Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 49 St. Lambertus 1517, 1576, 1602 u. später

Beschreibung

Chorgestühl. Eichenholz, gebeizt, mit Schnitzereien. Das offene Gestühl ist zu beiden Längsseiten des Innenchores jeweils in zwei hintereinander aufsteigenden Reihen angeordnet. Das heutige Aussehen und die Zusammenstellung entsprechen nicht dem ursprünglichen Zustand. Es umfasst heute 30 Stallen: auf der Nordseite neun in der hinteren Reihe (N I 1–9) und acht zwischen dem vierten und fünften Sitz durch einen Gang geteilte Sitze in der vorderen Reihe (N II 1–8) sowie auf der Südseite sieben in der hinteren Reihe (S I 1–7) und sechs zwischen dem dritten und dem vierten Sitz durch einen Gang geteilte Sitze in der vorderen Reihe (S II 1–6). Das Dorsale bilden die Chorinnenwände. An den äußeren Seitenwangen Schnitzereien, die in den vorderen Reihen einen Bauern mit Narrenkappe (N II Ostseite), den Erzengel Gabriel (S II Ostseite), den hl. Laurentius (N II Westseite) und den Erzengel Michael (S II Westseite) zeigen; die Darstellungen an den Seitenwangen der hinteren Reihen mit dem hl. Johannes dem Evangelisten (N I Ostseite), dem hl. Antonius d. Gr. (S I Ostseite), der hl. Agnes und dem Wappen der Stadt Düsseldorf (N I Westseite) und der hl. Katharina (S I Westseite) wurden 1895/96 neu geschaffen bzw. ergänzt und mit nicht mehr vorhandenen Aufsätzen für einen neugotischen Baldachin versehen. Die Wangen an den Durchgängen sind mit Maßwerk und Pflanzenornamenten geschmückt. Die Rückenlehnen der vorderen Reihen sind mit Faltwerk verziert, die der hinteren Reihen glatt; den oberen Abschluss der Rückenlehnen und der Accoudoirs bildet in jeder Reihe eine durchgehende, mehrfach profilierte Deckplatte. Die geschnitzten Miserikordien zeigen Drolerien in Form von Fabelwesen, Tieren, Wappenschilde (darunter ein Schild mit Hausmarke) und kleinen Szenen.1) In den Stallen der beiden vorderen sowie einigen der hinteren Reihen finden sich vor allem auf der Sitzplatte, vereinzelt auch auf der vorderen Seite der Deckplatte, der Rückenlehne und der Sitzfläche einiger Miserikordien zahlreiche Graffiti, die mit spitzen Gegenständen unterschiedlich tief und unterschiedlich breit, teilweise sehr ungelenk in das Holz geritzt wurden und zumeist Namen oder Initialen bieten.

Die Sitze sind nach Reihen jeweils von Ost nach West durchnummeriert, die Inschriften genauer lokalisiert. Ritzungen, bei denen kein Buchstabe eindeutig zu lesen war, sowie Einzelbuchstaben sind nicht berücksichtigt. Da es bei nahezu allen Graffiti aufgrund der flüchtigen und ungelenken Ausführung nicht möglich ist, die Entstehungszeit zu bestimmen, wurden auch die Ritzungen aufgenommen, die sicher nach 1653 entstanden sind, um eine Trennung von denen, die wegen der fehlenden Datierungsmöglichkeit aufgenommen wurden, aber möglicherweise jünger als 1653 sind, zu vermeiden. Die Einordnung in den Katalog erfolgt nach dem ältesten datierten Graffito.2)

Auf die Angabe der Schriftgröße wird verzichtet.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften (Gerda Hellmer) [1/4]

N I 2

auf der Sitzfläche der Miserikordie

  1. H HANKa) / 1899

N I 5

auf der Sitzplatte

  1. VET

N II 1

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    WINAND(VS)b) STO(M)MELc)

auf der Sitzplatte

  1. B

    CONRADVS BOLSERVSd)

  2. C

    CORAe)

  3. D

    [H]ENRICVṢ

auf der Vorderkante der Sitzplatte

  1. E

    KAMEKI

  2. F

    ALMAf)

N II 2

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    I MVHE

auf der Sitzplatte

  1. B

    KOCH

  2. C

    REINERVSg)

  3. D

    REIh)

  4. E

    REIẸṚi)

