Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 716 St. Martini 1606

Beschreibung

Epitaph des Jakob Frese. Sandstein. Der stark verwitterte hochrechteckige Stein ist außen an der Südwand angebracht. Im Innenfeld eine Reliefdarstellung des Verstorbenen in Rüstung, der in einer Bogennische steht, zu seinen Füßen der Helm. Die Inschrift A verläuft auf den Rahmenleisten um den Stein, das Ende der Inschrift oben unter dem Beginn der Inschrift in den Bogenzwickeln. Die Inschrift B im Bogen über der Figur sowie links und rechts in Höhe von Kopf und Schultern. In den vier Ecken des Steins Vollwappen mit Beischriften, dazwischen im Innenfeld links und rechts je zwei Vollwappen mit Beischriften (C). Die Inschrift A ist erhaben ausgeführt, die Inschrift B und die Wappenbeischriften vertieft.

Die Inschriften ergänzt nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Maße: H.: 207 cm; B.: 101,5 cm; Bu.: 4 cm (A, B), 2,3–2,6 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/2]

  1. A

    ANNO 1606 DEN 5 IVNYa) IST / DER E[D]LER VND ERENTVESTER IA[C]OB FRESE SO VON KONNIGLICHER / MA[Y(ES)T(AE)T ZV] HISPAN[IEN BESTALT(ER)] / FENDERICH ALHIER ERBERMLICH VMBS [LEBE]NT GEB[RACHT] DESSEN / SELE GODT // GNEDICH SEI

  2. B

    [2] CORINTH · 5 · WIR WISSEN ABER SO VNSER IRDISCH H[AVS] DIESER / HVTTEN [ZV BRO]CHEN WIRTT DA[Z] WIR EINEN BAW HABEN / VON GOTT ERBAWET EIN // HAVS NICHT MIT HEN/D[EN GEM]ACHT // DAS EWIGH / IST IM HIMMEL 1)

  3. C
    D(IE) V(ON) FRESEN2) D(IE) V(ON) G[RO]TEN3) 
    D(IE) V(ON) HEIM/PRVCH4) D(IE) V(ON) / MANDEL/SCHLO5) 
    D(IE) V(ON) / LANDES/BARGEN6) D(IE) V(ON) NEN/DORFF7) 
    [D(IE) V(ON) CLVVER]8) [D(IE) V(ON) BVLEW]9) 

Textkritischer Apparat

  1. 5 IVNY] 5. Julii Sammlung Sack, Nr. 3, und Schmidt; 15. JULII Schultz.

Anmerkungen

  1. 2. Ko. 5,1.
  2. Wappen Frese (Helm mit drei Straußenfedern). Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 56 u. Tafel 131.
  3. Wappen Grote (Pferd). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 8 u. Tafel 8.
  4. Wappen Heimbruch (Balken mit drei Pfählen belegt). Der Wappeninhalt ist zerstört, nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 1, Teil 2 (o. P.). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 9 u. Tafel 9.
  5. Wappen Mandelsloh (siebenmal umwundenes Jagdhorn). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2, S. 253 u. Tafel 303.
  6. Wappen Landsberg (geteilt, oben Fuchs, unten schräges Gitter). Vgl. Spießen, Bd. 1, S. 78; Bd. 2, Tafel 190.
  7. Wappen Niendorf (viergeteilt: 1. u. 4. Hirsch, 2. u. 3. Reihe von anstoßenden Rauten). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2, S. 278 u. Tafel 329.
  8. Wappen Klüver (Bärentatze). Vgl. ebd., Bd. 3, Abt. 11, S. 333 u. Tafel 117.
  9. Wappen Bülow (Kugeln 4:4:3:2:1). Vgl. ebd., S. 15 u. Tafel 14.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 2 (o. P., Zeichnung); Bd. 3, p. 139.
  2. Schmidt, Martinskirche, S. 117 (A normalisiert, B nur Angabe der Bibelstelle).
  3. Schultz, Grabmale, S. 3 (A normalisiert, B nur Angabe der Bibelstelle).
  4. Abb.: Meier, Kunsthandwerk, Abb. 94.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 716 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0071608.