Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)

Nr. 1127† St. Martini 1665

Beschreibung

Grabplatte über dem Erbbegräbnis Adenstedt auf dem Kirchhof. Um den Stein verlief die Inschrift A, im Innenfeld ober- und unterhalb eines Wappens die Inschrift B.1)

Inschrift nach der Zeichnung in der Sammlung Sack.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    HEINRICH V(ON) ADENSTEDT CÄMERER UND / PROVISOR DER KIRCHEN S . MARTINI HAT AUF SEIN ERBBEGRABNIS / VOR SICH UND IHRE ERBEN UND GANTZEN / GESCHLECHTE ZU EHREN DIESEN GRABSTEIN LEGEN LASSEN A(NN)O 1665

  2. B

    AUS DER 2 . EPIST . AN DEN THIMOTH . / [ – – – ] AM 2 . V . 8 / HALTE IM GEDÄCHTNIS [ – – – ] / DER AUFERSTANDEN IST VON DEN TODTEN / [ – – – ] 2)

Wappen:
Adenstedt3)

Kommentar

Heinrich von Adenstedt wurde 1622 als Sohn des Braunschweiger Bürgers Otto von Adenstedt und der Barbara Rike geboren. Im Jahr 1639 immatrikulierte er sich an der Universität Helmstedt, wo er drei Jahre studierte.4) Danach kehrte er nach Braunschweig zurück und wurde dort im Jahr 1646 Mitglied der Wandschneidergilde. Im selben Jahr heiratete er Emerentia Kalm, die im Jahr 1657 an der Pest starb. Heinrich von Adenstedt gehörte in den Jahren 1656 bis 1671 dem Rat der Altstadt an, von 1656 bis 1658 amtierte er als Bruchkämmerer, 1659 als Küchenkämmerer, 1661 bis 1665 als Kleiner Bürgermeister und 1667 bis 1671 als Großer Bürgermeister. Er starb am 16. Dezember 1675.5)

Der Umstand, daß Heinrich von Adenstedt in der Inschrift A lediglich als Kämmerer bezeichnet wird, obwohl er im Jahr 1665 bereits als Bürgermeister fungierte, könnte darauf hindeuten, daß die Jahreszahl in der Sammlung Sack nicht richtig wiedergegeben ist.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach der Zeichnung in der Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 2 (o. P.).
  2. 2. Ti. 2,8. Das Bibelzitat ist in der Sammlung Sack, ebd., nur auszugsweise überliefert. Sinngemäß zu ergänzen zu: Halte im Gedächtnis Jesum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids nach meinem Evangelium.
  3. Das Wappen ist in der Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 2 (o. P.), nur namentlich bezeichnet.
  4. Angabe nach der Leichenpredigt, Roth, Auswertungen, Nr. 2716. In der Matrikel Helmstedt ist Heinrich von Adenstedt nicht verzeichnet.
  5. Die biographischen Angaben nach der Leichenpredigt, ebd., u. nach Spieß, Ratsherren, S. 66.

Nachweise

  1. Sammlung Sack, Nr. 138, Bd. 1, Teil 1 (o. P.) u. Teil 2 (o. P., Zeichnung).

Zitierhinweis:
DI 56, Stadt Braunschweig II, Nr. 1127† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di056g009k0112702.