Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1156† St. Katharinen 1665, 1669

Beschreibung

Grabplatte des Joachim Lütge und der Anna Maria Niemann. Die Grabplatte lag im Mittelschiff der Kirche. Um den Rand des hochrechteckigen Steins verlief die Inschrift A, darunter zur Mitte hin die Inschrift B. Im Innenfeld oben zwei Wappen, darunter die Inschrift C.1)

Inschriften nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    AM 8 . SEPTEMBRIS ANNO 1665 . IST / DER EHRNVESTE GROSACHTBARE UND WOLWEISER JOACHIM LÜTGEN / BURGEMEISTER IN GOTT SEELIG ENT=/SCHLAFFEN SEINES ALTERS 62 JAHRE 34 WOCHEN 3 . TAGE

  2. B

    A(NN)O 1669 . DEN 13 SEPTEMBRIS IST DIE / ERBARE UND VIEL TUGENDSAHME FRAW ANNA MARIA NIEMANS / HERN BURGEMEISTER JOACHIM LÜTGEN / HINTERLASSENE WITBE IM 66 . JAHRE IHRES ALTERS IN GOTT SELIG ENTSCHLAFFEN .

  3. C

    PSALM LXXIII . / HERR WENN ICH NUR [ – – – ] THEIL 2)

Wappen:
Lütge3)Niemann4)

Kommentar

Es läßt sich nicht entscheiden, ob die Grabplatte nach dem Tod des Ehemanns oder der Ehefrau angefertigt wurde.

Joachim Lütge war der Sohn des Braunschweiger Bürgers Andreas Lütge und der Anna Hornburg. Er war Mitglied des Lakenmacheramtes und gehörte von 1642 bis 1665 dem Rat des Hagens an. 1658 amtierte er als Bruchkämmerer, 1659 bis 1661 als Kleiner Bürgermeister und 1663 bis 1665 als Großer Bürgermeister.5) In erster Ehe war er seit 1623 mit Anna Bader, der Witwe des Andreas Halter, verheiratet. Nach deren Tod im Jahr 1643 heiratete er im folgenden Jahr Anna Maria Niemann, die Witwe des Hans Häseler.6)

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 289.
  2. Ps. 73,25f. In der Sammlung Sack, ebd., unvollständig überliefert. Sinngemäß zu ergänzen zu: Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
  3. Wappen Lütge (Vogelbein). Wappenbeschreibungen nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, ebd.
  4. Wappen Niemann (Kranz mit Hufeisen darin).
  5. Spieß, Ratsherren, S. 162.
  6. Die biographischen Angaben nach der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 1365.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 136, Teil 1, p. 80 (A, B) u. p. 289 (Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1156† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0115605.