Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 94 St. Lambertus 1592, 1628, 1641, 17. Jh.

Beschreibung

Wandinschriften in der Fürstengruft. Zwischen vorgeritzten Linien in Schwarz auf den feuchten Putz aufgetragen, befinden sich auf der oberen Hälfte der Südwand in der Mitte ein Totengedicht mit Grabbezeugung und ein Sterbevermerk in Form eines Chronogramms, darunter ein Verfasservermerk (A), auf dem südlichen Teil der Ostwand ein Grabgedicht mit Beisetzungsvermerk und zwei Chronogrammen, ebenfalls mit Verfasservermerk (B), und im südlichen Teil der Westwand ein Sterbevermerk mit Grabbezeugung (C), alle für Herzog Wilhelm V.; außerdem ein Umbettungsvermerk mit Sterbevermerk für Herzog Wilhelms Schwester Amalie (D). C beinhaltet zudem eine Bau- und Meisterinschrift. Die elegischen Distichen in A und B sind mit jeweils eingerückter Pentameterzeile geschrieben. Die Chronogramme ergeben jeweils das Todesjahr des Herzogs. An einigen Stellen sind die Inschriften durch abgefallene oder abgeriebene Stellen des Putzes beschädigt oder verblasst; an der Ost- und Westwand ist die Farbe teilweise – durch hohe Luftfeuchtigkeit und als Folge von Überschwemmungen – in Streifen nach unten zerlaufen.

Auf allen Wänden Handwerkerzeichen und Marken mit und ohne Initialen1), Monogramme, vollständige Namensangaben, Jahreszahlen und auf der Süd- und Nordwand je eine Angabe eines Handwerkers zu der von ihm ausgeübten Tätigkeit:

  • an der Südwand: oberhalb des Mauervorsprungs an der rechten Seite, wohl mit einem Finger, möglicherweise auch einem stumpfen Werkzeug, in den feuchten Putz eingetieft E und F sowie aufgetragen mit schwarzer Farbe in Freskotechnik G, darunter unterhalb des Vorsprungs – ausgeführt wie E und F und teilweise geschwärzt (vielleicht 1856, um den Text besser lesen zu können) – die Meisterinschrift H, alle 1592;
  • an der Ostwand: ganz links ebenfalls wie E und F ausgeführt I, von 1592;
  • an der Westwand: beginnend auf der linken Seite über die gesamte Wand verteilt M, O, P, R, T und W teilweise mit dem Finger, teilweise mit einem stumpfen Werkzeug in den feuchten Putz, K, L und S mit spitzem Werkzeug in den Putz eingetieft; J mit schwarzer Farbe und N mit Kreide aufgetragen. M, O, P, R, S, T und W von 1592, N aus dem Jahr 1628, Q von 1641, ebenso die mit Rötel aufgetragenen U und V, beide teilweise verblichen und zerlaufen. J, K und L sind bei einer der Öffnungen des 17. Jahrhunderts entstanden, aber nicht exakter datierbar;
  • an der Nordwand: mit einem spitzen Werkzeug in den Putz eingegraben die Meisterinschrift X mit Datum sowie Z, mit einem stumpferen Werkzeug der zweite Teil von X, mit einem Finger oder stumpfem Werkzeug Y; alle wohl von 1592; außerdem AA mit Rötel aufgetragen und vermutlich wie die in dieser Technik ausgeführten und datierten Inschriften von 1641.
  • An der Süd- und an der Westwand haben bei einer Öffnung im Jahr 1856 der damalige Küster und seine Begleiter ihre Namen mit Kohle (?) auf die Wand geschrieben.2) Zudem findet sich je ein Eintrag an der West- und an der Ostwand, die aus der Zeit nach der Wiederauffindung der Gruft 1954 stammen.

Zunächst werden die Hauptinschriften wiedergegeben, dann in der Reihenfolge Süd-, Ost-, West- und Nordwand die weiteren Inschriften.

Maße: Bu. 2,8–3 cm u. 4,8–5,3 cm (A, Klein- bzw. Großbuchstaben), 2,6 cm u. 7 cm (Chronogramm in A); 1,9–2,1 cm u. 3,5–4,5 cm (B, Klein- bzw. Großbuchstaben), 6,1–9,1 cm (von vorne nach hinten zunehmend die Majuskeln in der 1. Zeile); 1,9–2,5 cm u. 4,9–6,1 cm (C, Klein- bzw. Großbuchstaben); 2,2 cm u. 4,5–5,2 cm (D, Klein- bzw. Großbuchstaben); 1–13,5 cm (E–AA).

Schriftart(en): Humanistische Minuskel mit Kapitalisversalien (A–D); Kapitalis (F, G, I, J, M, O, P, R, T, Y und Z); Kapitalis mit Schreibschrift (L, N); Schreibschrift (H, K, U, V, W, X, AA).

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften (Gerda Hellmer) [1/5]

  1. A

    Quis iacet hic? Dux Iuliacus. Qua stirpe Parentum? /Cliuorum illustria) sanguine natusb) erat. /Quae coniunx?c) Maria illad) fuit. Quo stem(m)ate? magnie) /Caesaris, exf) diuo Caesare nata soror. /Quid coluit iuuenisg)? Martem. Quid adultior annis? /Pacem. Quid seniorh)? Justitiam atq(ue)i) Deum. /Quo morbo periit? Senio, cordisq(ue)i) dolore. /Qualiter? Jnuicta spe stabiliq(ue)i) fide. /Ergo fuit? Viuit pars prima. Quid altera? Surget.j) /Vnde? Ex hoc tumulo. Q[ua]ndo? Vocante tuba. /QVInta renasCentIs CVM LVX [aff]VLseratk) annI /CLIVensIs PrInCeps regna beata petIt.3) Autore Iacobo Lom Ruremundanol)

  2. B

    CretVs IVLIaCo GVILIeLMVs sangVIne PrInCeps /HeI IanI qVInta noCte bIfro(n)tIsm) obit / Dussela quae quondam spectabas laeta jocorum / Gaudia, sub tanto Principe digna tuo /Heu grauior cedit feralis pompa dolor(um) /Qua Lebitinan) Ducis nunco) celebranda tui / QVInta sepVLtVrae MartIs bIs trIstIor aDest / Vrna habeat fVnVsp), spIrItVs astra tenet4) / Lustra super ter quinq(ue)q) suaer) d[um]s) tempora vitae /Duxisset. Menses quinq(ue)q) nouemq(ue)q) diest) / Autore Theodoro Jhew / questoreu) in Bornv)