  5. F

    KALPE

  6. G

    I W

  7. H

    NE[..]

auf der Vorderkante der Sitzplatte

  1. I

    L Aa)

  2. J

    RAMIKI[.]a)

N II 3

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    15 D · P · G · 76j)

auf der Sitzplatte

  1. B

    [..]IK

  2. C

    IOḤẠN

  3. D

    ỤLIELM(US)k)

auf der Miserikordie im Wappenschild

  1. E

    T // Sl)

N II 4

auf der Sitzplatte

  1. A

    TILMANVS

N II 5

auf der Sitzplatte

  1. A

    G · H ·m)

  2. B

    IOn) AHC / [.]N

  3. C

    ḲARo)

  4. D

    GASPARVS

  5. E

    [.]HC

  6. F

    LAVRE

  7. G

    ḲAR(VS)p) M

N II 6

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    B Aq)

auf der Sitzplatte

  1. B

    G I

  2. C

    KAKE

  3. D

    EHLA

  4. E

    [..]TEL

auf der Vorderkante der Sitzplatte

  1. F

    L: KAKIHO

N II 7

auf der Sitzplatte

  1. A

    S C

  2. B

    B Ị

  3. C

    W Hr)

  4. D

    ZIERERs)

  5. E

    CILLEHA

N II 8

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    S T

auf der Sitzplatte

  1. B

    WILHEt)

  2. C

    GIHE

  3. D

    [...]HỤCK

S I 1

auf der Vorderseite der Deckplatte links

  1. INΡ̣Iu)

S I 2

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. E P

S I 3

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A.v) WASSENBVRw)

S I 6

auf der Sitzfläche der Miserikordie

  1. WOLFw)

S I 7

auf der Sitzfläche der Miserikordie

  1. IOS(EF)x) BRÜHL. 181/923.y)

S II 1

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    ḄLELI · z)

auf der Rückenlehne

  1. B

    BLOM

auf der Sitzplatte

  1. C

    KLVT

  2. D

    BLOMaa)

  3. E

    MAIIDa)

  4. F

    [..]ẸL / CVRTZIVS

  5. G

    SCHRAMṂa)

  6. H

    ONR[…]

  7. I

    HENRICbb) / RAEḶẸḶẠỊ

  8. J

    I .cc) H[....]

  9. K

    Ịḥc̣

S II 2

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    L E ENGELS[...]Ḍ

auf der Rückenlehne

  1. B

    MVELLRdd)

auf der Sitzplatte

  1. C

    IAH[.]ee)

  2. D

    B C

  3. E

    F . R .ff)

  4. F

    SCH

  5. G

    W H

  6. H

    FCWAw)

  7. I

    ṂVELLER

  8. J

    E I

S II 3

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    MVEL

auf der Sitzplatte

  1. B

    T ·gg) Shh)

  2. C

    WERNEVSii) / STEILTENjj)

  3. D

    R ·kk) Njj)

  4. E

    1517jj)

  5. F

    I L

  6. G

    [H]ERMAN(N)VS / SCHIRMER

S II 4

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    MV

  2. B

    I · M · E · ll)

auf der Sitzplatte

  1. C

    WNANDmm)

  2. D

    I · M · A(NN)Onn) 1602.oo)

  3. E

    FRA · pp) / Kqq) / Arr)

  4. F

    K A

  5. G

    O T

  6. H

    IAHENSIS

  7. I

    G T

auf der Vorderkante der Sitzplatte

  1. J

    V .ss) M

S II 5

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    [.]AK

auf der Sitzplatte

  1. B

    BARTHOLOMEVStt) · REIP · / GLADBACHENSIS · ANNO / 45uu)

  2. C

    I V

  3. D

    EVL

S II 6

auf der Vorderseite der Deckplatte

  1. A

    SETH

auf der Sitzplatte

  1. B

    Aa) [.]

  2. C

    WIN

  3. D

    ALLEX

  4. E

    O H

  5. F

    E R

auf der Vorderkante der Sitzplatte

  1. G

    LW[..]KAI

  2. H

    H ·vv) Ḷ[.]

 
Wappen:
Stadt Düsseldorf, unbekannt3)

Kommentar

Bei den Initialen, ob mit Kürzungszeichen versehen oder ohne diese, handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Namen von Benutzern des Gestühls, die nicht mehr identifiziert werden können. Ebenso konnte keine der mit vollem Namen genannten Personen in den Quellen zur Geschichte von St. Lambertus nachgewiesen werden.

