Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 527† St. Martini 1570, 1650, 1665

Beschreibung

Grabplatte des Erbbegräbnisses der Familie von Engelnstedt. Der hochrechteckige Stein befand sich im Südosten des Martinikirchhofs. Die Grabplatte war – offenbar in Zweitverwendung – beidseitig mit Inschriften versehen. Auf der einen Seite lief die – bereits im 18. Jahrhundert teilweise zerstörte – Inschrift A um den Stein; unten im Innenfeld die Jahreszahl B, oben das Familienwappen. Auf der anderen Seite der Platte verlief die Inschrift C um den Rand; im Innenfeld oben das Familienwappen; darunter die Inschrift D.1)

Inschriften nach der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis (A).

  1. A

    A[NNO – – – / – – – ] STARB DER ERBAR HANS / ENGELNSTEDT KEM/MER DER SELE GOTT GNEDIG SEI

  2. B

    1570

  3. C

    Diesen Stein hat Kemmerer Hans / von Engelemstedt ANNO 1650 [ – – – ]

  4. D

    Anno 1665 [ – – – ] ist Hans von Engelemstedt [ – – – ]

Wappen2)
Engelnstedt

Kommentar

Der 1570 verstorbene Hans von Engelnstedt gehörte dem Wechsleramt der Altstadt an und trat 1531/2 in das Goldschmiedeamt ein. Seit 1543 war er Mitglied des Rates, in den Jahren 1546 bis 1561 übte er das Amt des Bruchkämmerers der Altstadt aus.3) 1562 trat er aus Altersgründen von diesem Posten zurück. Auch der jüngere Hans von Engelnstedt war Mitglied der Goldschmiedegilde, in die er 1621/2 eintrat.4)

Aus dem Jahr 1665 ist ein Kontrakt zwischen der Martinikirche und Anna Elisabeth Brandes, der Witwe des im selben Jahr verstorbenen Hans von Engelnstedt, überliefert, wonach der Witwe gegen Zahlung von 50 Reichstalern gestattet wurde, das Erbbegräbnis mit einem gewönlichen und zuleßigen Leichsteine zu bedecken.5)

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach den Angaben in der Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 3, p. 390.
  2. Das Wappen ist in der Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 1 (o. P.), nur namentlich bezeichnet.
  3. Spieß, Ratsherren, S. 106.
  4. Spieß, Goldschmiede, Gerber, Schuster, S. 18.
  5. Sta Braunschweig, G II 1, Nr. 88, fol. 40.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 1 (o. P.); Bd. 3, p. 390.
  2. Schmidt, Martinskirche, S. 235f.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 527† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0052701.