Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 461(†) St. Martini 1552

Beschreibung

Grabplatte des Bürgermeisters Barthold Lafferde und seiner Familie. Sandstein. Die stark verwitterte Grabplatte befindet sich an der westlichen Außenseite der Martinikirche links von der Eingangstür. Die Inschrift A verläuft auf der Rahmenleiste um den Stein. Im Innenfeld oben ein nur noch in den Umrissen erhaltenes plastisches Vollwappen, darunter eine von Rollwerk gerahmte Tafel; die ehemals darauf befindliche Inschrift B ist vollkommen verwittert. Oben über der Tafel ein heute nur noch in Umrissen zu erkennender Putto, unter der Tafel ein Engelskopf. Die Buchstaben der Inschriften waren erhaben ausgeführt.

Die Inschriften ergänzt nach Photographie.

Maße: H.: 228 cm; B.: 88 cm; Bu.: 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    [ANNO 1552 D(EN) .. MARTIVS / IST DER ERNVESTE ER]BAR VND [WOLWE]ISER · HERR · BARTOLD[T · LAF]FERS · BVR[GE]MIESTE[Ra) / IN GOTT SELICHLEICHEN ENTSLAFF/EN · DER SELE · GOTT G]NEDICH · SEI · VND · [IST · ALHIR · DER · LAFFERDE · ERBGRABSTIDE]

  2. B†

    ICH WILL NICH DEN / DOTH DES SVNDERS / SPRICHT DER HERE / SVNDER DAS EHR / SICH BEKERE VND / LEBE EZECHIE 33 1)

Wappen:
Lafferde2)

Kommentar

Barthold Lafferde gehörte in den Jahren von 1519 bis 1529 dem Rat der Altstadt an, zunächst als Gerichtsherr, 1527 hatte er das Amt des Kleinen Bürgermeisters inne.3) Verheiratet war er mit Anna Werkmeister.4) Im November 1529 mußte Barthold Lafferde zusammen mit anderen Ratsmitgliedern aus dem Rat der Altstadt ausscheiden, weil er am katholischen Glauben festhielt.5)

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Hes. 33,11.
  2. Wappen Lafferde (Schild gespalten, vorne zwei mit je einem Stern belegte Balken, hinten ein Hirschkopf). Vgl. Meier/Kämpe, Heraldische Untersuchungen 1903, S. 27. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 24 u. Tafel 26, abweichend: gespalten, vorn vierfach geteilt, auf jedem Platz ein Stern; hinten Hirschkopf mit Geweih.
  3. Spieß, Ratsherren, S. 154. Ein Bartold Lafferde immatrikulierte sich im Jahr 1515 an der Universität Wittenberg (Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 61a, Z. 7); es könnte sich dabei aber auch um den gleichnamigen Sohn des Bürgermeisters handeln (vgl. Nr. 556).
  4. Laffert/Lampe, Geschichte, S. 46.
  5. Vgl. Spieß, Ratsherren, S. 36.

Nachweise

  1. Photographie: NLD Hannover, BS 18220.
  2. Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 1 (o. P., A) u. Teil 2 (o. P., Zeichnung).
  3. Schmidt, Martinskirche, S. 208.
  4. Schultz, Grabmale, S. 1.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 461(†) (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0046105.