Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 160 Angermund, Burg, Graf-Engelbert-Str. 72 1635

Beschreibung

Wappenstein mit Baudatum links neben der Durchfahrt am rechteckigen Torbau zur Burg. Auf dem erhaben ausgehauenen Wappen sind Reste der ursprünglich farbigen Fassung erhalten. Oberhalb des Wappens von Ravensberg ist die Jahreszahl in eine Kartusche eingehauen. Ein entsprechender zweiter Wappenstein wurde in jüngster Zeit angefertigt und rechts von der Durchfahrt in die Mauer eingefügt.

Maße: H. 49 cm; B. 26 cm; Zi. 5,3 cm.

  1. · 16 · 35 ·

Wappen:
Ravensberg

Kommentar

Vor, in der Mitte und hinter der Zahl sind Quadrangel eingehauen.

Eine Burg und ein Hof Angermund1) sind erstmals in einem Verzeichnis über Erwerbungen des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg (1167–1191) belegt. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an befanden sie sich als kölnisches Lehen im Besitz der Grafen von Berg; der Kölner Erzbischof verzichtete 1469 endgültig auf seine Ansprüche. Wohl noch im 13. Jahrhundert wurde Angermund Zentrum eines bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bestehenden bergischen Amtes. Die Burg war Sitz des Amtmanns und des Kellners. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts sind auch gelegentliche Aufenthalte der Landesherren nachweisbar. 1479 fanden auf Burg Angermund die Verhandlungen über die schließlich 1511 vollzogene Vereinigung der Herzogtümer Jülich-Berg und Kleve-Mark statt.

Die Anfänge der heutigen Anlage werden in das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts datiert; einige wenige Reste dieses Baus sind erhalten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Burg Angermund 1632 stark beschädigt; Kapelle und Torturm wurden zerstört, so dass der Neubau eines Torbaus 1635 erforderlich wurde. Seit dem 18. Jahrhundert diente die Anlage nur noch als Kellnerei. Heute befindet sie sich in Privatbesitz und beherbergt Privatwohnungen.

Anmerkungen

  1. Vgl. zum Folgenden Schmitz, Land, Bd. 1, S. 184–190; Klaus Pfeffer, Schlösser und Herrensitze in den 1975 eingemeindeten nördlichen Gebieten Düsseldorfs, in: DJb 57/58 (1980), S. 1–20, 2–5; Wisplinghoff, Mittelalter, S. 382; Heimeshoff, Häuser, Bd. 3, S. 83f.

Nachweise

  1. Schmitz, Land, Bd. 1, S. 190.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 160 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0016003.