  3. C

    Obiit Jllustrissim(us)w) Princeps Gulielmusx) Dvx / Iuliae Cliuiae ac Montium, Comes Marchiae et / Rauensburgiy) Do(m)i(nu)s in Rauenstein A(nn)oz) 1592. Quin=/ta Januarij Et huic monumento impositus 10a· Mart(ii)aa) / Regnauit annis 52 mensib(us)bb) <..> dieb(us)cc) <..>/ Cura et industria Jllustrissimi huiusdd) Principis / Architecti Ioannis a Pasqualin monumentum hocee) / exstructum estff) / 15 JAPLgg) 92

  4. D

    A(nn)oz) 1592 AMELIA huius principis GVLIELMI hh) / Soror. Virgoii) ex monumento primijj) Ducis Montiumkk) / huic propinquo huc translata atq(ue)q) Fratri co(n)iunctall) est / 13 Martij Quae obiit A(nn)oz) 1586 ima Martii Vixit Annis 68mm)

  5. E

    1592

  6. F

    T // Pnn)

  7. G

    1592 / IAR Ioo) / […]pp)

  8. H

    wymmerqq) schloßmecher / das eysen gemacht 92 / wymmerrr)

  9. I

    Bss) // Ptt)

  10. J

    A P Buu)

  11. K

    Theodorusvv) / De Lacuvv) / Calcariensis

  12. L

    MELCHIOR GVMMeṛsbah

  13. M

    M H

  14. N

    DAM V(AN)ww) Nidecken 1628 / 28 [..]

  15. O

    W E

  16. P

    G Wxx)

  17. Q

    R I [..] / H E 1641yy)

  18. R

    A 92 / Rzz) e W

  1. S

    1592

  2. T

    I S Maaa)

  3. U

    laudi / [……]

  4. V

    A(nn)o 16//41bbb) / ha[– – –]

  5. W

    1592 / Antho fccc) Gorganiddd)

  6. X

    1592eee) / hermenfff) / schnitzeler / dey ladt / gemacht

  7. Y

    B // Pggg)

  8. Z

    W Phhh)

  9. AA

    die [….] / hilff [...] / [..] Erden

Übersetzung:

Wer liegt hier? Der Herzog von Jülich. Aus welchem Elterngeschlecht? Er wurde geboren aus dem erlauchten Geblüt der Klever. Welche war seine Gemahlin? Maria ist jene gewesen. Aus welchem Stamm? Des großen Kaisers Schwester, von dem seligen Kaiser abstammend. Wem diente er als junger Mann? Dem Krieg. Wem in den Jahren als Erwachsener? Dem Frieden. Wem als Greis? Der Gerechtigkeit und Gott. An welcher Krankheit verstarb er? An Altersschwäche und Leiden des Herzens. Wie? In der Hoffnung unbesiegt und im Glauben nicht wankend. Also ist er vergangen? Der erste Teil lebt. Was (tut) der andere? Er wird auferstehen. Von wo? Aus diesem Grab. Wann? Wenn die Posaune ruft. Als das fünfte Licht des neu erstandenen Jahres aufgeleuchtet hatte, strebte der klevische Fürst zu dem seligen Königreich. Von dem Verfasser Jakob Lom aus Roermond.5) (A)

Wilhelm, der aus jülichschem Geblüt entsprossene Fürst, ach, er starb in der fünften Nacht des doppelgesichtigen Janus. Düssel, die du einst die heiteren Freuden des Zeitvertreibs erblicktest, die unter deinem so großen Fürsten sich ziemten, wehe, beschwerlicher zieht der Leichenzug mit schmerzlichen Empfindungen vorüber, mit dem jetzt der Tod des Herzogs feierlich zu begehen ist. Der zweimal fünfte (Tag) des März, der noch traurigere Tag der Beisetzung, ist gekommen. Der Sarg wird bestattet, die Seele bewohnt die Sterne. (Es dauerte) über drei mal fünf Lustren, bis er sein Leben zu Ende geführt hatte, überdies fünf Monate und neun Tage. Von dem Verfasser Dietrich Ihew, Amtmann in Born.6) (B)

Es verstarb der durchlauchtigste Fürst Wilhelm, Herzog von Jülich, Kleve und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein im Jahr 1592 am 5. Januar und er wurde in dieser Gruft beigesetzt am 10. März. Er herrschte 52 Jahre, <..> Monate, <..> Tage. Unter der Aufsicht und mit der Beharrlichkeit des Architekten dieses durchlauchtigsten Fürsten, Johannes von Pasqualin, wurde diese Gruft 1592 errichtet.7) (C)

Im Jahr 1592 wurde Amalia, eine Schwester dieses Fürsten Wilhelm (und) Jungfrau, aus der dieser benachbarten Gruft des ersten Herzogs von Berg am 13. März hierher verbracht und mit ihrem Bruder vereinigt. Sie starb im Jahr 1586 am 1. März (und) hat 68 Jahre gelebt.8) (D)

Versmaß: Elegische Distichen (A und B; A, Verse 11 und 12, und B, Verse 1 und 2 sowie 7 und 8, als Chronodistichen).

Datum: Daten: 5. Januar 1592 (A, Verse 11 und 12; B, Verse 1 und 2); 10. März 1592 (B, Verse 7 und 8).

Kommentar

In den Chronogrammen in A und B – in B aus Platzgründen nur in der ersten Zeile – sind die Buchstaben, die das Chronogramm bilden, deutlich größer als die übrigen Großbuchstaben ausgeführt. Die Linien scheinen ohne Kenntnis der Texte bzw. deren Verteilung auf die einzelnen Zeilen eingeritzt worden zu sein, denn in B fehlen sie für die letzte Zeile und in C für Zeile 5,9) während in D die Lineatur für eine fünfte, nicht vorhandene Zeile angebracht worden ist. Die vier offiziellen Inschriften A–D zeigen dieselbe Schrift und sind sicher zeitgleich bei der Errichtung der Gruft ausgeführt worden. Besonders sorgfältig ausgeführt ist die über dem Sarg Herzog Wilhelms angebrachte Inschrift A. Allerdings variieren bei A–D in allen Inschriften die Buchstabenhöhen innerhalb derselben Inschrift. Einige Buchstaben besitzen eine leichte Neigung nach links. C und D sind flüchtiger ausgeführt und weisen einige Korrekturen auf; in C fehlen die Zahlen bei der Angabe der Monate und Tage der Regierungszeit. Dass die Strichstärke in B im Vergleich zu A, C und D stärker wirkt und einzelne Buchstaben Abweichungen besitzen (i und q mit nach links umgebogener Unterlänge, die Kürzung für –que wird nach links durch den unteren Teil des Schafts gezogen), geht möglicherweise auf eine Überarbeitung zurück, die nach 1879 ausgeführt wurde. Strauven beschrieb diese Inschrift damals als „ein Chronogramm, dessen Verse theilweise zerstört und unleserlich sind“.10) In der humanistischen Minuskel findet sich f und Schaft-s ohne Unterlänge, g mit geschlossener oberer Bogenlinie und einem sichelförmigen unteren Bogen, der mit einem Schrägstrich links angesetzt ist, h ohne Bogenverlängerung, G mit unter die Grundlinie verlängerter, nach links umgebogener Cauda und Q mit waagerechter geschwungener Cauda, zumeist mit rechtsschrägem Ansatzstrich. Die Bögen von p und b sind nicht rund, sondern laufen nach unten spitz zu, der Schaft bei d ist im unteren Teil leicht schräg nach rechts gezogen. Die i haben Punkte, über u findet sich häufig, aber nicht durchgängig, ein diakritisches Zeichen.

