Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1162† Dom St. Blasii 1670

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich Schrader. Der hochrechteckige Stein lag im nördlichen Seitenschiff. Auf den Rahmenleisten lief die Inschrift A um die Platte, im Innenfeld oben zwei Medaillons mit Wappen darin, darunter die Inschrift B.1)

Inschriften nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    HENRICUS SCHRADER / CANONICUS S . BLASII OBIIT 14 . / OCTOBRIS 1670 . / AETATIS SUAE 47 ANNOS

  2. B

    PSALM 73 . V . 25 . / HERR WENN ICH NUR / DICH [ – – – ] / ICH [ – – – ]/MEL [ – – – ] / MIR [ – – – ] / VER[ – – – ] / DOCH [ – – – ] / MEINES [ – – – ] / UND MEIN THEIL 2)

Übersetzung:

Heinrich Schrader, Kanoniker an St. Blasii, starb am 14. Oktober 1670 seines Alters 47 Jahre.

Wappen:
Schrader3)Broitzem4)

Kommentar

Heinrich Schrader war der einzige das Kindesalter überlebende Sohn des Bernhard Schrader und der Elisabeth Schaden (vgl. deren Grabplatten Nr. 958, 1030).5) Im Jahr 1653 wurde er als Kanoniker von St. Blasii präsentiert.6) Seine Ehefrau stammte dem Wappen auf der Grabplatte zufolge aus der Familie von Broitzem.7)

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.).
  2. Ps. 73,25f. In der Sammlung Sack, ebd., nur auszugsweise überliefert. Sinngemäß zu ergänzen zu: Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, meines Herzens Trost und mein Teil.
  3. Wappen Schrader (drei Glocken 2:1). Wappenbeschreibungen nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P.).
  4. Wappen Broitzem (Lilienstabkreuz). Vgl. Reidemeister, Genealogien, Tafel S. 16/17.
  5. Vgl. die Leichenpredigt für Bernhard Schrader, Roth, Auswertungen, Nr. 704.
  6. Döll, Kollegiatstifte, S. 325.
  7. Die Kirchenbücher von St. Blasii verzeichnen keine Heirat des Heinrich Schrader. Daher läßt sich der Vorname der Ehefrau nicht ermitteln.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 129, Teil 1 (o. P., Zeichnung) u. Teil 3, p. 51.

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1162† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0116200.