Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)
Nr. 464† St. Jakob 1553
Beschreibung
Epitaph des Giso von Mandelsloh. Im oberen Teil des hölzernen Epitaphs war die Auferstehung Christi dargestellt, darunter der Verstorbene in Bethaltung, rechts sein Wappen. Im unteren Teil des Epitaphs die Inschrift.1)
Inschrift nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.
Schriftart(en): Fraktur.
-
Hei leitt begraben der Erbar und Ernwest Gise von Mandelslo welcher / den IX tag Julij in der Schlacht bey Seyferhausen dreimal verwunt / und daran auff den achten tag in Gott den Hern vorscheiden welcher / Jm gnedig sei und bescher Jm ein fröliche aufferstehung Amen An(n)oa) M . D . LIIJ .
Mandelsloh2) |
Textkritischer Apparat
- Das o hochgestellt.
Anmerkungen
- Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 134, p. 54.
- Wappen Mandelsloh (siebenmal umwundenes Jagdhorn). Nach der Zeichnung ebd. Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2, S. 253 u. Tafel 303.
- Vgl. Spieß, Geschichte, S. 97.
- Vgl. DI 36 (Stadt Hannover), Nr. 99. Die Inschrift des Epitaphs für Bartold von Mandelsloh, das sich ebenfalls in der Marktkirche befand (DI 36, Nr. 100), ist nur noch kopial überliefert.
Nachweise
- Sammlung Sack, Nr. 134, p. 54 (Zeichnung) u. p. 55.
- Beck, Auffschriften, Sp. 1282.
- Schmidt, Martinskirche,S. 243.
- Oeynhausen, Grabinschriften, fol. 1r.
Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 464† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0046409.
Kommentar
Giso von Mandelsloh wurde in der Schlacht von Sievershausen am 9. Juli 1553 tödlich verwundet. In dieser Schlacht standen sich die Truppen des Calenberger Herzogs Erich II. und seines Verbündeten Albrecht Alkibiades von Brandenburg auf der einen Seite und die Truppen des Braunschweiger Herzogs Heinrich d. J. unterstützt von Moritz von Sachsen auf der anderen Seite gegenüber. Die Stadt Braunschweig hatte sich am 4. April 1553 mit Herzog Erich II. gegen den Landesherrn Heinrich d. J. verbündet.3) Die Schlacht von Sievershausen, in der Moritz von Sachsen tödlich verwundet wurde und zwei Söhne Heinrichs d. J. getötet wurden, gilt als die blutigste kriegerische Auseinandersetzung der ganzen Reformationszeit. In ihr fiel auf derselben Seite auch ein Verwandter Gisos, Bartold von Mandelsloh, dessen Totenschild in der Marktkirche in Hannover erhalten ist.4)