In den Inschriften L und N wechselt innerhalb des Namens die Schreibung von Groß- zu Kleinbuchstaben; die Buchstaben insbesondere in N wirken ungelenk, während der Schreiber von K eine geübtere Hand gehabt zu haben scheint. Sorgfältig ausgeführt ist X mit der zusätzlichen Angabe der Aufgabe, die der Schreiber erfüllt hat und die die geübte Hand erklärt.

Die zahlreichen Graffiti und Zeichen an den Wänden der Fürstengruft haben bereits in einer Untersuchung von Doose, Eberhardt und Klamandt über eine Bauinschrift in Schloss Hambach Beachtung gefunden.11) Auch in Hambach waren mit Maximilian und Johann dem Älteren Mitglieder der Familie Pasqualini als Baumeister tätig. Die dort aufgefundene Inschrift hat in ihrem Handwerkerzeichen, im Gesamtaufbau und in der Technik der Anbringung große Ähnlichkeit mit Meisterinschrift X, ebenso eine Reihe weiterer in Hambach vorgefundener Graffiti mit den Handwerkerzeichen in der Gruft. Allerdings wurde vermutet, dass die Hambacher Inschrift als Ligatur von X und M zu lesen sei.12) In der Düsseldorfer Gruft handelt es sich jedoch in Inschrift X wohl um ein Handwerkerzeichen, das im 17. Jahrhundert als Hausmarke in derselben Form im Wappen des Baumeisters Adolf vom Kamp begegnet. Kamp hat seine Tätigkeit als Hofschreiner begonnen13) und damit dieselbe Tätigkeit wie der in X genannte Hermann Schnitzler ausgeübt. Das Monogramm Johann Pasqualinis des Jüngeren in C basiert auf dem Monogramm seines Großvaters Alessandro,14) das um den Buchstaben J ergänzt wurde. Das Monogramm Alessandros zeigt zudem über den ligierten Buchstaben einen sechsstrahligen, aus drei Balken bestehenden Stern, der große Ähnlichkeit mit einem Stern aufweist, der oberhalb des Monogramms zu erkennen ist und von Inschrift C überdeckt wird.15)

Die bereits im 17. Jahrhundert häufig überlieferte Inschrift A wird – wohl im Rückgriff auf Graminäus – auch als „Epitaphium“16) im Sinne von „Gedicht auf einen Toten“17) bezeichnet. Möglicherweise hat eine Reihe der Autoren A in der Folge für eine Inschrift auf dem in der Lambertuskirche errichteten Epitaph (Nr. 106) gehalten, nicht für eine solche in der Gruft. Als Beispiel sei Redinghoven angeführt, der nach einigen Angaben über den Tod des Herzogs erwähnt, sein Sohn habe ihm in der Lambertuskirche „ein gantz herrlichs kunstreiches monumentum zur lieb und gedechtnus auffrichten lassen“, und im direkten Anschluss unter einer mit „Epitaphium“ eingeleiteten Rubrik die Verse des Jakobus Lom wiedergibt.18)

Irritierend ist, dass in der älteren Literatur zwei weitere vermeintliche Inschriften publiziert worden sind. So begegnet in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Überlieferung der Inschrift D, die zuvor und danach nicht mehr angegeben wird. Dieser Text findet sich in einer Beschreibung der Gruft und der darin befindlichen Särge, die vor 1809 angefertigt worden sein muss19) und zu Aufzeichnungen des Stiftes gehört, die den Chroniken des 17. Jahrhunderts hinzugefügt wurden. In direktem Anschluss an den Text von Inschrift A wird der zweite in der Gruft befindliche Sarg genannt und ein von Inschrift D abweichender Text überliefert, der als Wandinschrift zum Sarg der Amalie gekennzeichnet ist.20) Mit diesem Wortlaut begegnet dieser Text für D auch bei Mindel (1817), Demian (1820) und Bayerle (1844) sowie in einer Akte von 1820,21) während Strauven 1879 den heute auf der Mauer befindlichen Text ohne Anmerkungen über Veränderungen oder Überarbeitungen wiedergibt.22) Ob der Schreiber der Stiftsaufzeichnungen, der die Gruft aufgrund seiner Beschreibungen der Särge gesehen haben muss, für Inschrift D versehentlich eine an anderer Stelle vorgefundene Notiz23) eingesetzt hat, kann nicht mehr geklärt werden.

Eine weitere, nur bei Bayerle überlieferte Inschrift soll neben dem 1628 in der Gruft beigesetzten Sarg Herzog Johann Wilhelms „in die Seitenwand des Denkmals eingegraben“ gewesen sein.24) Der Wortlaut dieses Textes25) entspricht in den meisten Passagen einem mehrfach überlieferten Eintrag über die Beisetzung Johann Wilhelms, der in Stiftsaufzeichnungen über Bestattungen in der Lambertuskirche enthalten, aber nicht als Inschrift gekennzeichnet ist.26)

