Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 75† † Schloss 1585

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Neun Schilde. Vermutlich Holz, bemalt mit Darstellungen der Tugenden eines Fürsten; angefertigt anlässlich der sogenannten Jülicher Hochzeit 1585 zwischen Herzog Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg und Markgräfin Jakobe von Baden. Die Schilde sind auf einem der Kupferstiche von Hogenberg überliefert, die die ausführliche, von Dietrich Graminäus verfasste Beschreibung der Hochzeitsfeierlichkeiten illustrieren. Der Stich zeigt verteilt auf drei Reihen mit jeweils drei Feldern die ovalen Schilde, die in unterschiedlichen Umrahmungen jeweils eine Allegorie der herrscherlichen Tugenden präsentieren. Der bildlichen Darstellung der Tugend ist jeweils eine Bildbeischrift auf dem Schildfuß beigegeben (B–J). Die Beschreibung der einzelnen Schilde folgt Graminäus, der auch die farbliche Gestaltung detailliert angibt.1)

Schild 1: Dargestellt ist ein schwarzer Adler mit goldfarbenem Schnabel, in den Klauen eine aschfarbige Natter oder Schlange mit schwarzen Sprenkeln haltend. Er trägt ein großes silbernes Herz an einem goldenen Halsband. Unter dem Adler links Gott, nach Graminäus Christus, der in der rechten Hand eine Weltkugel mit dem Kreuz darauf hält; die Linke ruht auf einem Hut. Neben seinem Haupt und über seiner Linken Buchstaben, die in Verbindung mit der bildlichen Darstellung einen Rebus bilden (A), dessen Auflösung dem Wortlaut der Beischrift entspricht (B). Den Rahmen bildet ein Kranz aus Lorbeer- und Eichenblättern und -früchten in den der Natur entsprechenden Farben; die sechs Binden des Kranzes zieren sechs unterschiedliche Löwenköpfe.

Schild 2: Abgebildet sind der doppelköpfige, greise Janus in Grau mit sechs Lorbeerblättern an einer Marmorsäule sowie darunter ein Schiff ohne Segel und Mast in wildem Wasser, das mit Riemen gezogen und von einem Steuermann mit Ruder gelenkt wird. Der Kranz besteht aus Olivenblättern und -früchten und ist sehr bleich und hell in Grün ausgeführt. (C)

Schild 3: Dargestellt sind zwei verschlungene Hände, aus denen Blut in eine darunter befindliche silberne Schale fließt, die am oberen Rand mit goldenen Löwenköpfen verziert ist. Der Kranz besteht aus grünen Blättern von Efeu oder Winden. (D)

Schild 4: Zeigt das Brustbild der personifizierten Sonne, das Haupt mit zwölf flammenden Strahlen und krausem, goldenem Haar und geöffneten Augen. Ihr purpurnes Gewand wird von einem Knopf oder einer Spange in Gestalt des zunehmenden Mondes zusammengehalten, über ihrem Haupt befindet sich ein krähender Hahn. Der obere Teil des Kranzes besteht aus sechs unterschiedlichen, sich der Sonne zuwendenden Blumen, die auf gelbem Untergrund gemalt sind, der untere Teil aus vier bei Graminäus „Sonnenwirbel“ genannten Blumen, gleichfalls der Sonne zugewandt, aber golden illuminiert, die Stängel und Blätter nach der Natur. (E)

Schild 5: Dargestellt ist ein starker Mann, der eine Last auf seinen Schultern trägt und eine an sein rechtes Bein gebundene Last hinter sich her zieht. Auf einen Stock gestützt, nähert er sich einem Anstieg. Der Kranz besteht aus Eichenblättern und -früchten in natürlichen Farben. (F)

Schild 6: Zeigt ein von Pfeilen durchbohrtes, brennendes Herz auf einem Altar aus Marmor mit Zeichen für das Opfer (Kranz, Schüssel, Kanne); der Kranz aus Lorbeerblättern und -früchten; die Ringe darin golden, ebenso die zum Opfer gehörigen Gefäße. (G)

Schild 7: Abgebildet ist Harpokrates2) als Bild der Heimlichkeit und Verschwiegenheit oder aber ein geflügelter Cupido. Die Figur ist mit dem Schweigegestus dargestellt; sie trägt Bogen, Pfeile und Köcher, Flügel und ein himmelblaues Kleid sowie einen zunehmenden Mond auf der Stirn. Der Kranz enthält nach Graminäus „Dracunculo oder Aaronis Blümlin“. (H)

