Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1145† St. Magni 1667

Beschreibung

Grabplatte des Pastors Franz Völckerling. Der Stein, der ursprünglich einen Platz im Chor gehabt haben dürfte, lag im 18. Jahrhundert in der Turmhalle. Die Inschrift verlief um die Platte, im Innenfeld stand ein in diesem Teil der Sammlung Sack nicht wiedergegebenes Bibelzitat.1)

Inschrift nach der Sammlung Sack.

  1. D(omi)n(us) Franciscus Völckerling Ecclesiae hujus patriae per XXX ipsos annos pastor et Rev(erendi) Ministerii Senior natus A(nn)o Aer(ae) Christi MDCIX IIX Kal(endas) Jun(ii)2) denatus 18 Non(as) Mart(ii)3) MDCLXVII

Übersetzung:

Herr Franz Völckerling, genau dreißig Jahre lang Pastor dieser Kirche seiner Heimatstadt und Senior des ehrwürdigen (Geistlichen) Ministeriums, wurde im Jahr 1609 christlicher Zeitrechnung am achten Tag vor den Kalenden des Juni geboren und starb am 18. Tag vor den Nonen des März 1667.

Kommentar

Franz Völckerling, der Sohn des Pastors Barthold Völckerling an St. Ulrici-Brüdern, immatrikulierte sich am 20. Mai 1624 an der Universität Helmstedt.4) Im Jahr 1636 wurde er auf die Pastorenstelle an St. Magni berufen. Am 27. Oktober 1637 heiratete Franz Völckerling Anna Amfort, die Tochter des Pastors an St. Andreas, Jakob Amfort. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er 1646 Katharina Propst, die Tochter des Pastors an St. Ulrici-Brüdern Hieronymus Propst. Im Jahr 1665 erhielt Franz Völckerling das Amt des Seniors.5)

Anmerkungen

  1. Angaben nach der Sammlung Sack, Nr. 137, p. 47. Es ist anzunehmen, daß in demselben Konvolut der Sammlung Sack auch eine Zeichnung der Grabplatte existierte, die sich auf den zum Zeitpunkt der Bearbeitung fehlenden Blättern 179–182 befand. Da im vorderen Teil der Inschriftensammlung von St. Magni nur die eigentlichen Grabschriften überliefert sind, ist das vermutlich im Innenfeld stehende Bibelzitat hier nur mit dem Verweis Leichtext: 2. Tim. 4 v. 18 angedeutet. Auch über die Schriftart finden sich im vorderen Teil keine Angaben. Es ist aber anzunehmen, daß die Inschrift in Kapitalis ausgeführt war.
  2. 25. Mai.
  3. 18. Februar.
  4. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 302, Nr. 133.
  5. Rehtmeyer, Kirchen-Historie, Teil 4, S. 510–513.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 137, p. 47.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1145† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0114500.