Dass die vier Hauptinschriften anders als die Inschriften auf dem Epitaph für den Herzog (Nr. 106) an einem nicht öffentlich zugänglichen Ort angebracht waren, hat ihren Inhalt geprägt. In der Hauptinschrift auf dem Epitaph ist der Herzog mit vollem Titel angegeben und seine politischen Leistungen werden mit Beispielen genannt; zwei weitere Inschriften für seine Eltern, durch deren Heirat die Vereinigung der Herzogtümer möglich wurde und die ihm diese als Erbe hinterließen, legen die Voraussetzungen für sein Wirken dar. Ganz anders ausgerichtet sind hingegen die Inschriften in der Fürstengruft. In Inschrift A ist lediglich der Herzogstitel genannt; in einem Frage-Antwort-Schema werden knapp seine Herkunft und seine eheliche Verbindung sowie anhand der Lebensalter schlaglichtartig und ohne Konkretisierungen sein Wirken im Krieg, für den Frieden und dann für die Gerechtigkeit und Gott aufgelistet, um schließlich mit knappen Angaben zu seinem persönlichen Schicksal mit Krankheit und den Folgen des Alters, Festigkeit im Glauben und Zuversicht auf ein Leben nach dem Tod zu enden. Das Epitaph (Nr. 106, dort auch ausführliche biographische Angaben) hingegen soll mit der Betonung seines ererbten Herrschaftsanspruchs und somit auch des Anspruchs seines Erben und Sohnes Johann Wilhelm das Selbstverständnis der Herzöge repräsentieren. In Inschrift B werden in humanistisch geprägten Topoi die Folgen für die Stadt Düsseldorf beklagt und die Trauerfeierlichkeiten genannt, C bezeugt die Beisetzung in der Gruft und deren Errichtung durch Pasqualini.

Der am 5. Januar verstorbene Herzog Wilhelm V., dessen Leichnam nach seinem Tod in der Schlosskapelle aufgebahrt worden war, wurde am 10. März 1592 in der zu diesem Zeitpunkt sicher fertiggestellten Gruft feierlich beigesetzt. Über die durch den fürstlichen Kammermeister und Rat Dietrich von Palant geleitete und ebenfalls von Johann Pasqualini gestaltete Beisetzung berichtet Dietrich Graminäus in seinem „Spiegel der Vergenchlichkeitt“ betitelten Werk, dessen Druck zur Illustration Kupferstiche beigefügt sind.27) Weitere Beschreibungen haben Johann Leuenheuer und – knapp und unter Verweis auf die Darstellung bei Graminäus – Adelarius Erichius in seiner Chronik veröffentlicht.28) Graminäus erwähnt zum Abschluss auch einen an J. Pasqualini ergangenen Auftrag wegen „eines herrlichen wercks die Fürst. Begrebnuß zu ewiger gedächtnus zuverehren“, zu dem er schon einige Entwürfe in Arbeit habe.29) Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist damit das Epitaph für Wilhelm V. (Nr. 106) angesprochen worden.

Im Zuge der Beisetzung des Herzogs wurde am 13. März 1592 dessen jüngere, 1517 geborene Schwester Amalie30) in die Fürstengruft umgebettet.31) Auch von ihr hatte Hans Holbein 1539 im Zuge der Vorbereitung einer Ehe zwischen dem englischen König Heinrich VIII. und einer klevischen Prinzessin ein Porträt angefertigt,32) doch wurde ihre ältere Schwester Anna als Ehefrau des Königs ausgewählt.33) Amalie, die unverheiratet blieb, war am 1. März 1586 am Hof ihres Bruders verstorben und am 9. März d. J. zunächst in der älteren Gruft beigesetzt worden.34)

Die Gebeine des Herzogs ruhten „auf einem eisernen von dem inneren grund 3 fuß erhabenen roster in einem einfachen, rauen, unpolirten bleijernen sarg“,35) der der Anbringung und dem Wortlaut der offiziellen Inschriften zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit vor der Südwand gestanden hat, so dass beim Betreten der Gruft der Blick unmittelbar auf den dem Eingang gegenüber befindlichen Sarg gefallen ist. Insbesondere die Inschrift an der Südwand legt diese Aufstellung nahe. Die Inschriften B und C, dann am Kopf- und Fußende des Sarges befindlich, rahmen den Sarg; die Anbringung von D an der Westwand lässt darauf schließen, dass der Sarg der Amalia dort aufgestellt war.

Letztlich ist nicht bekannt, wie oft die Gruft nach der Beisetzung des Herzogs geöffnet wurde. Sicher ist dies geschehen, als 1628 Wilhelms Sohn, Herzog Johann Wilhelm I.,36) sowie 1633 zunächst der nur 19 Wochen alte Sohn des damaligen Herzogspaares, Prinz Ferdinand Philipp, 1641 eine Schwester der Herzogin Catharina Charlotte und dann 1651 die Herzogin selbst, die Gemahlin Pfalzgraf Wolfgang Wilhelms, dort beigesetzt wurden (Nrn. 177 und 207). 1655 wurde schließlich Amalie Jakobe von Pfalz-Zweibrücken, eine Verwandte Pfalzgraf Wolfgang Wilhelms, dort bestattet.37) Die weiteren, nach 1651 verstorbenen Mitglieder des pfalzgräflichen Hauses wurden in der neuen Gruft im Mausoleum der Andreaskirche beigesetzt.38) Bekannt sind zudem eine Öffnung im Jahre 1711, als dorthin die Gebeine der Elisabeth von Waldeck verbracht wurden,39) sowie mehrere Öffnungen im 19. Jahrhundert. So wurden 1809 die Särge verkauft,40) 1819 die Gebeine der Jakobe von Baden in die Gruft verbracht (vgl. Nr. 98) und 1820 ein Sammelsarg für die in der Gruft verstreut liegenden Gebeine angeschafft.41) 1856 war nach Ausweis der Graffiti der damalige Küster mit weiteren Personen dort,42) etwa um diese Zeit wurden dort auch Teile des Grabmals der Elisabeth von Waldeck geborgen.43) Auch Strauven muss bei einer dieser Öffnungen zugegen gewesen sein.44) Weitere Öffnungen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg statt, als 1954 die Gruft wiederentdeckt45) und 1960 die Gebeine systematisch untersucht wurden.46) Heute wird die Gruft zu besonderen Anlässen geöffnet. Die bis zum Jahr 1653 nachweisbaren Graffiti sind bei der Einrichtung der Gruft und die jüngeren mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einer der Beisetzungen im 17. Jahrhundert angebracht worden. Dazu passen auch die in N, Q und V überlieferten Jahresangaben sowie die Schriften.