Die älteste der wenigen datierten Inschriften stammt aus dem Jahr 1517 und ist damit wenige Jahrzehnte nach der Entstehung des Gestühls eingeritzt worden. Das übereinstimmend auf das Ende des 15. Jahrhunderts datierte Chorgestühl4) soll „nach der Überlieferung“ durch Herzog Wilhelm II. (1455–1511) gestiftet worden sein,5) der mit seiner ersten Gemahlin, Elisabeth von Nassau-Saarbrücken († 1479), auch das Sakramentshäuschen6) gestiftet hat. Während jedoch an letzterem das Allianzwappen des Stifterpaares angebracht ist, ist für das Chorgestühl ein Wappen oder ein anderer Beleg für die Person des Stifters nicht bekannt.

Das heute nur 30 Stallen7) umfassende und mehrfach umgestellte Gestühl8) wurde 1895/96 im Verlauf der Restaurierungen unter Pfarrer Cremer9) erheblich verändert, indem die Außenwangen der beiden hinteren Reihen durch den Kölner Bildhauer und Restaurator Richard Moest überarbeitet bzw. neu geschaffen10) und mit hohen Aufsätzen versehen wurden, die einen damals angefertigten, neugotischen Baldachin11) trugen. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden der Baldachin und die Erhöhung der Wangen entfernt,12) so dass von dem seinerzeit von Moest oberhalb der hl. Agnes angebrachten Düsseldorfer Wappen heute lediglich ein kleiner unterer Teil erhalten ist.13)

An den als Rückwand für das offene Gestühl genutzten Chorinnenwänden wurden um 1870 bei Restaurierungsarbeiten Wandmalereien aus dem Ende des 14. Jahrhunderts entdeckt, die insgesamt 16 Heilige zeigten. Allerdings waren diese Malereien im Zuge der Erweiterung der Kirche um 1394 beim Abbruch der oberen Teile der Chormauern beschädigt worden, so dass der Mehrzahl der Kopf und ein Teil des Oberkörpers fehlten.14) Im Verlauf der Restaurierungen unter Pfarrer Cremer am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Malereien mit einer Stoffbespannung zugehängt,15) um 1920 sichtbar gemacht und aufgefrischt16) und schließlich „1955 übertüncht“.17)

