Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 807 Herzog Anton Ulrich-Museum 1627

Beschreibung

Runde Silberplatte mit dem gestochenen Brustbild des Konrad Hildebrand.1) Um den Rand der Platte verläuft die Inschrift A, deren Beginn und Ende oben durch eine Rosette voneinander getrennt sind. Unten wird die Inschrift durch ein kleines graviertes Schild mit der Inschrift B unterbrochen, die gegenläufig zu der Umschrift ausgeführt ist. Die Platte bildet das Gegenstück zu dem Bildnis der Ehefrau Hildebrands, Christina Kruse (Nr. 808).

Maße: Dm.: 9,1 cm; Bu.: 0,25 cm (A), 0,05 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), humanistische Minuskel mit kursiven Elementen und Versalien (B).

Herzog-Anton-Ulrich Museum, Kunstmuseum des Landes Niedersachsen [1/1]

  1. A

    EFFIGIES CONRADI HILDEBRANDI , REIPUB(LICAE) BRUNSVICENSISa) . PRO TEMPORE CONSULIS , ANNO 1627 ,

  2. B

    Wilhelm Schwan / fecit

Übersetzung:

Bildnis des Konrad Hildebrand, zu (dieser) Zeit Bürgermeister der Stadt Braunschweig im Jahr 1627. (A)

Wilhelm Schwan hat (dies) gemacht. (B)

Kommentar

Der aus Braunschweig stammende Konrad Hildebrand studierte an den Universitäten Jena, Wittenberg, Leipzig und Helmstedt.2) Im Jahr 1610 heiratete er Christina Kruse, die Witwe des Hartmann Piper. In den Jahren 1614 bis 1640 gehörte Konrad Hildebrand dem Rat der Altstadt an. Von 1616 bis 1624 amtierte er als Kleiner Bürgermeister, von 1625 bis 1641 als Großer Bürgermeister.3) Er starb am 19. Mai 1641 und wurde in der Martinikirche begraben.4) Konrad Hildebrand ist inschriftlich auch auf der ‘Adler’ genannten Glocke von St. Martini aus dem Jahr 1624 unter den Kirchenvorstehern genannt (Nr. 783).

Textkritischer Apparat

  1. Nach BRUN die Inschrift B.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. Kos 534.
  2. Matrikel Wittenberg, N. R. Bd. 1, S. 24. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 106, Nr. 99. In den Matrikeln der Universitäten Jena und Leipzig ist Hildebrand nicht verzeichnet, die Angaben folgen der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 3255.
  3. Spieß, Ratsherren, S. 129.
  4. Angaben nach der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 3255.

Nachweise

  1. Schütte, Kostbarkeiten, S. 80f., Nr. 43,1, Abb. ebd.
  2. Abb.: Spieß, Geschichte, Bd. 1, S. 192/193.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 807 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0080705.