Warum die ursprüngliche Gruft nicht mehr benutzt wurde, ist nicht bekannt. Sie war, wie in D ausdrücklich erwähnt, durch Wilhelm I., den ersten Herzog von Berg (ab 1360 Graf, ab 1380 Herzog von Berg, † 1408) und Förderer des Stiftes,47) errichtet worden und befand sich beim Petrusaltar neben der Sakristei.48) Erbaut wurde die jüngere Fürstengruft, ein ca. 4,30 m mal ca. 3,20 m großer und etwa 2,50 m hoher Raum unterhalb des Epitaphs für Wilhelm V. (Nr. 106), unter der Leitung des Baumeisters Johann Pasqualini des Jüngeren (geb. 1562, gestorben vor 1616), der der dritten Generation dieser am jülich-klevischen Hof tätigen Architekten- und Baumeisterfamilie angehörte und vor allem im Festungsbau tätig war.49) Er betreute ab 1586 als hezoglicher Baumeister dessen Bauvorhaben, unter anderem in Düsseldorf und Hambach (heute Gemeinde Niederzier, Kreis Düren), und war beratend oder begutachtend unter anderem tätig für Wesel, Lübeck und Köln sowie den Trierer Kurfürsten. Von ihm stammen auch erste Entwürfe für das Aschaffenburger Schloss. Die bereits erfolgten Arbeiten zum Ausbau und der Befestigung der Stadt Mülheim, die er geplant und beaufsichtigt hatte, wurden im September 1615 auf Druck Kölns abgebrochen.50) Ab 1590 bezeichnete er sich selbst als „jülich-klevischer Generalbaumeister“51). Für Düsseldorf ist eine Reihe von Tätigkeiten Pasqualinis im Zusammenhang mit den Festungswerken nachgewiesen.52) Wann er zum reformierten Glauben übertrat, ist nicht bekannt. Nach 1609 fanden jedoch in seinem Haus reformierte Gottesdienste statt und er starb als reformierter Christ.53) Dass Pasqualini seine Signatur (letzte Zeile in C) in der Gruft hinterließ, obwohl diese kein öffentlich zugänglicher und zudem sehr schlichter Raum war, steht im Zusammenhang mit der besonderen Bedeutung des Ortes.54)

Inschrift N belegt, dass sich 1628 Damian von Nideggen in der Gruft aufgehalten hat, der unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm als freiberuflich tätiger, beratender Festungsbauingenieur nachgewiesen ist.55) Dass er an vorbereitenden Maßnahmen für die Beisetzung Herzog Johann Wilhelms beteiligt war, kann angenommen werden, ist aber nicht eindeutig nachweisbar.

An der Süd- und Nordwand haben in den Inschriften H und X zudem zwei Handwerker für die Nachwelt hinterlassen, welche Tätigkeit sie beim Bau der Gruft bzw. im Rahmen der Beisetzung des Herzogs verrichtet haben. Wymmer (Wigmar, Winimar) hat vermutlich die Beschläge für den Sarg, vielleicht auch die Roste angefertigt, auf der der Sarg des Herzogs ruhte, Hermann schnitzeler den Sarg.56)

Als Verfasser von A wird Jakob Lom aus Roermond genannt. Er stammte somit aus derselben Stadt wie Dietrich Graminäus.57) Mitglieder der Familie van Lom sind in Roermond als Inhaber öffentlicher Ämter belegt.58) Möglicherweise ist der Verfasser identisch mit jenem Jakob (van) Lom, der 1575–1577 und 1580–1602 als Schöffe sowie 1581, 1586 und 1591 als Bürgermeister in Roermond nachweisbar und 1602 verstorben ist.59) Vielleicht handelt es sich aber auch um jenen jüngeren Jakob (van) Lom, der ab 1580 in Köln studierte.60)

Der Verfasser von B war der 1598 urkundlich als Rentmeister zu Born nachweisbare Dietrich Ihew, der 1611 auch als Landrentmeister zu Düsseldorf belegt ist.61)