Schild 8: Zeigt einen Ritter mit Helm, Harnisch und Panzer, der Laub und Lorbeerblätter schaufelt; rechts schwebt von oben herab eine geflügelte Viktoria in blauem Gewand und reicht ihm Lorbeerkranz und Palmzweig. Der rahmende Kranz besteht aus allerlei Blumen und Früchten, die mit einem goldenen Band gebunden sind. (I)

Schild 9: Dargestellt sind zwei sich überlappende, große Herzen, davor in kleinerem Maßstab eine Gans, darüber eine goldene, mit Edelsteinen besetzte Krone. Der Kranz besteht aus Palmzweigen und -blättern und Datteln. (J)

Ein weiterer Kupferstich3) zeigt den Einzug mit den Schilden auf dem Turnierplatz. Dort sind die bildlichen Darstellungen deutlich zu erkennen. Bei einigen Schilden ist der Schildfuß zu sehen, der auf diesem Stich keine Inschriften trägt. Das Fehlen der Inschriften kann auch in mangelndem Platz begründet oder einer Ungenauigkeit der Stiche geschuldet sein, doch lässt sich dies nicht entscheiden. Die inschriftliche Ausführung der Beischriften ist mithin nicht gesichert, doch bieten die Inschriften auf Kupferstich 13 eine Erklärung für diesen andernfalls ungenutzten Teil der Schilde. Auch dass die Bezeichnungen der Tugenden auf dem Kupferstich in Kapitalis wiedergegeben werden, legt die Annahme nahe, dass die Inschriften in der abgebildeten Form ausgeführt waren. Weder über die Anfertigung dieser Schilde noch über ihre spätere Aufbewahrung liegen Nachrichten vor.

Nach Kupferstich von Hogenberg bei Graminäus.

Schriftart(en): Kapitalis.

Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf (Stefan Arendt, LVR- Zentrum für Medien und Bildung) [1/1]

  1. A

    [ADLER HERTZ] IM [GOT] B[EHOET]

  2. B

    ADLER HERTZ / IM GOT BEHOET

  3. C

    WEISEN RAEDT

  4. D

    TRAWEN BLVD

  5. E

    WACHAFTICH / HAVBT

  6. F

    SWAREN GANCK

  7. G

    LIEFDEN BRAND

  8. H

    TZVNGE(N) DVANC

  9. I

    HOVFFENDE LOFF

  10. J

    HERTZEN GANS

Übersetzung:

Adlerherz, ihm Gott behüt. (A, B) – Weisen Rat. (C) – Treues Blut. (D) – Wachsames Haupt. (E) – Schweren Gang. (F) – Liebesbrand. (G) – Zungenzwang. (H) – Sich anhäufendes Lob. (I) – (Mit) ganzem Herzen. (J)

Kommentar

Nach der Darstellung auf dem Kupferstich scheinen die Anfangsbuchstaben des jeweils ersten Wortes der Inschriften leicht erhöht ausgeführt gewesen zu sein. Graminäus berichtet über die Schilde im Zusammenhang mit dem Ringrennen am 18. Juni 1585, dem ersten der anlässlich der Hochzeit abgehaltenen Turniere. Herzog Johann Wilhelm und die beiden Stallmeister Georg von Romberg und Johann von der Horst sowie weitere sechs Männer, alle in aufwändiger antiker Kleidung und Ausstattung, verkörperten die fürstlichen Tugenden, indem sie auf neun Schilden gemalte emblematische Sinnbilder der guten Regentschaft trugen. Dem Jungherzog oblag es, die Tugend ADLER HERTZ zu präsentieren, also die Tugend der guten Regentschaft, die ihre Macht von Gott verliehen bekommt. Dessen Gnade und Schutz wird der Regent anbefohlen. Darauf folgend werden die Tugenden der Weisheit, Treue, Wachsamkeit, Bedachtsamkeit, Liebe, Verschwiegenheit und Selbstbeherrschung sowie der Hoffnung auf himmlischen und irdischen Dank und des tatkräftigen, am Gemeinwohl orientierten Handelns thematisiert.

Auf einem weiteren Kupferstich4) überliefert Graminäus einen Rebus,5) zu dem die Tugenddarstellungen zusammengestellt wurden. Dieser Rebus ist den Turnierrichtern in einer nicht näher beschriebenen Ausführung überreicht worden. Außerdem werden die genannten Tugenden und ihre Darstellungsweise auf den Schilden bei Graminäus ausführlich erläutert. Quellen für die Zusammenstellung dieser neun Tugenden und für seine Erläuterungen zu den einzelnen Schilden nennt er nicht.

