Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)
Nr. 1† Kaiserswerth, † St. Georg 1078 o. 1088
Beschreibung
Steintafel (?) mit Weihevermerk und Reliquienbezeichnung. Die Tafel mit den eingehauenen Inschriften befand sich in der Wand hinter dem Hauptaltar.1) In den Farragines Gelenii ist die Skizze einer hochrechteckigen Platte mit einem umlaufenden, zu beiden Seiten durch eine einfache Linie gekennzeichneten Rahmen überliefert. Die 19zeilige Inschrift mit dem Weihevermerk (A) wurde entsprechend der Zeilenfolge der Platte eingetragen,2) die erste Zeile in den Rahmen an der oberen Schmalseite. Ein bislang nicht gedeutetes Wort sowie die Reliquienbezeichnung (B) finden sich im Rahmen der unteren Schmalseite. Der Rahmen wurde wahrscheinlich nachträglich um die Inschriften gezeichnet; vermutlich aus Platzmangel wurden dabei die erste und letzte Zeile umschlossen.3) Die Tafel wurde sehr wahrscheinlich 1688 zerstört.4)
Die Überlieferung in der Handschrift PfA St. Suitbertus Rheinbrohl, Kopiar Kaiserswerth ist zwar älter, aber in ihrer ursprünglichen Fassung sehr fehlerhaft und von späterer Hand korrigiert. Daher wurden die Aufzeichnungen der Farragines Gelenii zugrunde gelegt, deren Schreiber den Träger vor Ort gesehen und verzeichnet hat.5)
Nach HAStK, Best. 1039 (Farragines Gelenii).
Schriftart(en): Romanische Majuskel (?). 6)
- A
ANNO DOMINICAE INCARNAT(IONIS) MILLESIMO / LXXXVIIIa) INDICTIONE I DEDICATVM / EST A THHEDONEb) BRANDEB(VRGENSI)c) P(RAE)SVLE HOC / TEMPLVM XVIId) KAL(ENDAS)e) MAIIf) IN HONOREg) / D(OMI)NI N(OST)RI IE(S)V CHR(IST)Ih) ETi) S(AN)CTAEj) MARIAEk) / ETl) S(AN)C(T)AE CRVCIS S(AN)C(T)IQ(VE) MICHAELIS P(RAE)CIPVE / AVTE(M)m) IN HON(OREM)n) GEORGII M(ARTYRIS) ETi) AP(OSTO)LORV(M)o) / ANDREAE PHILIPPI IACOBI SIMONISp) / IVDE MARCI EVVANG(ELISTAE) etq) S(ANC)TORV(M)r) / MART(YRVM)s) STEPHANI COSMEt) DAMIANI / FABIANI CHRISTOFORIu) CLEM(EN)TIS / NEREI ACHILLEIv) PANCRATII VITI / PANTALEONIS CHRISOGONI DIONISII / ROMANI CHRISPINIw) FAVSTINI SE=/CVNDINIx) SIGISMVNDI ETy) S(AN)CTOR(VM)z) / CONFESS(ORVM) GREGORII HILARII AV=/GVSTINI DAMASI EVCHARII / VALERII REMIGII IMEERII WALP(ER)TIaa) / ETbb) S(AN)CT AR(VM)j) VIRG(INVM)cc) CECILIAEdd) BARBARAE GERDR(V)DISee)
- B
MADELRTff) DEgg) S[…]hh) UIP[.]CO[.]ii) DEgg) UESTIM(EN)TOjj) S(ANC)TAE MARIAEkk)
Übersetzung:
Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1088, in der ersten Indiktion, ist durch Theodo, Bischof von Brandenburg, dieses Gotteshaus am 17. Tag vor den Kalenden des Mai geweiht worden zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus und der heiligen Maria und des heiligen Kreuzes und des heiligen Michael, besonders aber zu Ehren des Märtyrers Georg und der Apostel Andreas, Philippus, Jacobus, Simon, Judas, des Evangelisten Markus und der heiligen Märtyrer Stephanus, Cosmas, Damian, Fabian, Christophorus, Clemens, Nereus, Achilleus, Pancratius, Vitus, Pantaleon, Chrisogonus, Dionysius, Romanus, Crispinus, Faustinus, Secundinus, Sigismundus und der heiligen Bekenner Gregor, Hilarius, Augustinus, Damasus, Eucharius, Valerius, Remigius, Himerius, Walpertus und der heiligen Jungfrauen Caecilia, Barbara, Gertrud. (A)
[…….] Von [– – –]. Von der Kleidung der heiligen Maria. (B)
Datum: 15. April (A).
Textkritischer Apparat
- 1078 Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken; millesimo / LXXVIII Kelleter. S. dazu den Kommentar.