Textkritischer Apparat

  1. Mittelbalken des A gebrochen.
  2. Verschränktes W, Mittelbalken des A gebrochen, Kürzung durch us-Haken. Die Schrift ist insgesamt sorgfältig ausgeführt. Die Buchstaben wurden mit einem breiteren Gegenstand angebracht. Vielleicht zeitgleich mit A auf N II 3.
  3. Kürzung durch Balken über dem O.
  4. B korrigiert aus C?
  5. Vermutlich ein abgebrochener Versuch, den Namen CONRADVS zu schreiben.
  6. Mittelbalken beider A gebrochen.
  7. Beide E als Minuskelbuchstaben ausgeführt, jedoch ins Zweilinienschema eingefügt.
  8. Vermutlich ein abgebrochener Versuch, den Namen REINERVS zu schreiben.
  9. Sic! Beide E als Minuskelbuchstaben ausgeführt, jedoch ins Zweilinienschema eingefügt. Vermutlich ein abgebrochener Versuch, den Namen REINERVS zu schreiben.
  10. Kürzungen jeweils durch zwei übereinander angeordnete Dreiecke. Die Schrift ist insgesamt sorgfältig ausgeführt. Die Buchstaben wurden mit einem breiteren Gegenstand angebracht. Vielleicht zeitgleich mit A auf N II 1.
  11. [G]ULIELM(US)? Kürzung durch us-Haken.
  12. Die Initialen rechts und links einer Hausmarke (Marke Nr. 3) in einem Wappenschild. S. dazu auch Inschrift B unter S II 3.
  13. Kürzung jeweils durch Dreiecke auf der Mittellinie.
  14. O kleiner auf Zeilenmitte; abgekürzt für Io(hannes)?
  15. Statt K vielleicht P? Somit vielleicht Teil eines abgebrochenen Versuchs, den Namen GASPARVS = Stalle N II 5, Inschrift D zu schreiben?
  16. Wie Anm. o. Zusätzlich Kürzung durch us-Haken.
  17. B mit einem breiteren Gegenstand ausgeführt und dann mit einem spitzen nachgezogen, mit dem dann auch A eingeritzt wurde.
  18. Verschränktes W. Auf der Sitzplatte befinden sich auch noch die Einzelbuchstaben W und H, die möglicherweise abgebrochene Versuche für die Initialen W H waren.
  19. Zweistöckiges Z, größer ausgeführt als die übrigen Buchstaben. Beide E als Minuskelbuchstabe ausgeführt, jedoch ins Zweilinienschema eingefügt.
  20. Verschränktes W. Vermutlich zu WILHELM oder WILHELMVS zu ergänzen.
  21. Vielleicht INRI nach Io 19,19.
  22. Kürzung durch Punkt etwas oberhalb der Grundlinie.
  23. Verschränktes W.
  24. Kürzung durch Doppelpunkt. IOSEF oder IOSEPH?
  25. Die Zahlen 1 und 9 stehen untereinander, getrennt durch einen waagerechten Strich, also 1. September 1823.
  26. Kürzung durch Doppelpunkt. Auch mögliche Lesung: ḲLELI[- - -].
  27. Vgl. gleichlautende Inschrift auf der Rückenlehne dieser Stalle.
  28. Kreuz über dem Balken des H. Hinter C möglicherweise ein nicht deutlich erkennbarer, hochgestellter us-Haken, so dass zu HENRIC(VS) zu ergänzen wäre.
  29. Kürzung durch Punkt auf der Grundlinie oder, falls das zweite Zeichen nicht als Kürzungspunkt, sondern als kleiner ausgeführtes O betrachtet wird, IO für IO(HANNES)?
  30. MVELL(E)R?
  31. Mittelbalken des A gebrochen. Unterhalb des linken Schaftes des A deutlich kleiner ein E (?).
  32. Kürzung jeweils durch Punkt auf der Grundlinie.
  33. Kürzung durch Punkt in Zeilenmitte.
  34. Hinter S kein Kürzungszeichen erkennbar. Dahinter Marke Nr. 3. S. dazu auch oben Inschrift E unter N II 3.
  35. Sic statt WERNERVS. Verschränktes W.
  36. Möglicherweise sind in Stalle S II 3 die Inschriften C–E als eine Inschrift zu lesen.
  37. Kürzung durch zwei übereinander angeordnete Dreiecke.
  38. Kürzung jeweils durch Punkte etwas oberhalb der Grundlinie.
  39. Verschränktes W. Richtig: WINAND? Die beiden senkrechten Striche vor und hinter diesem Wort gehören zu einer darüber eingeritzten Zeichnung.
  40. Kürzung jeweils durch Doppelpunkte.
  41. Rechts unterhalb dieser Inschrift die eingeritzte Zeichnung einer Ente.
  42. Kürzung durch Doppelpunkt. Es ist nicht eindeutig zu erkennen, ob weitere Buchstaben folgen. FRA(TER)?
  43. Es ist nicht eindeutig zu erkennen, ob weitere Buchstaben folgen.
  44. Um die Inschrift ein Rahmen in Form eines T mit sehr breitem, nach unten spitz zulaufendem Schaft.
  45. Kürzung durch Punkt auf der Grundlinie.
  46. Zweites O über den Balken des L gestellt.