Nach Graminäus „sind aber in diesen neun Schilden alle Fürstliche tugenden hieroglifice abgebildet / so zu gutem wolstand des Regiments vnd der Regierung einem Potentaten oder Regenten ... notwendig.“6) Im Einzelnen deutet er sie folgendermaßen:

Bei der Tugend ADLER HERTZ steht der Adler für das „Adeliche hertzhafft vnd månnlich gemůth“ des Regenten, das silberne Herz an dem Halsband für seine Gerechtigkeit und seinen Eifer in seinem Amt, das er von Gott bekommen hat, um sich aus reinem Herzen der Ungerechtigkeit und der Tyrannei, dargestellt durch die Natter, zu widersetzen. Weil der Regent seine Macht, Gewalt und Gaben aber von Gott hat, wird in der Beischrift das Adlerherz der Gnade und dem Schutz Gottes anbefohlen. Die Gestaltung des Kranzes verweist darauf, dass gutes Regieren Mühe, Tapferkeit und Arbeit erfordert und zeigt an, dass „keiner mit vnzergencklichen Lawrenkräntz gekrönet wird / Er müsse dann vorhin mit dapfferkeit Männlich kempffen vnd streitten.“

Bei WEISEN RAEDT stehen die beiden Köpfe des Janus für die zurückblickende Weisheit und die vorausschauende Vernunft, die ein Regent benötigt, die Marmorsäule für den festen Grund, auf dem die Weisheit gründet, die Lorbeerblätter für den Verdienst und die Frucht der Weisheit, den allgemeinen Nutzen. Angst und Sorge werden durch das Schiff dargestellt, die Beschwernisse der Regentschaft, die man trotzdem führen muss, durch den bleichfarbenen Kranz.

Die Hände im Schild TRAWEN BLVD symbolisieren die innige Beziehung und Verbindung zwischen dem Regenten und seinen Untertanen in guten und auch in schweren Zeiten, die letztlich den Einsatz von Leib und Leben bedeuten können. Diese Verbindung soll einer aufrichtigen Gesinnung entspringen, so wie die Schale, die das Blut auffängt, rein ist, und mit Tapferkeit und Beständigkeit einhergehen (Löwenköpfe). Der Kranz zeigt die Treue und Beständigkeit des Bündnisses auch in Zeiten des Unglücks an.

Der Schild WACHAFTICH HAVBT weist auf die Tugenden der Wachsamkeit und Umsicht hin, die nicht nur am Tage, sondern auch in der Nacht (Mond am Gewand) auszuüben sind. Allerdings kommt dem Tag der größere Anteil an Wachsamkeit zu (vgl. die Ausrichtung der Blumen im Kranz).

Mit SWAREN GANCK ist die Tugend des bedachtsamen und vernünftigen Abwägens und der rechtzeitigen guten Beratung in gefährlichen oder schwierigen Situationen dargestellt. Auf diese Weise gefasste Beschlüsse sollen dann tatkräftig umgesetzt werden. Erforderlich ist diese Bedachtsamkeit, damit nicht im Nachhinein voreilig gefasste Beschlüsse bereut werden müssen.

Der Schild LIEFDEN BRAND steht für die Liebe des Regenten zu seinen Untertanen, deren Wohlergehen ihm so sehr am Herzen liegt, dass er auch bereit ist, sich selbst zu opfern.

Mit TZVNGE(N) DVANCK wird auf die notwendige Tugend der Verschwiegenheit hingewiesen.

Der Schild HOVFFENDE LOFF zeigt, dass wahrer Ruhm und wahres Lob durch vorhergehendes tugendhaftes Handelns erlangt werden und sich beständig vermehren; sie geraten nicht in Vergessenheit, sondern werden von den Nachfolgern aufrechterhalten.

Der neunte Schild HERTZEN GANS schließlich bezeugt, dass die Belohnung für die, die tatkräftig und frohen Mutes nach diesen Tugenden handeln, nach Graminäus „groß und ansehenlich“ sein wird.

Der Kompilator dieser Zusammenstellung von Tugenden wird nicht genannt, doch ist aufgrund der umfangreichen Erläuterungen ebenso wie seiner Beteiligung an der Ausbildung Herzog Johann Wilhelms wohl Graminäus selbst als verantwortlich anzunehmen.