- Die durch Nexus litterarum verbundenen H bestehen aus drei Schäften mit durchgehendem Balken. THIEDONE Redinghoven, LAV NRW R, Hss. B XI 2; Theodone Rheinbrohler Kopiar, Terwelp; Theodore Kelleter, Funken.
- Brandenburgensi Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken; Brande[n]burg. Kelleter.
- 7 Terwelp; VII Funken.
- Kürzungsstrich durch Schaft des L.
- P(RAE)SVLE … MAII] praesule hoc templum 7. kalend(as) Maii verbessert aus Episcopo Lilehel. templorum pri. I. kelensis Rheinbrohler Kopiar.
- honorem Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken; honore[m] Kelleter.
- Buchstabenbestand: IHV mit Querstrich durch die unteren Schaftenden des H; XPI mit Querstrich durch Schaft des P.
- Schaft des E bildet zugleich Schaft des T, der obere Balken des E steht nach links über und ist zugleich Deckbalken des T, leicht nach links überstehend auch der untere Balken von E.
- CT-Ligatur, gebildet durch eckiges C, dessen Schaft zugleich der Schaft des T ist; der obere Balken von C nach links ausgezogen, so dass er den Deckbalken von T bildet. Durch den Schaft ein Kürzungsstrich.
- Nach MARIAE über der Zeile nachgetragen Martae Rheinbrohler Kopiar; folglich bei Terwelp und Funken Martae in Text aufgenommen, bei Kelleter [Martae].
- Über der Zeile nachgetragen im Rheinbrohler Kopiar.
- Buchstabenbestand: AVTE mit Querstrich durch den Schaft des T.
- Hinzugefügt wird: sancti Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken; [s] Kelleter.
- Kürzungsstrich durch Schaft des L und Kürzungsstrich durch die Schrägschäfte des V.
- Simeonis Kelleter.
- Statt des ET hier die aus der Kursive entnommene et-Ligatur. Fehlt Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Kelleter, Funken.
- Kürzungsstrich durch Schaft des T und Kürzungsstrich durch die Schrägschäfte des V.
- Kürzungsstrich durch den Schaft des T.
- et ergänzt Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken.
- CHRISTOPHORI Redinghoven, LAV NRW R, Hss. B XI 2, Rheinbrohler Kopiar, Terwelp; Cristofori Kelleter; CHRISTIPHORI Funken.
- Archelei Rheinbrohler Kopiar. Bei Terwelp und Funken jedoch Achillei.
- Crispini Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Kelleter, Funken.
- CVNDINI Redinghoven, LAV NRW R, Hss. B XI 2.
- ET fehlt LAV NRW R, Hss. B XI 2.
- Vermutlich war eine CT-Ligatur, wie sie in Anm. j beschrieben ist, ausgeführt. Wohl aufgrund eines Schreib- oder Lesefehlers hat der Schreiber der Aufzeichnungen in den Farragines Gelenii zwischen S und der OR-Ligatur mit Kürzungsstrich durch die Cauda des R jedoch eine HE-Ligatur verzeichnet.
- WALPERTII Funken.
- WALP(ER)TI ET] Walperti et nachgetragen Rheinbrohler Kopiar.
- Folgt durchgestrichen Walerti Rheinbrohler Kopiar.
- Ciciliae Rheinbrohler Kopiar, Funken.
- I eingestellt in unziales D. Gertrudis Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Kelleter, Funken; GETRVDIS LAV NRW R, Hss. B XI 2.
- Über L und R ein nach oben ausgebuchteter Kürzungsstrich, der nicht Sinn ergebend aufgelöst werden kann.
- E eingestellt in D.
- Befund: S mit einem Kürzungsstrich darüber.
- I in U eingestellt; O verkleinert auf Zeilenmitte. Bei Redinghoven S eingestellt in U. Der Buchstabe der ersten Fehlstelle nicht lesbar. Der oder die Buchstaben der zweiten Fehlstelle können als ein E, eine ET-Ligatur oder eine CT-Ligatur wie in Anm. j gelesen werden.
- S verkleinert unter linken und I verkleinert unter rechten Teil des Balkens von T gestellt; Kürzung durch Querstrich durch rechten Schrägschaft von M.
- MADELRT … MARIAE] et beatae Mariae virginis Rheinbrohler Kopiar, Terwelp, Funken; (de vestimento scae. Mariae) Kelleter.
Anmerkungen
- HAStK, Best. 1039 (Farragines Gelenii), Bd. 20, p. 542: „post summum altare in muro lapidi incisa“.
- Ebd.: „observatus ordo et numerus linearum idem qui in lapide“.