Textkritischer Apparat

  1. illustrissimi Demian.
  2. cretus Eyzinger.
  3. conjux Alfter II, Bayerle, Oldenburger, Brosius/Mappius.
  4. illa fehlt PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, Büllingen, Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian, Bayerle.
  5. Divi PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, Büllingen, Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian, Bayerle.
  6. et Brosius/Mappius, Alfter II, PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, Büllingen, Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian, Bayerle.
  7. iuvenis coluit Erichius, Teschenmacher.
  8. semper Oldenburger.
  9. Kürzung durch Zeichen in Form einer arabischen Drei, freistehend hinter q.
  10. Surgit PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian.
  11. Ergänzt nach Graminäus. effVLserat Eyzinger, PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian, Bayerle, Camp.
  12. Zeile zentriert.
  13. bIfrItIs Maes.
  14. Libitina Eyzinger.
  15. uno Camp.
  16. fVndVs Maes.
  17. Kürzung durch Zeichen in Form einer arabischen Drei, freistehend hinter q, aber unterer Bogen nach links durch den Schaft des q gezogen.
  18. susae Camp.
  19. Ergänzt nach Camp.
  20. QVInta … dies] Umgestellt, zuerst Lustra … dies, dann QVInta … tenet Eyzinger.
  21. Erstes e mit Cauda.
  22. Diese beiden Zeilen zentriert.
  23. Das erste s als Schaft-s.
  24. Guilhelmus Strauven.
  25. s als Schaft-s nachträglich eingefügt.
  26. Kürzung durch hochgestelltes o.
  27. Kürzung durch Punkt auf der Grundlinie.
  28. Kürzung durch Punkt rechts neben dem oberen Teil des Schafts von b. Es folgt ein Spatium für eine Zahl, die nicht ausgeführt wurde. mensib(us)] fehlt bei Strauven.
  29. Kürzung durch Punkt rechts neben dem oberen Teil des Schafts von b. Die im Anschluss zu erwartende Zahl wurde nicht ausgeführt. Dieb(us)] fehlt bei Strauven. Die gesamte Zeile leicht eingerückt und nicht zwischen Linien.
  30. huius] fehlt bei Strauven.
  31. hoc] fehlt bei Strauven.
  32. Zeile zentriert.
  33. Monogramm des Johann Pasqualini. Mögliche Lesung auch JAP. 15 JAPL 92] 15 R 92 Camp.
  34. Guilh. Strauven.
  35. r nachträglich oberhalb der oberen Linie zwischen i und g hinzugefügt.
  36. Auf primi folgen zwei durchgestrichene Buchstaben, wohl pr (?). prima Camp.
  37. Montensis Strauven; Montiam Camp.
  38. Kürzungszeichen fehlt heute wegen einer defekten Stelle im Putz.
  39. A(nn)o … Annis 68] 1592 d(ie) 13tia Martii reposita in novo hoc monumento, et adjuncta Duci Wilhelmo fratri suo annos nata 69. Amalia de Juliaco innupta, quae antea 1586 9na Martii recondita fuit in cripta (korr. aus: monumento) veteri Majorum suorum ad altare S. Petri. PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747. Einleitend wird ebd. vermerkt: „wogegen auf der Maur zu lesen“. In dieser Fassung auch bei Mindel, LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, Demian, Bayerle, aber alle mit monumento statt des korrigierten cripta.
  40. Mit Zeichen/Marke Nr. 6.
  41. Lesung von R nicht sicher; vielleicht als B zu lesen. A kleiner ausgeführt und links unten mit dem Schaft des R ligiert.
  42. Ein bislang nicht aufgelöstes Monogramm. Aufgrund heruntergelaufener schwarzer Farbe sind die einzelnen Buchstaben nicht exakt zu erkennen. Es ähnelt sehr dem Monogramm des Johann Malthain auf einem Porträt aus dem Jahr 1599 (Nr. 107). Doose u.a., Schloß Hambach, S. 227 u. 230, lesen P A J 5, die Buchstaben eingestellt in zwei sich überschneidende Bogensegmente, in denen links ein Pentagramm zu erkennen sei. Weitere mögliche Lesungen sind R A L 5 und P M L 5.
  43. Für Winimar oder Wigmar. Vgl. dazu Förstemann, Namenbuch, Sp. 1586 u. 1615f. Dieser Name wird in der dritten Zeile wiederholt.
  44. Das zweite m wurde versehentlich mit vier Schäften geschrieben. Doose u.a., Schloß Hambach, S. 225 u. 230, lesen die Inschrift als Schloßwach[t, e(?)] sowie darunter Janvaris 1[?]92 und vermerken, dass „der vorangesetzte Name (?) … noch nicht entziffert werden“ konnte (ebd., S. 230).
  45. Links unten neben dem Schaft des B zwei parallel zueinander stehende, kurze, senkrechte Striche, möglicherweise zur Probe, eingegraben.
  46. Mit Zeichen/Marke Nr. 7.
  47. Zwischen der 8. Zeile von Inschrift C und dem Zeichen des Johann Pasqualini. Der rechte Schrägschaft von A sowie die Schäfte von P und B in Konturschrift. Die Buchstaben A P B wurden noch einmal unterhalb des Meisterzeichens ausgeführt, allerdings größer und mit Kohle oder Kreide. Sie ähneln von der Ausführung her den Namenszügen aus dem Jahr 1856, die sich ebenfalls auf dieser Wand befinden.
  48. Diakritisches Zeichen über u?
  49. Kürzung durch waagerechten Strich über V.
  50. Buchstaben ineinander verschränkt, Reihenfolge der Buchstaben unsicher. Vielleicht ist noch zusätzlich ein T zu lesen; noch unsicherer die zusätzliche Lesung eines A. S. Zeichen/Marke Nr. 8.
  51. Lesung unsicher, da durch den 1856 aufgetragenen Namen „Schoofs“ verdeckt.
  52. R mit sehr langer, nach rechts unten gezogener Cauda. Durch das R und rechts daneben Schleifspuren.
  53. Buchstaben ineinander verschränkt, Reihenfolge der Buchstaben unsicher. S. Zeichen/Marke Nr. 9.
  54. Darüber Zeichen/Marke Nr. 10. Unter der Marke wurde eine gezackte Linie gezogen, die in den Text hineinragt. Oben offenes A mit zwei geraden Schäften, die an den oberen Schaftenden nach rechts gebogen sind, das o auf der Zeilenmitte.
  55. Zu lesen als filius ?
  56. Darunter Zeichen/Marke Nr. 11.
  57. Darunter Zeichen/Marke Nr. 12.
  58. Rechts neben dem Namen ein Zeichen, dessen Deutung nicht gesichert ist. Ich danke herzlich Herrn Dr. Harald Drös, Heidelberg, für den Hinweis, dass es sich hier vielleicht um die miteinander verbundenen, in Fraktur-Versalien ausgeführten Buchstaben E und G handeln könnte.
  59. Mit Zeichen/Marke Nr. 7. Vgl. Inschrift I.
  60. Darunter Zeichen/Marke Nr. 13.