Eine direkte Vorlage für die Zusammenstellung konnte bislang nicht gefunden werden. Die Abläufe der Fürstenhochzeiten jener Zeit waren zwar in einem erheblichen Maße standardisiert,7) doch findet sich in den Beschreibungen der Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeiten zweier Schwestern Johann Wilhelms 1574 in Neuburg an der Donau und 1579 in Bergzabern kein Hinweis auf eine vergleichbare Darstellung der Tugenden.8)

Schöpfen konnte Graminäus jedoch aus dem seit dem späten Mittelalter „weitgehend gesammelten und kodifizierten“9) Katalog an Tugenden, die einen guten Regenten auszeichneten. Bekannt gewesen sein dürften ihm auch die Herzog Wilhelm V. gewidmeten Fürstenspiegel10) von Gerhard Geldenhauer (1538, Druck 1541),11) Johann Sturm (1551)12) und besonders Konrad Heresbach (1570), dem Erzieher Herzog Wilhelms V., dessen Werk „De educandis erudiendisque principum“ auch einen Katalog von Tugenden des erwachsenen Fürsten enthält.13) Auch Herzog Johann Wilhelm I. wurde ein Fürstenspiegel gewidmet. Verfasser der „Hercules Prodicius“14) betitelten, aber erst 1587 erschienenen Schrift war Stephan Winand Pighius, der Erzieher des Jungherzogs Karl Friedrich, Johann Wilhelms Bruder, den er auf seine Kavalierstour vorbereitete und begleitete.15) Mit Heresbach und Sturm sind zugleich zwei herausragende Humanisten vertreten, die in Diensten des jülich-klevischen Herzogs standen oder über enge Beziehungen zum Hof verfügten.16)

Bestimmend für die Auswahl der darzustellenden Tugenden war möglicherweise die Absicht, das bereits erwähnte Bilderrätsel17) zu erstellen, in dem die zentralen Bildmotive der Schilde in der für einen Rebus charakteristischen Weise als lautliche Bildzeichen fungieren. Denkbar ist jedoch auch, dass zunächst eine Zusammenstellung von Tugenden erfolgte und sich daraus die Möglichkeit ergab, einen Rebus zu entwerfen. Allerdings scheinen die Reihenfolge der dargestellten Tugenden und ihre jeweilige Bezeichnung durch den Rebus vorgegeben worden zu sein, denn der Kupferstich zu diesem Rebus enthält dessen Auflösung in deutschen Reimversen, in denen einige der Bezeichnungen Reimpaare bilden:18)

„Adler hertz Im Gott behuit
Mit weißen Radh end trawen bludt
Wachafftich haubt end swaren ganck
Liefden brandt end zungen dwanck
Jetz houffende loff mit hertzen gans
Fellen Ire lanssen zum Eren crans“

Für die Auswahl der einzelnen Bildmotive konnte aus dem zeitgenössischen Reservoir hieroglyphisch-emblematischer Sinnbilder und dem tradierten ikonographischen Formengut sowie literarisch überlieferten Weisheitssprüchen und mündlich tradierten Sprichwörtern geschöpft werden.19) Entsprechende Vorlagen lagen in Form lateinischer Hieroglyphen- und Emblemsammlungen der Renaissance wie der „Hypnerotomachia Poliphili“ des Francesco Colonna (Venedig 1499) und den „Emblemata“ des Andrea Alciati (Leiden 1550) sowie in lateinisch-deutschen Drucken wie den „Emblemata et aliquot nummi antiqui operis“ des Johannes Sambucus (Antwerpen 1564) oder dem „Emblematum Tyrocinia sive Picta poesis Latinogermanica“ von Mathias Holtzwart (Straßburg 1581) vor. Ebenso sind deutschsprachige Emblematikbücher wie die „Bildschrift oder entworffne Wharzeichen“ des Johannes Herold in seinem Werk „Heydenweldt und ihrer Götter anfängcklicher ursprung“ (Basel 1554) zu berücksichtigen.20)

