Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

A3, Nr. 284A Städtisches Museum 15. Jh.

Beschreibung

Steinfragment, in zwei Teile zerbrochen.1) Der mit eingehauenen Graffiti versehene Stein, der sich im Magazin des Städtischen Museums befindet, stammt aus der Langen Brücke, wo er aber möglicherweise bereits in Zweitverwendung verbaut war. In der oberen Hälfte ein großer als Initiale gestalteter Buchstabe (A). Oben darin der nicht vollendete Beginn eines Graffitto (B). Rechts der Initiale drei Zeilen eines zwischen Linien stehenden Graffito (C), das auf der rechten Seite unvollständig ist, da hier die Bruchkante des Steins verläuft. Auf der unteren Hälfte des Fragments links ein weiteres Graffito (D).

Maße: H.: 59 cm; B.: 34 cm; Bu.: 21 cm (A), 1,6–2 cm (B–D).

Schriftart(en): Versal (A), gotische Minuskel (B–D).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    S

  2. B

    hic f

  3. C

    hic · fuit [ – – – ] / cr : pastus[ – – – ] / de d[...]ig[ – – – ]a)

  4. D

    hic fuit / niclavs / de cosslin :

Übersetzung:

Hier war ... (B, C)

Hier war Nikolaus von Cosslin. (D)

Kommentar

Bei den Graffiti handelt es sich um Namen, denen jeweils eine Herkunftsangabe hinzugesetzt ist. Das S ist aus einem Kreis heraus konstruiert und weist an den Bogenenden große Sporen auf. Der Mittelteil des Buchstabens ist als Doppelkontur gestaltet. Die Ausführung der Initiale S, die an Buchschrift erinnert, könnte darauf hindeuten, dass der Stein ursprünglich eine Inschrift erhalten sollte, die nicht weitergeführt wurde, oder dass es sich bei dem S nur um den Teil einer nicht erhaltenen Inschrift handelt.

Textkritischer Apparat

  1. Hinter dem d ein Nasalkürzel über den nicht mehr sicher lesbaren Buchstaben.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. Ccd 28.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, A3, Nr. 284A (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009a30284A9.