Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1157† St. Magni 1669, 1673

Beschreibung

Grabplatte des Jakob Amfurt und der Anna Mahner. Der Stein lag im Mittelschiff der Kirche. Um die hochrechteckige Platte verlief außen die Inschrift A, darunter in zweiter Zeile zur Mitte hin die Inschrift B. Im Innenfeld oben zwei ovale Medaillons mit Wappen darin, im rechten Wappen die Inschrift C. Darunter verlief zeilenweise die Inschrift D.1)

Inschriften nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    DER WOLL EHRENVESTER GROSACHTBARER UND WOLL-/WEISER HERR JACOB AMFURT DES WEICHBILDES DER ALTENWIECK DIESER / STADT BRAUNSCHWEIG WOLVERDIENTEN BURGEMEISTER / IST GEBOHREN A(NN)O 1616 . DEN 30 . MARTIJ . VERSTORBEN A(NN)O 1673 . DEN 23 . APRIL

  2. B

    DIE EHRBARE UND EHRENTUGENDSAHME FRAU / ANNA MAHNERS HERRN BURGERMEISTER JACOB AMFURT GEWESENE / EHLICHE HAUSFRAU IST GEBOHREN DEN / 10 AUGUSTI ANNO . 1605 . VERSTORBEN DEN 14 . JANUARIJ ANNO . 1669 .

  3. C

    V(ERBUM) · D(OMINI) · M(ANET) · I(N) · AE(TERNUM) 2)

  4. D

    PS . 73 . V . 25 . / HERR WENN ICH NUR [ – – – ] THEIL 3) / HIOB AM 19 . / ICH WEISS [ – – – ] FREMDER 4)

Übersetzung:

Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. (C)

Wappen:
Amfurt5)Mahner6)

Kommentar

Die Grabplatte wurde in den Inschriftenkatalog aufgenommen, weil sich nicht beurteilen läßt, ob sie im Jahr 1669 angefertigt wurde und die Sterbedaten des Ehemanns nachgetragen wurden, oder ob sie erst nach dem Tod des Ehemanns im Jahr 1673 entstand.

Jakob Amfurt gehörte in den Jahren 1656 bis 1671 dem Rat der Altenwiek an, von 1658 bis 1668 amtierte er als Bruchkämmerer, von 1669 bis 1671 als Bürgermeister.7) Am 11. August 1635 heiratete Jakob Amfurt die Witwe des Daniel Fricke.8) Da keine Eheschließung Amfurts mit Anna Mahner verzeichnet ist, kann man davon ausgehen, daß es sich bei dieser um die Witwe des Daniel Fricke handelte.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 137, Teil 2, p. 172.
  2. 1. Pt. 1,25.
  3. Ps. 73,25f. In der Sammlung Sack, Nr. 137, Teil 2, p. 172, unvollständig überliefert. Sinngemäß zu ergänzen zu: Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
  4. Hi. 19,25–27. In der Sammlung Sack, ebd., unvollständig überliefert. Sinngemäß zu ergänzen zu: Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach aus der Erde aufwecken. Und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen. Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder.
  5. Wappen Amfurt (steigender Steinbock). Wappenbeschreibungen nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 137, Teil 2, p. 172.
  6. Wappen Mahner (Balken mit der Inschrift VDMIAE, darüber zwei, darunter ein Halbmond).
  7. Spieß, Ratsherren, S. 68.
  8. Sta Braunschweig, Kirchenbücher St. Magni, E 112, Teil 1 (Trauungen, Taufen), p. 23.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 137, Teil 1, p. 28, u. Teil 2, p. 172 (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1157† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0115703.