Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

A3, Nr. 398A St. Magni 1. V. 16. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Ältester Bestandteil des Kelches ist der wohl aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts stammende Nodus. Er ist oben und unten abgeflacht und mit Zungen belegt, in die Maßwerkornament eingraviert ist. Um die Mitte ist der Nodus mit sechs rautenförmigen Rotuli besetzt, darin in schwarzem Email die einzelnen Buchstaben der Inschrift. Der runde, mehrfach profilierte Fuß, der in den runden Schaft übergeht, stammt ebenso wie das runde Schaftstück oberhalb des Nodus wohl erst aus jüngster Zeit. Die halbkugelige Kuppa ist ebenfalls später zu datieren als der Nodus, vermutlich entstand sie im 17. oder 18. Jahrhundert.

Maße: H.: 29,4 cm; Dm.: 17,7 cm (Fuß), 15,8 cm (Kuppa); Bu.: 1,4 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Sabine Wehking [1/1]

  1. IHESVS

Kommentar

Für die Datierung des Nodus auf das erste Viertel des 16. Jahrhunderts spricht nicht nur die noch an spätgotischen Vorbildern orientierte Form mit Rautenrotuli und Maßwerkornament, sondern auch die Ausführung der Buchstaben in frühhumanistischer Kapitalis. Das I trägt beidseitig Nodi, der Balken des H ist ausgebuchtet, das E epsilonförmig, die beiden Schräghasten des V sind gebogen.

Nachweise

  1. Wandersleb, Inventar, St. Magni, Nr. 3.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, A3, Nr. 398A (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009a30398A8.