Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1164† St. Katharinen 1670

Beschreibung

Grabplatte über dem Erbbegräbnis der Familie Garssen auf dem Kirchhof. Um den Rand verlief die teilweise schon im 18. Jahrhundert nicht mehr zu lesende Inschrift A, im Innenfeld oben die damals nur fragmentarisch erhaltene Inschrift B, in der Mitte ein Wappen mit der Inschrift C darüber.1)

Inschriften nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. A

    [ – – – ] Johann Hildebrande Garssen / iuris utriusque [Licentiatus – – – ] Erbgrabstein / legen laten d(en) 4 . Augusti ANNO 1670 [ – – – ]

  2. B

    [ – – – ]ecto Resurrection[ – – – ]

  3. C

    J(ohann) H(ildebrand) G(arssen) J(uris) V(triusque) L(icentiatus)

Wappen:
Garssen2)

Kommentar

Johann Hildebrand Garssen war der Sohn des Ludolph Garssen und der Emerentia von Rethem (vgl. Nr. 848). Er wurde im August 1612 in die Matrikel der Universität Helmstedt eingetragen.3) Hier nahm er um 1620 das Studium auf und ging von dort an die Universitäten Leipzig und Marburg.4) Danach ging er auf Reisen durch Europa und studierte währenddessen an den Universitäten von Oxford und Cambridge. Im Jahr 1630 erwarb er an der Universität Helmstedt den Titel eines Licentiaten beider Rechte und heiratete die aus Braunschweig stammende Anna Kalm. Im Jahr 1639 wurde er zum Hofgerichtsassessor des Herzogs August von Braunschweig-Lüneburg berufen. Johann Hildebrand Garssen starb am 15. Juni 1672 und wurde in dem von ihm 1670 erworbenen Erbbegräbnis auf dem Kirchhof von St. Katharinen beigesetzt.5)

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 305.
  2. Wappen Garssen (fünf Rosen schräg durch den Schild gestellt). Nach der Zeichnung ebd. Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 58 u. Tafel 138.
  3. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 225, Nr. 113.
  4. Matrikel Marburg, Teil 4, S. 125. In der Leipziger Matrikel ist Garssen nicht verzeichnet.
  5. Angaben nach der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 1893.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 121 (A) u. p. 305 (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1164† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0116406.