Anmerkungen

  1. Zeichen/Marken Nrn. 617.
  2. Vgl. dazu z. B. Keller, Begräbnisstätte, S. 221; zuletzt Doose u.a., Schloß Hambach, S. 230. Zu den Namen von 1856 auch Richard Keller, Fürstengruft ohne Geheimnisse, Teil I, in: Rheinische Post vom 10. April 1954, Nr. 85, in: StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9. Einige dieser Namen sind gut lesbar. So waren 1856 in der Gruft Adam Honnerath, Schoofs, Wilh. Rennefelt Küster, J. Jonen, H. Minen, Aug. Buestet (?), Theo Borghardt und Josef Papenbrock sowie einige weitere Personen.
  3. Zu regna beata in Verbindung mit einer Form von „petere“ Hex.-Lex. 4, S. 491.
  4. Zu astra tenet vgl. Hex.-Lex. 1, S. 150; zu spiritus astra tenet ebd., 5, S. 247.
  5. Vgl. die Übersetzungen von A in StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9 u. bei Bayerle, Kirchen, S. 48, der das Chronogramm wie ein solches übersetzt: ALs beI Iahres ErneVVng Der Tage fVenfter ersChienen / FVhr Der CLeVIsChe FVerst Veber Ins seLIge ReICh, allerdings das I in „ersChienen“ versehentlich als Minuskelbuchstabe abgedruckt hat. Eine weitere Übersetzung des Chronogramms bei Maes, Chronogramme, S. 3.
  6. Vgl. die Übersetzung von B in StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9. Die Chronogramme sind auch übersetzt bei Maes, Chronogramme, S. 3.
  7. Vgl. die Übersetzung von C in StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9, und Doose u.a., Schloß Hambach, S. 225.
  8. Vgl. die Übersetzung von D in StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9.
  9. Dass die Schrift in dieser Zeile schlanker wirkt, lässt in Verbindung mit der fehlenden Lineatur auch eine nachträgliche Anbringung möglich erscheinen, kann jedoch auch die Folge dieses Fehlens sein, da die Höhe der Buchstaben so nicht begrenzt wird.
  10. Strauven, Mausoleen, S. 6.
  11. Dazu ausführlich Doose u.a., Schloß Hambach.
  12. Ebd., S. 198 u. ö.
  13. Vgl. die Abb. bei Spohr, Düsseldorf, S. 148; zu Adolf vom Kamp vgl. Nr. 119.
  14. Vgl. die Abb. bei Küffner/Spohr, Düsseldorf, S. 45, u. Guido von Büren, Familie Pasqualini, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/familie-pasqualini/DE-2086/lido/57c95838bd7ee0.09908943 (Zugriff: 03.05.2020).
  15. Marke Nr. 14; vgl. auch die Abb. bei Doose u.a., Schloß Hambach, S. 224 Abb. 23 c.
  16. So außer bei Graminäus bei Erichius, Teschenmacher und Oldenburger, die alle auf Graminäus verweisen; aber auch bei Eyzinger. Zu den Belegstellen vgl. die Angaben unter „Quellen“.
  17. Vgl. zu dem Begriff „Epitaphium“ Fidel Rädle, Epitaphium – Zur Geschichte des Begriffs (Diskussionsbeitrag), in: Epigraphik 1988, S. 305–310, das Zitat S. 308.
  18. BSBM, Cgm 2213 (Slg. Redinghoven), Bd. 27, foll. 244v–245r.
  19. Die Särge wurden 1809 verkauft. Vgl. dazu unten Anm. 40.
  20. S. im kritischen Apparat unter Anm. mm.
  21. Mindel, Wegweiser, S. 61; Demian, Handbuch, S. 342; Bayerle, Kirchen, S. 48; LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210.
  22. Strauven, Mausoleen, S. 6.
  23. Einige Textpassagen finden sich in einer Notiz, die in einer Aufstellung über die Bestattungen in der Kirche enthalten ist und die eine der beiden in derselben Akte enthaltenen Stiftschroniken bietet: PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, fol. 35v.
  24. Bayerle, Kirchen, S. 50; das Zitat ebd.
  25. Ebd., S. 50, gibt Bayerle als Text an: Joannes Wilhelmus, Dux Juliae, Cliviae, Montium, cum anno 1609, 25. Martii ex hac vita decessisset, et ducale funus 18 annis in capella arcis substitisset, anno 1628, 30. 8bris a Wolfgango Wilhelmo comite palatino Rheni, et ex sorore Anna filio, honorifice et solemnissime reconditus est in eodem, quod ipse patri erexerat, mausalaeo.
  26. LAV NRW R, Hss. N I 6 Nr. V 1a, fol. 3r; vgl. auch ebd., Hss. N I 6 Nr. V 1b, fol. 10r; PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, fol. 80v, und – mit etwas abweichendem Wortlaut – fol. 36r. Ein bei Graminäus, Spiegel, p. 121, abgedrucktes und von Redinghoven (BSBM, Cgm 2213, Bd. 27, fol. 245r) ebenfalls überliefertes Carmen numerale ist nicht inschriftlich ausgeführt gewesen; ebenso nicht ein weiterer bei Graminäus am selben Ort abgedruckter und von Alfter (HAStK, Best. 1001, Bd. 47, fol. 86r) aufgegriffener Text zum Tode Herzog Wilhelms V.
  27. Graminäus, Spiegel; im Folgenden die Seitenangaben nach dem Exemplar ULBD, D.Sp.G. 1606. Vgl. dazu Nagel, Spiegel, und Kat. Land im Mittelpunkt, Nr. F 51, S. 419–422 (I[ngeborg] Z[acher]). Zu Dietrich von Palant und J. Pasqualini Graminäus, Spiegel, p. 64f. Zusammenfassungen der Beisetzungsfeierlichkeiten z. B. bei Bayerle, Kirchen, S. 45–48, u. Heppe, Wandel, S. 3–7. Zu Graminäus vgl. Kap. 2.1.5 der Einleitung.
  28. Leuenheuer, Encomion; Erichius, Chronic, 6. Buch, S. 280f.
  29. Graminäus, Spiegel, p. 116.
  30. Europ. Stammtafeln, N. F. VI, Taf. 17.
  31. Graminäus, Spiegel, p. 116.
  32. Vgl. dazu Kat. Land im Mittelpunkt, S. 406f., zu Nrn. F 23 (A[nnette] B[aumeister]) u. 24 (A[nnette] B[aumeister]/J[ohn] C[ooper]).
  33. Zur „englischen Heirat“ im Jahr 1540 vgl. die Aufsätze von Emile Smit/Jan Zweers, Der Erwerb Gelderns als Beweggrund für die Heirat zwischen Anna von Kleve und Heinrich VIII. von England, in: Kat. Land im Mittelpunkt, S. 147–153, u. John Cooper, Die Bedeutung der Bildnisse Annas von Kleve bei den Heiratsverhandlungen mit Heinrich VIII., in: ebd., S. 154–158; außerdem ebd., S. 406–410, Nrn. F 23–31. Vgl. auch John Cooper, Anna von Kleve, die vierte Gemahlin Heinrichs VIII. von England, in: Edmund Spohr/Hatto Küffner, Düsseldorf. Eine Stadt zwischen Tradition und Vision. Düsseldorfer von Welt, Düsseldorf 2004, S. 24–41.
  34. Lacomblet, Memorienbücher, S. 127; Mattenclot, Rerum, S. 227.
  35. PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, fol. 76v. Der Sarg war zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfault (ebd.).
  36. Zu seiner Beisetzung im Jahr 1628 vgl. unten im Kommentar zu Nr. 119.
  37. Strauven, Mausoleen, S. 10. Zu Amalie Jakobe Europ. Stammtafeln, N. F. I,1, Taf. 99.
  38. Vgl. dazu Kap. 2.1.3 der Einleitung sowie die Nrn. 208 u. 214.
  39. Vgl. z. B. Peters, Ausstattung, S. 116.
  40. Zum Verkauf der Särge 1809 vgl. LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, ohne Paginierung, mit der Rechnung aus dem Erlös in Höhe von 317 Reichstalern.
  41. LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210 zum Gesamtvorgang und mit dem Text der Inschrift von 1820.
  42. Vgl. die Angaben in Anm. 2.
  43. Vgl. Joesten, Grabdenkmal, S. 3; Strauven, Mausoleen, S. 3.
  44. Strauven, Mausoleen, S. 6, vermerkt 1879: „An der Ostseite ein Chronogramm, dessen Verse theilweise zerstört und unleserlich sind.“ Er hat diese Verse mit hoher Wahrscheinlichkeit also selbst gesehen.
  45. Dazu Camp, Wiederauffindung; vgl. auch ebd., S. 145ff. eine Zusammenstellung der Beisetzungen. In einem Bericht des Paters Dr. Koller (LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, BR Nr. 1013/179, Bl. 7r) über Arbeiten am Grabdenkmal Wilhelms V. im Jahr 1934 wird erwähnt, der Zugang sei 1820 vermauert worden und die Treppenanlage sowie die Kammer selbst sei mit feuchtem Sand angefüllt. Darüber berichtet Camp 1954 nicht.
  46. Schweitzer, Identifizierung. Die Urkunde über die Wiederbeisetzung im Jahr 1960 in StA Düsseldorf, Nr. XXII L 9.
  47. Vgl. zu Herzog Wilhelm I. und seiner Bedeutung für das Düsseldorfer Stift Brzosa, Geschichte, S. 89–94. Vgl. auch Kap. 2.1.1 der Einleitung.
  48. Zur Lage vgl. die Angaben im Memorienbuch des Stiftes Lacomblet, Memorienbücher, S. 127. Zur Gruft vgl. Keller, Begräbnisstätte, S. 219f.
  49. Zu den Pasqualini und zum Folgenden vgl. zusammenfassend v. Büren, Pasqualini (zu Johann II. ebd., S. 86); zur Aufarbeitung der Quellen Lau, Architektenfamilie (zu Johann II. ebd., S. 118–120 u. die Regesten S. 134–136); ders., Nachträge; Spohr, Festung, S. 305–307; zum Stand der Forschung 1984 Brües, Baumeisterfamilie; zu Johann auch Daebel, Kurfürstin, S. 221–225.
  50. V. Büren, Pasqualini, S. 86; Spohr, Festung, S. 306.
  51. Spohr, Festung, S. 305.
  52. Vgl. die Angaben bei Spohr, Festung, S. 306.
  53. Vgl. dazu Ackermann, Geschichte, S. 57.
  54. Vgl. dazu auch Doose u.a., Schloß Hambach, S. 223.
  55. Vgl. zu ihm Spohr, Düsseldorf, S. 147f. Er hat ein unveröffentlichtes Handbuch zum Festungsbau verfasst. Vgl. dazu ebd., S. 111 Abb. 62 u. S. 152 Abb. 77 sowie den Nachweis S. 522.
  56. Zu ladt = lade in der Bedeutung von Sarg vgl. Baufeld, Wörterbuch, S. 155.
  57. Zu Graminäus vgl. Kap. 2.1.5 der Einleitung.
  58. Vgl. dazu die Einträge im Index bei G. W. G. van Bree, Inventaris van de oude archieven van de stad Roermond, 1259–1796, Roermond 1989, S. 439.
  59. G. H. A. Venner, De schepenen, raadsverwanten, burgemeesters en scholtissen van Roermond tot 1637, in: Publications de la société historique et archéologique dans la Limbourg 120 (1984), S. 309–353, S. 326.
  60. Matrikel Köln 4, Nr. 702, 198.
  61. 1598: LAV NRW R, Jülich-Berg, U 2512; 1611: Füchtner/Preuss, Inventar, S. 671 (Register).