Für keines der neun Sinnbilder wurde bislang eine direkte Vorlage gefunden, wohl jedoch für eine Reihe einzelner Bestandteile der Darstellungen. Für die Wahl des Adlers wird die etymologische Nähe zu „adelig“ ausschlaggebend gewesen sein. Hinzu kommt, dass der Adler in emblematischen Darstellungen der Herrschertugenden häufig verwendet wurde, auch in Kombination mit Schlangen.21) In der christlichen Ikonographie ist der Kampf des Adlers mit der Schlange ein häufig anzutreffendes Motiv.22) Der Januskopf mit seinen zwei Gesichtern ist als Sinnbild für die zurückblickende und die vorausschauende Weisheit im 16. und 17. Jahrhundert nachweisbar.23) Das Schiff, hier für Angst und Sorge, ist neben zahlreichen anderen Bedeutungen auch als Sinnbild für unbeständiges Glück und Verlust belegt.24) Für die übrigen Tugenddarstellungen ergeben sich vergleichbare Ergebnisse.25) Verwendet werden bekannte Motive, die teilweise abgewandelt und/oder zu neuen Sinnbildern zusammengesetzt werden.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Darstellung der Herrschertugenden im Rahmen des ersten großen Turniers, ebenso wie zahlreiche weitere Bestandteile der Hochzeitsfeierlichkeiten, dazu diente, das Selbstverständnis des Herrschers und seine Stellung besonders kunstvoll öffentlich darzustellen.26)

Anmerkungen

  1. Die ausführliche Beschreibung und Erklärung der Schilde bei Graminäus, Beschreibung, nicht paginiert; zum 18. Juni 1585; dort auch alle folgenden aufgeführten Zitate; die Abb. ebd., Kupferstich 13. Zu der Hochzeit sowie der Beschreibung vgl. Kap. 2.1.5 der Einleitung.
  2. Harpokrates ist die griechische Bezeichnung für den kindlich-jugendlichen Horus. Vgl. dazu sowie zu seiner Darstellung mit Verschwiegenheitsgestus Lexikon der Kunst 3, S. 137.
  3. Graminäus, Beschreibung, Kupferstich 12.
  4. Graminäus, Beschreibung, Kupferstich 11.
  5. Vgl. auch Rümmler, Hochzeit, S. 175–177; dies., Fürstlich Jülichsche Hochzeit, S. 49; Kat. Land im Mittelpunkt, S. 437, Nr. G 4 g (E[lse] R[ümmler]).
  6. Graminäus, Beschreibung, nicht paginiert; zum 18. Juni 1585; zu den folgenen Deutungen vgl. ebd., die Zitate alle ebd.in den Abschnitten zu den einzelnen Schilden. Bei den Erläuterungen zu den Schilden 2 und 5 stützt Graminäus seine Ausführungen mit Zitaten antiker Autoren, die jedoch keine direkte Vorlage für die hier vorliegende Darstellung bilden.
  7. Vgl. dazu v. Büren, Hochzeit, S. 300–309.
  8. Zur Hochzeit der Anna von Jülich-Kleve-Berg mit Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg vgl. Kurt Schöndorf, Fürstenhochzeit in Neuburg an der Donau im Jahre 1574, in: Neuburger Kollektaneenblatt 157 (2009), S. 155–188; zur Hochzeit der Magdalena von Jülich-Kleve-Berg mit Johann I. von Pfalz-Zweibrücken vgl. August Brauner, Fürstenhochzeit in Bergzabern, Pfalz-Jülich 1579. Eine Studie zur Geschichte der Stadt und des Schlosses Bergzabern sowie der Fürstenhäuser Pfalz-Zweibrücken und Jülich-Cleve-Berg, Bad Bergzabern 1968, S. 188–198, der auch die Beschreibung der Hochzeit von 1574 herangezogen hat.
  9. Singer, Fürstenspiegel, S. 31; dort auch ebd., Anm. 121 die Angaben zu den entsprechenden Quellen.
  10. Zur Begriffsbestimmung vgl. Singer, Fürstenspiegel, S. 15f.; Fürstenspiegel der frühen Neuzeit, S. 11–15.
  11. Die bibliographischen Angaben und ein Überblick zum Inhalt bei Singer, Fürstenspiegel, S. 89f., Nr. 22.
  12. Die bibliographischen Angaben ebd., S. 98–100, Nr. 30; zum Inhalt und zur Bewertung ebd., S. 271–286.