- Einige Unregelmäßigkeiten des Rahmens lassen sich am schlüssigsten durch Platzmangel bei dessen nachträglicher Einzeichnung erklären: So schließt der Rahmen an der unteren Seite der Platte auf der rechten Seite nicht bündig mit dem Rahmen der Langseite, sondern ragt nach außen heraus; an der rechten Seite wird er nur bis zur drittletzten Zeile geführt, deren Buchstaben weit nach rechts reichen, und dann durch zwei nach außen gebogene Linien, die in einem gerollten Ende auslaufen, mit dem unteren Teil verbunden. Zudem durchschneidet bzw. berührt der Rahmen die Oberlängen der Buchstaben der folgenden Zeile, die bereits die Ortsangabe zu einer weiteren Inschrift in der Georgskirche (Nr. 3) enthält.
- Die Überlieferung der Inschrift in den Farragines Gelenii belegt, dass sie im 17. Jh. noch vorhanden war. Zur Zerstörung im Jahr 1688 s. unten im Kommentar.
- Vgl. dazu die präzise Standortangabe in Anm. 1 und die Angaben zur zeilengetreuen Verzeichnung in Anm. 2 sowie Kap. 3 der Einleitung.
- Vgl. zur Bestimmung der Schriftart trotz kopialer Überlieferung den Kommentar.
- Vgl. zu D die Angaben und die Abb. der Weiheinschrift aus Waha, Diözese Lüttich, von 1050 bei Koch, Inschriftenpaläographie, S. 156f., zu U DI 58 (Stadt Hildesheim), Nrn. 25, 26 u. Abb. 23-25, dort Abb. 25 auch mit UE-Ligatur.
- Zumindest Funken war die Überlieferung der Inschrift in den Farragines Gelenii bekannt. Vgl. dazu ders., Bauinschriften, S. 99.
- S. dazu die Angaben in Anm. kk. Noch Brzosa, Geschichte, S. 46 Anm. 161, wiederholt ohne weitere Erläuterungen die Angaben des Rheinbrohler Kopiars.
- Verbeek, Georgskirche, S. 363; Funken, Bauinschriften, S. 97 u. 99f.; vgl. auch Kubach/Verbeek, Baukunst, Bd. 1, S. 431. Mit dem Datum 1078 auch in REK I Nr. 1123.
- REK I Nr. 1170 mit weiteren Lit.-Angaben.
- Zu Thiedo Gustav Abb/Gottfried Wentz, Das Bistum Brandenburg, 1. Teil (Germania Sacra I,1), Berlin/Leipzig 1929, S. 23.
- Vgl. zum Folgenden Verbeek, Georgskirche, S. 363f.; Kubach/Verbeek, Baukunst, Bd. 1, S. 431f.; Brzosa, Geschichte, S. 44–47.
- Vgl. die weiteren Angaben unter Nr. 5. Zum Grund- und Aufriss der Kirche sowie weiteren Inschriften vgl. Nrn. 3, 4, 11 und 12.
- Vgl. dazu Brzosa, Geschichte, S. 46 Anm. 162.
- Verbeek, Georgskirche, S. 363f.; Brzosa, Geschichte, S. 49.
Nachweise
- HAStK, Best. 1039 (Farragines Gelenii), Bd. 20, p. 542.
- PfA St. Suitbertus Rheinbrohl, Kopiar Kaiserswerth, S. 112.
- BSBM, Cgm 2213 (Slg. Redinghoven), Bd. 18, fol. 351v (nach Farragines Gelenii).
- LAV NRW R, Hss. B XI 2, fol. 355r (Abschrift Slg. Redinghoven).
- Terwelp, Kaiserswerth, S. 129 (nach Rheinbrohler Kopiar).
- Kelleter, UB Kaiserswerth, S. XLIII (nach Rheinbrohler Kopiar u. Farragines Gelenii).
- Verbeek, Georgskirche, S. 368 (Abb. aus Farragines Gelenii).
- REK I Nr. 1123 (Regest).
- Funken, Bauinschriften, Nr. 11, S. 97–100 (nach Rheinbrohler Kopiar).
Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 1† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0000103.
Kommentar
Die Aufzeichnungen in den Farragines Gelenii geben den Wortlaut nicht nur in der Zeilenabfolge des Originals wieder, sondern ermöglichen zumindest einige wenige Angaben zur Schrift. Die Eintragung des Textes erfolgte in Großbuchstaben des 17. Jahrhunderts, doch hat der Schreiber Abkürzungen, Nexus litterarum sowie die unterschiedliche Gestaltung bestimmter Buchstaben berücksichtigt. Er unterscheidet deutlich zwischen unzialem und kapitalem E und H, rundem und eckigem C sowie bei INCARNAT(IONIS) und ROMANI wohl zwischen kapitalem und unzialem A. Diese Hinweise lassen auf eine Ausführung in romanischer Majuskel schließen.
