Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 63† † Schloss 1571

Beschreibung

Becher. Silber, vergoldet. Der „becher von ausgestochener arbeit“1), der bei der Inventarisierung der herzoglichen Silberkammer 1666 erfasst wurde, besaß einen Deckel mit der Darstellung eines Löwen, der in seinen Pfoten einen Schild mit dem Besitzvermerk (?) und der Jahreszahl hielt.

Nach Redlich.

  1. Closter Medtling 1571

Kommentar

Die Herkunft dieses Bechers ist nicht zweifelsfrei zu klären. Vielleicht stammt er aus dem Kloster Obermedlingen, Landkreis Dillingen an der Donau, in der Diözese Augsburg.2) Dieses Dominikanerinnenkloster war jedoch in der Zeit von 1542/49 bis 1651 aufgehoben. Möglich ist auch eine Ungenauigkeit bei der Ortsangabe, zumal da als übernächstes Objekt im Inventar der Silberkammer ein weiterer Becher aufgeführt wird, der 1559 angefertigt wurde und auf dem der „schild des closters Medingen“ dargestellt war.3) Diese Angaben lassen an das zu den Lüneburger Klöstern zählende Kloster Medingen4) denken.

Falls der Becher aus Obermedlingen stammte, müsste mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass er erst nach 1609 im Gefolge des pfalz-neuburgischen Hofes nach Düsseldorf gelangte.

Anmerkungen

  1. Redlich, Schätze, S. 118, Nr. 43.
  2. Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Bd. 7: Bayern, hg. von Karl Bosl, Stuttgart 21974, S. 517.
  3. Ebd., S. 118, Nr. 45.
  4. Vgl. dazu mit Angaben zu weiterführender Literatur DI 76 (Lüneburger Klöster), S. 18f.

Nachweise

  1. Redlich, Schätze, S. 118, Nr. 43.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 63† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0006301.