Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)
Nr. 600† Schützenstr. 34 1585, 1647
Beschreibung
Hausinschriften.1) Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Inschrift A befand sich auf dem Schwellbalken des ersten Obergeschosses an dem älteren Seitengebäude zum Hof hin; dazwischen zwei Wappenschilde. Die Initialen B standen zwischen zwei von Putten gehaltenen Wappenschilden über der Toreinfahrt des 1647 errichteten dreigeschossigen traufenständigen Vorderhauses, das mit reichen Verzierungen auf Ständern, Balken und Knaggen versehen war. An diesem Gebäudeteil befand sich auch die Jahreszahl C.
Inschrift A nach Steinacker, B nach der Inschriftensammlung Mack, C nach der Sammlung Sack.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
DORCH GOTTES SEGEN VND SINE MACHT HABE ICH DAS GEBEW DARHEN GEBRACHT AN(N)O D(OMI)NI 1585 WER WILL HABEN DAS IM GELING DER SEHE SELBST WOL ZV SEINEM DING G · H · M · Ga) EXORDIVM RERVM OMNIVM ET FINEM FAC DOMINE
- B
H . G . I . S .
- C
1647
Übersetzung:
Herr, mach den Beginn und das Ende aller Dinge. (A)
Lampe2) | Kisleben3) |
Götze4) | Schütze5) |
Textkritischer Apparat
- Die Initialen sind nicht sicher aufzulösen.
Anmerkungen
- Nro. 158.
- Wappen Lampe (Fackel). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1914, S. 122.
- Wappen Kisleben (drei Pfeile balkenweise, die Spitzen oben). Vgl. ebd. u. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 5, Abt. 11, S. 32, Tafel 18.
- Wappen Götze (geteilt, unten drei Gänse pfahlweise). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 2. In der Sammlung Sack, Nr. 90, Teil 2, p. 3, ist dieses Wappen irrtümlich als Wappen Olffen identifiziert.
- Wappen Schütze (steigender Löwe). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 2. In der Sammlung Sack, Nr. 90, Teil 2, p. 3, ist dieses Wappen irrtümlich als Wappen Kalm identifiziert.
- Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1914, S. 121f. Ottilia von Kisleben ist im Jahr 1593 als Ehefrau des inzwischen verstorbenen Jürgen Lampe im Briefbuch des Braunschweiger Rates genannt (Sta Braunschweig, B I 3, Nr. 12, p. 559–561).
- Fuhse, Schmiede, S. 129.
Nachweise
- Steinacker, Häuserkatalog (A).
- Inschriftensammlung Mack (B).
- Sammlung Sack, Nr. 90, Teil 2, p. 3 (C).
- Bürgerhäuser (A, teilweise).
- Hausinschriften (A, teilweise).
- Döring, Braunschweig, S. 51 (A, teilweise).
- Fricke, Haussprüche, S. 42 (A, teilweise).
Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 600† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0060007.
Kommentar
Die Wappen am Hinterhaus sind dem Ehepaar Jürgen Lampe, dem Sohn des Pastors Heinrich Lampe (vgl. Nr. 587), und der Ottilia von Kisleben zuzuordnen.6) Die Initialen der Inschrift B stehen für die Erbauer des Vorderhauses Henning Götze und Ilse Schütze. Henning Götze ist im Jahr 1625 als Beckenwerker nachzuweisen. Er heiratete Ilse Schütze im Jahr 1622.7)