Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)
Nr. 41 Kaiserswerth, St. Suitbertus, Stiftsplatz 2. H. 15. Jh., 1630
Beschreibung
Fragment einer Grabplatte. Basaltlava; 1630 zweitverwendet. Die Platte stammt vermutlich vom alten Friedhof um die Kirche. 1980 bei der Umgestaltung des Stiftsplatzes gefunden und in der westlich von St. Suitbertus gelegenen Kirchhofsmauer eingemauert1) wurde ein Stück aus der Mitte, das oben und unten so abgeschlagen wurde oder abgebrochen ist, dass es nahezu ein Achteck ergibt. Von dem zwischen einfachen Linien umlaufenden Sterbevermerk (A) ist auf beiden Langseiten ein Teil erhalten; im mittleren Feld der jüngere Sterbevermerk mit Fürbitte (B), über dem Reste einer bildlichen Darstellung (Wappen oder Hausmarke?) erhalten sind.
Maße: H. 102 cm; B. 79 cm; Bu. 8,3 cm (A), 4,1 cm (B).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal aus der Kapitalis (?) (A), Kapitalis (B).
- A
[– – –] / [– – –] ḥalfmana) [….]ais A[– – –]b) / [– – –] / [– – –] mo[..] […] tzo salicheit s[– – –]c)
- B
A(NN)O d) ·1630 ·DEN ·18 / IANVARII STARB DER / ERBAR V(N)D FROM(M)ER / WIL HELM BEVSSEN / DER SELE(N) GOT GN AD
Textkritischer Apparat
- Vor dem ersten a sind zwei Schäfte sichtbar.
- Hinter dem A sind drei Schäfte und zwei untere Schaftenenden sichtbar.
- Hinter dem s sind drei Schäfte sowie drei untere Schaftenden sichtbar.
- Kürzung durch hochgestelltes o. Nur im Datum dienen Punkte als Wortrenner.
Anmerkungen
- Funken, Ars Publica, Bd. 3, S. 1218.
- Vgl. die Registereinträge bei Rotthoff, Inventar St. Suitbertus, S. 136; Strahl, Trauregister, Bd. 1,2, Teil A, S. 49–51 u. 1,2, S. 895; vgl. auch Strahl, Neubürger, S. 35.
Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 41 (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0004101.
Kommentar
Der erhaltene Teil der Inschrift A ist nur teilweise lesbar. Der Name des oder der Verstorbenen konnte nicht ermittelt werden. Als Schriftmerkmale sind mehrfach ein kastenförmiges, unten offenes a und l mit gegabeltem oberen Schaftende zu nennen. Die Umbrüche an den Schaftenden sind fast durchgehend zu Quadrangeln reduziert. Aufgrund dieser Merkmale erfolgt eine Datierung in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.
In Inschrift B sind die Anfangsbuchstaben einiger Wörter im Vergleich zu den Gemeinen etwas größer ausgeführt. Mitglieder der Familie Beusen/Beuß sind im 17. und 18. Jahrhundert mehrfach in Kaiserswerth nachweisbar,2) nicht jedoch der hier genannte Verstorbene.