  13. Die bibliographischen Angaben und ein Überblick zum Inhalt ebd., S. 118–121, Nr. 39; vgl. auch die Angaben zur Person und eine Textauswahl in: Fürstenspiegel der frühen Neuzeit, S. 166–218.
  14. Die bibliographischen Angaben und ein Überblick zum Inhalt bei Singer, Fürstenspiegel, S. 130f., Nr. 47.
  15. Zu Pighius vgl. die Kurzbiographie bei Kloosterhuis, Erasmusjünger, S. 648f.
  16. Zum „humanistische[n] Zirkel am kleve-jülichschen Hof“ vgl. ebd., S. 485–532, vgl. auch die Kurzbiographien ebd., S. 600–602 (Heresbach) u. S. 672f. (Sturm).
  17. Zu Form und Funktion von Bilderrätseln vgl. Eva-Maria Schenck, Das Bilderrätsel, Hildesheim/New York 1973, bes. S. 18–23 („Bilderschriften mit Rätselcharakter im Zeitalter der Renaissance“) u. S. 43–49 (zum Vorkommen im deutschen Sprachraum).
  18. Graminäus, Beschreibung, Kupferstich 11.
  19. Ganz herzlich danken möchte ich Frau Jitka Ehlers M.A., Bonn, für ihre umfangreiche Recherche.
  20. Die ausführlichen bibliographischen Angaben zu den genannten Werken und ihren unterschiedlichen Auflagen finden sich bei: Henkel/Schöne, Emblemata, S. XXXIII–XXXIV u. in VD 16 A 1644 u. 1645 (zu Alciati); Henkel/Schöne, a. a. O., S. LII (Sambucus); ebd., S. XLV u. VD 16 H 4548 (Holtzwart); zu Herold s. Anm. 21. Zu Colonna: Francesco Colonna, Hypnerotomachia Poliphili. A cura di Marco Ariani e Mino Gabriele, Adelphi/Milano 1998 (repr. 2004, 2010) = Faksimile der Ausgabe von 1499 mit italienischer Übersetzung und Kommentar.
  21. Vgl. Henkel/Schöne, Emblemata, Sp. 757–780, mit Schlange ebd., Sp. 768f.; zum Adler für Adel auch Heydenwelt vnd irer Götter anfängcklicher vrsprvng …, Durch Johann Herold beschriben vnd ins teütsch zusamen gepracht, Basel 1554 = VD 16 H 2545, S. 91. Der Adler mit Schlange in den Fängen begegnet etwas später auch in den Symbola Divina et Humana Pontificum Imperatorum Regum. Accessit brevis et facilis Isagoge Iac. Typotii, Tomus primus: Ex musaeo Octavi de Strada civis Romani, Prag 1601, S. 130.
  22. L[iselotte] Wehrhahn-Stauch, Art. Adler, in: LCI 1, Sp. 70–76, 72; W[olfgang] Kemp, Art. Schlange, Schlangen, in: LCI 4, Sp. 75–81, 81.
  23. Henkel/Schöne, Emblemata, Sp. 1818f.
  24. Ebd., Sp. 1468 u. 1470.
  25. Zu den verschlungenen Händen vgl. ebd., Sp. 1013–1020; zum Hahn als Symbol für Wachsamkeit vgl. ebd., Sp. 854 u. P[eter] Gerlach, Art. Hahn, in: LCI 2, Sp. 206–210, 208f.; zum flammenden Herzen Henkel/Schöne, Emblemata, Sp. 1028f. u. – auch wenn es auf dem Schild als Liebe des Herrschers zu seinen Untertanen, nicht als Liebe zu Gott gedeutet ist – Red[aktion], Art. Herz, in: LCI 2, Sp. 248–250; zum Schweigegestus und der „Gebärde des Harpocrates“ Henkel/Schöne, Emblemata, Sp. 1772, 1822–1824; zur Victoria ebd., Sp. 1564.
  26. Vgl. dazu mit Angaben zu weiterführender Literatur v. Büren, Hochzeit, S. 300–309, bes. S. 300f. u. 304.

Nachweise

  1. Graminäus, Beschreibung, Kupferstich 13.
  2. Rümmler, Hochzeit, S. 176 Abb. 8.
Addenda & Corrigenda (Stand: 04. Juli 2022):

Den Anmerkungen von Eva Büthe-Scheider, Rezension DI 89, in: Beiträge zur Namenforschung 53 (2018), S. 350–354, hier s. 352, folgend wurden Inschrift F von SWARE GANCK zu SWAREN GANCK und Inschrift I von HOVFFEDE LOEF zu HOVFFENDE LOFF korrigiert. Aufgenommen wurden auch die dort vorgeschlagenen Alternativen zu der Übersetzung: Inschrift A statt „Adlerherz, ihn Gott behüt“ jetzt „Adlerherz, ihm Gott behüt“, Inschrift C statt „Weiser Rat“ jetzt „Weisen Rat“ und Inschrift F statt „Schwerer Gang“ jetzt „Schweren Gang“.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 75† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0007504.