Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 627† Hospitalkirche St. Marien 1589

Beschreibung

Grabplatte des Pastors Georg Schloter. Der Stein befand sich an der Nordwand der Kirche, die im Jahr 1784 abgerissen wurde.

Inschrift nach der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO 1589 DIE 2 . OCTOBRIS / REVERENDUS ET PIUS SENEX / GEORGIUS SCHLOTERUS / ECCLESIAE PASTOR FIDELISS(IMUS) / IN VERA FIDE PLACIDE IN CHRISTO / OBDORMIVIT ANNO MINISTERII / 55 . HELMSTETI INCHOATI/ VRSLEBII CONTINUATI ET HIC / AETATIS ANNO CENTESIMO / COMPLETI / ROM : 8 : NIHIL DAMNATIONIS / EST HIS QVI SV(N)T IN CH(RIST)O IESV 1) / GLORIA SIT CHRISTO VIGINTI LVSTRA PEREGI / AC CERNO VVLTVS OPTIME CHRISTE TVOS

Übersetzung:

Im Jahr 1589 am Tag des 2. Oktober ist der ehrwürdige und fromme Greis Georg Schloter, ein äußerst zuverlässiger Pastor dieser Kirche im wahren Glauben ruhig in Christus entschlafen im 55. Jahr seines Amtes, das in Helm-

stedt begonnen, in Ursleben fortgesetzt und hier im 100. Lebensjahr vollendet wurde. Röm. 8: Es gibt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Ehre sei Christus. Zwanzigmal fünf Jahre habe ich verbracht und (nun) sehe ich dein Antlitz, allergnädigster Christus.

Versmaß: Ein Chronodistichon, das die Jahreszahl 1589 ergibt.

Kommentar

Georg Schloter stammte aus der Nähe von Antwerpen und fungierte 1511 als Meßpriester in Helmstedt. 1542 bis 1547 bekleidete er dort die Pastorenstelle an St. Stephani und wurde später Pastor in Ursleben. Im Jahr 1560 wurde er auf die Pastorenstelle an St. Marien berufen, die er bis zu seinem Rückzug in den Ruhestand im Jahr 1571 innehatte.2) Schloter ist auch in dem 1577 gefertigten Fenster der Brüdernkirche als Pastor von St. Marien genannt (Nr. 558).

Anmerkungen

  1. Rm. 8,1.
  2. Beste, Album, S. 105.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 135, Teil 4, p. 105.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 627† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0062707.