Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)
Nr. 135 Stadtmuseum 1619
Beschreibung
Gemälde mit dem Porträt des Wilhelm von Calcum gen. Lohausen. Öl auf Leinwand. Dreiviertelfigur in Halbprofil. Wilhelm von Calcum ist dargestellt in spanischer Tracht; die rechte, behandschuhte Hand hält einen Stock, zu seiner Linken ein Tisch mit einem Bauplan und einem Buch, auf die er sich mit der linken Hand stützt; an seiner linken Seite ein Säbel oder Degen. Vermutlich handelt es sich um das Porträt, das 1884 noch auf dem Rittergut Lohausen (Düsseldorf-Lohausen) gewesen sein soll.1) Seit 1974 als Dauerleihgabe aus Privatbesitz im Stadtmuseum Düsseldorf.2) Am rechten oberen Bildrand bekrönter Wappenschild, darunter die Jahresangabe.
Maße: H. 130 cm; B. 88 cm; Bu. 0,6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO 1619 ·
Übersetzung:
Im Jahr 1619.
Calcum gen. Lohausen3) |
Anmerkungen
- Vgl. dazu Schleicher, Slg. Oidtman, Bd. 3, S. 258.
- Inv.-Nr. B 635. Für die Angaben zu dem Erwerb als Dauerleihgabe danke ich herzlich Frau Sigrid Kleinbongartz M.A., Leitung der Sammlung für Ur- und Frühgeschichte und Stadtgeschichte bis 1794 im Stadtmuseum Düsseldorf.
- Fahne I, S. 61; Schleicher, Slg. Oidtman, Bd. 3, S. 254.
- Detaillierte Angaben über seine Laufbahn und seine Bildung bietet Karl Ernst Hermann Krause, Art. Lohausen, Wilhelm von Calcheim oder Kalcheim genannt, in: ADB 19 (1884), S. 114f.; vgl. auch Kat. Erster Pfalzgraf, S. 119, Nr. 110; Fischer, Lohausen, S. 106–109; Hans Zeitz, Garnison und Festung Düsseldorf. Wilhelm von Calcum, gen. Lohausen – General mit dem Holzbein, in: Düsseldorfer Familienkunde 29 (1993), S. 101–103.
- Protokolle des Presbyteriums, Bd. 2, S. 337.
Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 135 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0013502.
Kommentar
Der linke Schaft des im Vergleich zu den anderen Buchstaben größer ausgeführten A ist geschwungen, der rechte nach rechts gebogen.
Wilhelm von Calcum gen. Lohausen oder von Lohausen, 1584 auf dem Rittergut Lohausen geboren, wurde seit dem siebten Lebensjahr am pfalzgräflichen Hof zu Zweibrücken erzogen und erwarb in kaiserlichem Dienst erste militärische Erfahrungen. Im jülich-klevischen Erbfolgestreit trat er in die Dienste des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg. 1614 verlor er vor Jülich sein rechtes Bein und trug seitdem eine Prothese. Im Jahr 1619 trat er mit Genehmigung des brandenburgischen Kurfürsten in den Dienst der schlesischen Stände. Während des Dreißigjährigen Krieges diente er in verschiedenen Armeen, bis er schließlich 1636 Generalmajor und Kommandant von Rostock wurde, wo er am 30. Januar 1640 verstarb.4) Der reformierten Gemeinde zu Düsseldorf ließ er umfangreiche Spenden zukommen und hinterließ ihr testamentarisch 400 Reichstaler für die Armen.5)