Schwierigkeiten bereitet Inschrift B. Auf GERDR(V)DIS folgen 7–8 teilweise stark abgekürzte Wörter. Die Schrift ist, abweichend von A, durch mehrere Ein- und Unterstellungen von Buchstaben sowie die Verwendung des unzialen D und des unzialen U gekennzeichnet. Diese Formen von D und U erlauben jedoch nicht den Schluss, dass B zu einem späteren Zeitpunkt als A entstanden sein könnte, da sie für das 11. Jahrhundert belegt sind.7) Vielleicht war sich der Schreiber bei den ersten Wörtern von B nicht sicher, so dass er versuchte, sie möglichst getreu wiederzugeben. Lediglich S(ANC)TAE MARIAE entspricht der Schrift von A, möglicherweise weil dieser Teil von B für ihn verständlich war.
Mit Ausnahme von DE konnten bislang die ersten Wörter von B nicht aufgelöst werden; die folgenden enthalten die Bezeichnung einer Marienreliquie. Die älteste Überlieferung der Inschriften in der Rheinbrohler Handschrift, die in ihrer ursprünglichen Fassung insgesamt sehr ungenau ist und an mehreren Stellen nachträglich verbessert wurde, endet auf „Gertrudis et beatae Mariae virginis“ und fügt somit dem Weihevermerk den Namen Mariens, also die letzten Wörter der Reliquienbezeichnung, hinzu. Der übrige Wortlaut von B wird weder in der ursprünglichen noch der korrigierten Fassung wiedergegeben. Den Editionen dieser Inschriften bei Terwelp und Funken liegt die Rheinbrohler Überlieferung zugrunde. Daher wurden die Inschriften als eine zusammengehörige Inschrift gelesen, die problematische Überlieferung der letzten Zeile findet keine Erwähnung.8) Lediglich bei Kelleter, der neben der Rheinbrohler auch die Überlieferung der Farragines berücksichtigt hat, wurde die Bezeichnung der Marienreliquie übernommen und vom vorhergehenden Text im Druckbild abgesetzt. Den vollständigen Wortlaut verschweigt auch er.9) Die Wiedergabe der Texte bei Redinghoven folgt detailgetreu den Angaben in den Farragines Gelenii und bietet mithin keine zusätzlichen Ansätze zur Auflösung.
Der Vergleich der Reliquienbezeichnung mit jenen, die in den nur wenige Jahrzehnte jüngeren Weiheinschriften für die Nebenaltäre der Georgskirche (Nrn. 3 u. 4 ) überliefert sind, zeigt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle die im Altar enthaltenen Reliquien aufgezählt waren und diese Aufzählung vermutlich nicht vollständig erhalten ist. Vielleicht war dieser Teil der Steintafel zum Zeitpunkt der Zusammenstellung der Farragines Gelenii verdeckt, beschädigt oder nicht mehr zu entziffern.
Das Weihejahr wird in der Rheinbrohler Handschrift und somit auch den auf ihr beruhenden Editionen mit 1078 angegeben. Verbeek und Funken übernehmen diese Datierung, da sie als Sterbejahr des Bischofs Theodo/Thiedo von Brandenburg ohne Angabe ihrer Quellen irrtümlich das Jahr 1080 voraussetzen.10) Die Angabe der Indiktion ist für das Jahr 1078 zutreffend; zu 1088 müsste sie mit XI angegeben worden sein. Vermutlich ist das Datum in den Farragines Gelenii und somit auch in den darauf zurückgehenden Abschriften durch einen Schreibfehler falsch wiedergegeben worden. Allerdings ist Theodo/Thiedo noch 1085 nachzuweisen11) und hat möglicherweise erst nach 1088 sein Bistum verloren.12) Die Möglichkeit der Weihe im Jahr 1088 kann also nicht ausgeschlossen werden.
Diese sowie einige weitere in und an der Kirche angebrachte Inschriften (Nrn. 3, 4, 5, 11 und 12) zählen zu den wenigen Zeugnissen zur Geschichte der Georgskirche,13) die im dritten Viertel des 11. Jahrhunderts gegründet und wie die Walburgiskirche in der Kaiserswerther Vorstadt jenseits des Vlie genannten Wasserlaufs auf der Kreuzberg genannten Erhebung errichtet wurde. Als Gründer wird im Memorienverzeichnis des Kaiserswerther Stiftes ein Stiftsgeistlicher namens Sewalt genannt. Der in der Georgskirche bestattete, vermutlich 1140 verstorbene Kaiserwerther Dechant Folrad, der in den Farragines Gelenii ebenfalls als Gründer bezeichnet wird (Nr. 5), kann nur eine Erweiterung der Kirche veranlasst haben.14) Die Kirche war dem Kaiserswerther Stift inkorporiert; über ihre Funktion ist wenig bekannt. Vielleicht gehörte sie zu einem erstmals 1318 nachweisbaren, benachbarten Friedhof.15) Sie wurde wie die nahe gelegene Walburgiskirche 1688 aus fortifikatorischen Gründen niedergelegt.16)