  47. Worttrennung jeweils durch Doppelpunkte.
  48. Kürzung durch Quadrangel auf Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Auflistungen der einzelnen Darstellungen auf den Miserikordien bei Peters, Ausstattung, S. 132 (mit Abb. einiger Miserikordien S. 130f.); Kampmann, Kunstdenkmälerverzeichnis St. Lambertus, S. 16f. Ein Wappenschild mit Brezel (Stalle S II 5) wird stets den übrigen Darstellungen und Drolerien zugerechnet. Weitere vier Wappenschilde (in den Stallen N II 1, 6 und 8 sowie S II 2) sind leer.
  2. Zur Datierung des Gestühls vgl. unten Kommentar.
  3. Marke Nr. 3. Zu weiteren Wappenschilden s. Anm. 1.
  4. Clemen, KDM Düsseldorf, S. 40; Krahe/Theissen, St. Lambertus, S. 70; Karpa, Stifts- und Pfarrkirche, S. 22; Peters, Ausstattung, S. 128; Nußbaum, St. Lambertus, S. 12; Richartz, Basilika, S. 11; Dehio, Handbuch, S. 293; Kampmann, Kunstdenkmälerverzeichnis St. Lambertus, S. 16.
  5. So Peters, Ausstattung, S. 128, das Zitat ebd.; mit derselben Formulierung noch Kähmer, Raumausstattung, S. 327; vgl. auch Richartz, Basilika, S. 11; Dehio, Handbuch, S. 293; Kampmann, Kunstdenkmälerverzeichnis St. Lambertus, S. 16. Bayerle, Kirchen, S. 27, gibt lediglich an, dass das Gestühl „unter“ dem Herzog angefertigt worden sei, ohne ihn als Stifter zu benennen.
  6. Peters, Ausstattung, S. 105–114; Nußbaum, St. Lambertus, S. 15f.
  7. Peters, Ausstattung, S. 128, nennt 33 Sitze, führt in der Liste S. 132 aber auch nur 31 auf. Noch 2004 wird die Anzahl bei Richartz, Basilika, S. 11, mit 31 angegeben. Im Vergleich zu den ausführlichen Auflistungen der an den einzelnen Sitzen angebrachten Miserikordien bei Peters und Kampmann (vgl. Anm. 1) fehlt heute ein Sitz zwischen S I 1 und S I 2, dessen Miserikordie einen Esel zeigte, der – einen Fuchs auf dem Rücken tragend – ein Buch las. Die Verkürzung ist im Bereich der Deckplatte deutlich zu erkennen.
  8. Die bei Clemen, KDM Düsseldorf, S. 40, für 1894 beschriebene Aufstellung weicht von der Aufstellung nach Peters, Ausstattung, S. 128 (für 1957), und Nußbaum, St. Lambertus, S. 12 (für 1984), ab, diese wiederum aber auch von der heutigen Verteilung der Stallen. Die 1792 noch geplante Anfertigung eines neuen Chorgestühls konnte nicht durchgeführt werden. Vgl. dazu PfA St. Lambertus Düsseldorf-Altstadt, Akten 425, foll. 12r–19v.
  9. Vgl. insgesamt zu den Arbeiten an der Raumausstattung in St. Lambertus unter Cremer und dem Architekten Ludwig Becker Kähmer, Raumausstattung.
  10. Ebd., S. 327–329.
  11. Vgl. dazu das Foto aus der Zeit vor der Entfernung, das u. a. bei Karpa, Stifts- und Pfarrkirche, S. 22; Nußbaum, St. Lambertus, S. 6 Abb. 5; Kähmer, Raumausstattung, S. 332 Abb. 26, abgebildet ist.
  12. Kampmann, Kunstdenkmälerverzeichnis St. Lambertus, S. 16.
  13. Vgl. das Foto aus der Werkstatt Moests bei Kähmer, Raumausstattung, S. 328 Abb. 24a mit der vollständigen Wange.
  14. Vgl. ebd., S. 327; zu der Beschreibung Strauven, Wandmalereien, S. [2]; Clemen, KDM Düsseldorf, S. 43: vgl. auch Clemen, Gotische Monumentalmalereien, S. 324. Karpa, Stifts- und Pfarrkirche, S. 23, datiert sehr genau auf das „7. Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts“. Die Malereien müssen vor der Neuweihe der Kirche 1394 entstanden sein, da sie beim anschließenden Bau des Chorumgangs im Zuge der räumlichen Anbindung des Binnenchores beschädigt wurden, als man die Sohlbänke der alten Chorfenster absenkte. Vgl. dazu Nußbaum, St. Lambertus, S. 4.
  15. Kähmer, Raumausstattung, S. 327 u. S. 332 Anm. zu Abb. 26.
  16. Nach Dattenfeld, St. Lambertuspfarre, S. 17, waren sie 1906 nicht sichtbar, während Krahe/Theissen, St. Lambertus, S. 71, im Jahre 1925 urteilen: „Die in neuester Zeit geschehene Übermalung ist wohl etwas zu weit gegangen; …“ Vgl. dazu auch das in Anm. 11 genannte Foto.
  17. Nußbaum, St. Lambertus, S. 6 zu Abb. 5.

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 49 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0004907.