)

  1. C

    ANNOa) 1660 / DEN · 13 · IVLIIe) / IST DER / DVGENTSAMER / WILHELMVSf) / [....]NHOVEN / [....] HERRENg) / [.......]FENh)

Kommentar

Nach den bei Frechen überlieferten Bestandteilen des Namens handelt es sich bei den Verstorbenen um Mitglieder der Familie Ingenhoff/Ingenhoven. In Volmerswerth waren noch weitere Angehörige der Familie beigesetzt (Nrn. 61 und 131). Heinrich Ingenhoven, auch am Blech genannt, ist nach Heubes ab 1623 als Volmerswerther Kirchmeister belegt. Aus seiner Ehe mit Mergh Remmels gingen mehrere Kinder hervor.7) Nach Emler soll er unter der Sakristei begraben worden sein.8)

Der hier genannte Wilhelm Ingenhoven konnte nicht nachgewiesen werden. Der anlässlich der Taufe seiner Tochter 1649 belegte, gleichnamige Wilhelm Ingenhoven aus Bilk, verheiratet mit Gertrud Gerharts,9) ist erst 1687 verstorben.10)

Textkritischer Apparat

  1. Bei Frechen N und N ligiert.
  2. Bei Frechen M und M ligiert.
  3. Bei Frechen sic mit U.
  4. dugents[amer] Hindric[h In]genh[oven] am B[lech] Ergänzungsvorschlag Schmitz, Frechen.
  5. Vermutlich Ligatur in Form eines Y, da bei Frechen mit Y wiedergegeben.
  6. Bei Frechen H und E ligiert.
  7. Bei Frechen N hochgestellt.
  8. [Inge]nhoven [in dem] Herren [entschla]fen Ergänzungsvorschlag Schmitz, Frechen.

Anmerkungen

  1. Frechen bezeichnet den Träger ausdrücklich als Grabstein. Dem entspricht auch die bei ihm überlieferte Anordnung der Texte. S. dazu StA Düsseldorf, Nr. XXIII 1161, Bl. 142.
  2. Ebd., nach einem zu fol. 142 beigehefteten Brief des Pfr. Gottfried Schmitz vom 8. Mai 1944. Zum ältesten und zum zweiten Volmerswerther Friedhof vgl. Emler, Begräbnisplätze, S. 100–102.
  3. StA Düsseldorf, Nr. XXIII 1161, Bl. 142, verzeichnet von Frechen am 3. Mai 1944.
  4. Emler, Begräbnisplätze, S. 101, nennt für den Anfang der 1980er Jahre zwei erhaltene Grabsteine, die an der Außenwand der Kirche angebracht wurden (Nr. 174). Weitere Steine oder Kreuze waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erhalten.
  5. Zur Übernahme der Angaben bei Frechen zu Schriftart, Zeilenwechsel, Abkürzungen und Worttrennern s. Kap. 3 der Einleitung.
  6. Zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, dieses Monogramm aufzulösen, s. Kap. 1 der Einleitung.
  7. Vgl. ausführlicher Heubes, Chronik, S. 49, der allerdings angibt, Heinrich sei bis 1648 Kirchmeister gewesen, ohne dazu die Nachweise anzugeben.
  8. Emler, Begräbnisplätze, S. 100; ein entsprechender Beleg wird nicht genannt und konnte nicht mehr aufgefunden werden.
  9. Strahl, Trauregister, Bd. 7,1, S. 553.
  10. Vgl. dazu und zu der erhaltenen Grabplatte für ihn und seine Frau Heubes, Chronik, S. 48; Zacher, Friedhöfe, S. 191 u. S. 193 Abb. 118.

Nachweise

  1. StA Düsseldorf, Nr. XXIII 1161, Bl. 142 (Frechen, 3. Mai 1944).
  2. Ebd., beigehefteter Brief des Pfr. Schmitz vom 8. Mai 1944.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 184† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0018409.