Nachweise

  1. Graminäus, Spiegel, p. 121 (nur A).
  2. Historica rerum intra septem menses in Europa gestarum relatio. Das ist ein historische Beschreibung deren gedenckwirdigen sachen, so sich die nägsten VII monat durch gantz Europa hin und wider zugetragen biß auff jetzt ablauffendes monat Martii 1592, durch Michael Eyzinger Austriacum, Köln 1592 (= VD 16 E 4805), S. 87 (nur A u. B; benutzt in der digitalen Ausgabe http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10889218-8; Zugriff: 10.10.2014).
  3. Erichius, Chronic, 6. Buch, S. 281 (nach Graminäus, nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile).
  4. Teschenmacher, Annales (1638), S. 340; ders., Annales (1721), S. 355 (nach Graminäus; nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile).
  5. Philipp Andreas Oldenburger, Thesauri Rerumpublicarum Continens Imperium Romano-Germanicum, tam in genere, quam in specie in Itinerario Germaniae Politico, item Regnum Hungariae et Bohemiae, Pars Quarta, Genevae 1675, S. 1054f. (wohl nach Graminäus, nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile; benutzt in der digitalen Ausgabe http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb11096712-9; Zugriff: 10.10.2014).
  6. BSBM, Cgm 2213 (Slg. Redinghoven), Bd. 27, fol. 245r (nur A, mit anderem Chronogramm und ohne letzte Zeile).
  7. Brosius/Mappius, Annales Juliae, Bd. 3, S. 109 (nach Graminäus; nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile).
  8. LAV NRW R, Hss. N I 6 Nr. V 1a, fol. 13r (nur die ersten beiden Zeilen von A; bezeichnet als Inschrift auf Sarg).
  9. HAStK, Best. 1001, Bd. 47 (Alfter I), fol. 86r (nach Graminäus; nur A, ohne die letzte Zeile).
  10. HAStK, Best. 1001, Bd. 62 (Alfter II), fol. 9v (wohl nach Graminäus; nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile).
  11. PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 747, foll. 77r u. 80r (nur A, zu D s. den kritischen Apparat).
  12. HAStK, Best. 7030, Nr. 184 (Büllingen), fol. 219v (nur A, ohne Chronogramm und letzte Zeile; als „Cujus Sarcophagi Inscriptio“).
  13. Mindel, Wegweiser, Nr. 19, S. 60f. (nur A, zu D s. den kritischen Apparat).
  14. LAV NRW R, Reg. Düsseldorf, Nr. 13210, (ohne Paginierung) (nur A, zu D s. den kritischen Apparat).
  15. Demian, Handbuch, S. 341f. (nur A, zu D s. den kritischen Apparat).
  16. Bayerle, Kirchen, S. 48 (nur A, zu D s. den kritischen Apparat).
  17. Strauven, Mausoleen, S. 6 (A nur die ersten 5 Wörter, C, D).
  18. Camp, Wiederauffindung, S. 149f. (A–D).
  19. Maes, Chronogramme, S. 3 (nur die Chronogramme in A u. B).
  20. Doose u.a., Schloß Hambach, S. 223 zu Abb. 22 u. S. 225 (C), S. 226f. zu Abb. 25a u. S. 230 (F), S. 227 zu Abb. 25b–c u. S. 230 (G), S. 225 zu Abb. 24 (H), S. 228 zu Abb. 26a u. S. 229 zu Abb. 26d (R), S. 228 zu Abb. 26b–c (P, L), S. 229 zu Abb. 26e, g u. h (T, W, X).

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 94 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0009402.